Das Fachwerk am Bürgerhaus muss saniert werden. Foto: Schweizer

Vor fast 40 Jahren wurde das Bürgerhaus in Burgfelden eingeweiht. Inzwischen hat der Zahn der Zeit am Fachwerk genagt, und auch der Innenboden wird erneuert.

Albstadt-Burgfelden - Wenn am Montag, 23. Januar, der Ortschaftsrat Burgfelden tagt, muss sich das Gremium mit der inzwischen unumgänglichen Fachwerksanierung am Bürgerhaus befassen. Baubürgermeister Udo Hollauer wird den Räten im Feuerwehrhaus das geplante Vorhaben vorstellen.

Der Wunsch der Bürger wurde erfüllt

In seinen Büchern über die Geschichte Burgfeldens hat Heimatforscher Reinhard Mayer auch jene des Bürgerhauses festgehalten. "Bürgerliche Gemeinschaft hat sich auch nach der Eingemeindung bewährt", war im Februar 1984 in der Zeitung zu lesen.

Das Verhältnis zur Stadtverwaltung könne man ruhigen Gewissens als gut bezeichnen, so schilderte es der damalige Ortsvorsteher Hermann Schatz. Als ebenfalls sehr eng bezeichnete er die Verbundenheit zwischen dem Ortschaftsrat und dem Ortsvorsteher.

Vielfältig seien die Verbindungen von Ortschaftsräten zu den lokalen Vereinen, und dieses Miteinander sei hilfreich gewesen beim Umbau des Gebäudes im Burgweg 4 zum Bürgerhaus. Mehrfach habe der Ortschaftsrat als "Handwerkskolonne" Hand angelegt und ein positives Beispiel abgegeben, um das ehemalige landwirtschaftliche Anwesen zur einer "Stätte der Begegnung" zu machen und damit den Wunsch vieler Burgfeldener Bürger und Vereine zu erfüllen.

1983 stimmte der damalige Albstädter Gemeinderat dem Vorhaben zu und bewilligte die Mittel: Für den Umbau des Ökonomieteils wurden 400 000 D-Mark angesetzt. Im Rahmen der damaligen Dorfentwicklung zahlte das Land Baden-Württemberg einen Zuschuss von 40 Prozent der Summe.

1985 feierten die Burgfeldener die Einweihung des Bürgerhauses mit einem großen Fest, umrahmt vom Gesangverein, von Oberbürgermeister Hans Pfarr und dem neuen Ortsvorsteher Hans-Friedrich Wißmann.

Treffpunkt über fast vier Jahrzehnte

Von Beginn an war das Bürgerhaus Stätte der Begegnung. Vereine finden bis heute dort ihre Heimat. Wöchentlich hält der Turnverein im Winterhalbjahr seine Übungsstunden ab, Versammlungen und private Feiern finden statt. Der Förderverein Burgfelden lädt zu seinen "Burgfelder Abenden" ein, bei Hauptversammlungen wird Bilanz gezogen, geehrt und gewählt.

Zahlreiche Ausstellungen lockten in diesen Jahrzehnten viele Interessierte und Kunstliebhaber ins Bürgerhaus. Eine der ersten – "Alte Burgfelder Bilder" – eröffnete Ortsvorsteher Wißmann 1986, ein Jahr nach der Einweihung. Bei Veranstaltungen wie dem beliebten Lampionfest des Schwäbischen Albvereins wird auch der Garten zum Treffpunkt.

Albstadts höchstgelegene Ferienwohnung

Im angrenzenden Wohnteil ist vor langer Zeit eine Ferienwohnung geschaffen worden, die mit rund 40 Buchungen jährlich recht gut frequentiert ist.

Im Erdgeschoss ist das Ortsamt untergebracht, wo Ortsvorsteher Johannes Burkhardt auch Sprechstunde hält. Doch der Zahn der Zeit und die Witterung haben vor dem Bürgerhaus nicht Halt gemacht: "Seit ich 2019 zum Ortsvorsteher gewählt wurde, laufe ich der Sache, dass das Fachwerk saniert wird, hinterher", sagt Burkhardt. Nun hatte er Erfolg – die Angelegenheit duldet schließlich keinen Aufschub mehr.

Stirnparkett-Boden wird renoviert

Derzeit wird bereits im Bürgerhaus renovier: Der 1984 verlegte Stirnholz-Parkettboden war an vielen Stellen inzwischen lose geworden. Sie mussten nachgearbeitet werden. Außerdem wurden Dehnfugen, die bislang nicht vorhanden waren, eingebaut.

Im weiteren Schritt wurde auf dem gesamten Boden – immerhin 115 Quadratmeter – der Lack abgeschliffen. Doch der Boden wird nicht mehr lackiert – geölt soll er werden, kündigt die Firma Binder Innendekoration aus Ebingen an, die den Auftrag ausführt. Der Grund: Eine Ölung eigne sich nicht nur für den Betrieb im Bürgerhaus besser, der Boden könne bei Bedarf auch einfacher nachrepariert werden.