Kein guter Ort für die neue Postfiliale: die Hauptstraße 58 in Bisingen. Foto: Kauffmann

Vorgaben können in Hauptstraße nicht erfüllt werden. Suche nach alternativem Ort läuft.

Bisingen - Wo die neue Post einzieht ist eine Frage, die derzeit viele Bisinger beschäftigt und vorerst weiterhin ungeklärt bleibt. Das wurde bei der Gemeinderatssitzung vom Dienstagabend deutlich.

Sicher ist bislang: Die neue Postfiliale zieht nicht ins Gebäude der Hauptstraße 58, das dafür bereits im Gespräch gewesen ist. Wie Bürgermeister Roman Waizenegger bei der Sitzung des Gemeinderats am Dienstagabend erklärte, seien die Signale der unteren Baubehörde eindeutig: Jede Post brauche drei Parkplätze und zusätzlich einen Stellplatz für einen Lastwagen auf dem Grundstück. Diese Vorgaben könnten mit der Hauptstraße 58 nicht erfüllt werden.

Deshalb läuft derzeit die Suche nach einem alternativen Ort. Doch dieses Vorhaben verkomplizieren Vorgaben der Deutschen Post, die das Gebiet festgelegt hat, in dem der neue Standort zwingend liegen muss: Grob umrissen verläuft es von der Firma Willi Mayer zum Edeka und bis zum Bahnhof – enge Grenzen also. Der Vorschlag eines Unternehmers, der im Bereich Hinter Stöck Räume zur Verfügung stellen wollte, kam daher nicht infrage – obwohl das Gebäude geeignet gewesen wäre.

Die Verwaltung habe deshalb zwei Immobilien vorgeschlagen, die sich innerhalb des von der Post vorgegebenen Areals befinden: Das Schaudt-Gebäude und das freistehende Haus an der Bahnhofstraße neben dem Maute-Areal. Gleichzeitig habe sich der Partner der Post, bereits selbst auf die Suche nach Räumen gemacht. Offenbar seien die Mieten teils jedoch so hoch, dass die Filiale nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden könne. Waizenegger: "So viel zahlt man nicht einmal für eine Fläche im Innenbereich von Balingen." Wie er am Rande anmerkte, seien überteuerte Mieten wohl auch der Grund, warum das eine oder andere Haus in der Hauptstraße leer stehe.

Vorschlag: Zwölf neue Parkplätze Im Eibach schaffen

Bei den von der Gemeinde vorgeschlagenen Gebäuden wolle die Verwaltung deshalb darauf achten, dass bei der Miete "wohlwollend" auf die Wirtschaftlichkeit für den Betreiber geachtet werde. Zudem sehe es danach aus, dass die Gemeinde die beiden sanierungsbedürftigen Gebäude erneuert, falls die Post dort einzieht. Waizenegger betonte während der Sitzung wie sehr die Verwaltung darum bemüht ist, wieder eine Post in Bisingen einzurichten. Allerdings gab er zu: "Es kommt nicht auf uns an." Und weiter sagte der Bürgermeister: "Ich hoffe, wir wurden erhört." Zwar liegt die Einrichtung einer Post in Bisingen auch im Interesse der Verwaltung, allerdings habe sie nur begrenzt Einfluss.

Hingegen kann die Verwaltung ihren Einfluss beim Thema Parkplätze geltend machen. Gegenüber des Parkplatzes Im Eibach befinde sich nämlich eine Fläche im Besitz der Gemeinde. Falls der Gemeinderat zustimmt, könnten dort weitere etwa zwölf Stellplätze entstehen. Waizenegger: "Das können wir relativ schnell umsetzen." Dies würde die Situation zwar entspannen, aber nicht lösen. Im Raum stünden derzeit Überlegungen für ein Konzept, das Lang- und Kurzzeitparker berücksichtigt.

Klaus Ertl (Freie Wähler), der die Situation Im Eibach schon vor den Sommerferien öffentlich deutlich kritisierte, hat eine Zwei-Stunden-Regelung für die Parker vorgeschlagen. Jochen Mayer (SPD) merkte an: "Ohne Kontrolle ändert sich nichts." Wilfried Pflumm (Freie Wähler) machte in diesem Zusammenhang den Vorschlag, Ordnungskräfte aus Albstadt in Bisingen einzusetzen, zumal ja bereits eine Kooperation in Finanz-Angelegenheiten bestehe. Gisela Birr (SPD) warf ein, dass Wohnungen und Stellplätze separat verkauft würden: "So kriegt man das Problem nie aus der Welt."