Mit dem Spatenstich gaben Vertreter der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, des Staatlichen Hochbauamt Karlsruhe, vom Landkreis, Stadt und Feuerwehr sowie der Politik die Bauarbeiten für den Neubau des THW-Ortsverbands Freudenstadt im Gewerbegebiet Sulzhau offiziell frei. Foto: Sannert

Seit fast 15 Jahren wünscht sich der THW-Ortsverband ein eigenes Gebäude. Mit dem Spatenstich im Gewerbegebiet Sulzhau hat das Warten nun ein Ende.

Freudenstadt - "Bauen beim THW ist immer eine politische Sache", erklärte der Ortsbeauftragte des Technischen Hilfswerks (THW), Daniel Armbruster vom Ortsverband Freudenstadt, als er die Gäste, die zum Spatenstich auf den Bauplatz in der Jaspisstraße im Gewerbegebiet Sulzhau in Freudenstadt gekommen waren, willkommen hieß. "Der Bund lässt das Gebäude bauen – wir ziehen als Mieter ein, sagte er sichtlich erfreut darüber, dass die lange Wartezeit und die lange Suche nach einem geeigneten Grundstück nun endlich eine Ende haben.

Langgehegter Wunsch geht in Erfüllung

Seitens des Bauherren begrüßte er von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) Michael Möhrmann, Abteilungsleiter der BImA Freiburg, Torben Weber, Leiter Bau, und die für das Projekt verantwortliche Beate Kramer. Vom Staatlichen Hochbauamt Karlsruhe, das für die Planung verantwortlich ist, waren es Markus Herold, Abteilungsleiter Hochbau Zivil sowie Architekt Achim Dorner, dazu Landrat Klaus Michael Rückert, Oberbürgermeister Julian Osswald, Rudolf Müller, Leiter des Amts für Stadtentwicklung, Kreisbrandmeister Frank Jahraus sowie die CDU-Landtagsabgeordnete Katrin Schindele.

"Ein langgehegter Wunsch des THW Freudenstadt nach einer bedarfsgerechten Unterbringung geht in Erfüllung", wusste Michael Möhrmann. Mit dem Neubau, der nicht nur zweckmäßig, sondern auch innovativ und nachhaltig sei, erhalte der Ortsverband "ein ganz neues Gesicht". Im Namen des Bauherrn dankte er allen, die an der Vorbereitung, an Planung und Umsetzung mitgewirkt haben.

Ein richtiges Hilfszentrum

Der Katastrophenschutz sei für den Landkreis ein wichtiges Thema, betonte Landrat Klaus Michael Rückert. Es sei wichtig, sich in guten Zeiten zu rüsten, um auf schlechte gut vorbereitet zu sein. Er dankte dem Bund dafür, dass er sich mit dem Neubau zum THW bekenne und damit auch dessen Bedeutung für die technische Hilfeleistung anerkenne. Mit der integrierten Leitstelle des Landkreises und des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) sowie dem Krankenhausneubau entstehe ein richtiges Hilfszentrum. "Das THW passt hervorragend dazu", so der Landrat, der der gesamten "Blaulichtfamilie Freudenstadt" für ihre Einsätze dankte.

Mit Gewerbegebiet Weitsicht bewiesen

Oberbürgermeister Julian Osswald hatte extra seinen Urlaub unterbrochen, um beim Spatenstich dabei zu sein. "Ich bin seit 14 Jahren im Amt – das Projekt begleitet mich seither", so Osswald, der noch vor Ablauf seiner Amtszeit auf die Einweihung des Neubaus hofft. Er sei froh, dass seine Vorgänger die Weitsicht gehabt hätten, das Gewerbegebiet Sulzhau zu erschließen. Osswald lobte dessen gute Anbindung an die B 294 und an die Stadt, was auch für das THW von Vorteil sei. Vor zwei Jahren hatte die Stadt das Grundstück für den Neubau verkauft. Gut ein Jahr später erfolgte die Baufreigabe. "Ich freue mich, dass das THW eine neue Heimat bekommt", sagte Oberbürgermeister Osswald, nicht ohne auf die Wichtigkeit der Dachbegrünung und der Photovoltaik-Anlage für die Stadt als Ausgleichsmaßnahme hinzuweisen.

Vor der Katastrophe investieren

"Der Neubau ist hier in Freudenstadt genau richtig", ist auch Katrin Schindele überzeugt. Die CDU-Landtagsabgeordnete dankte ihrem Parteikollegen Hans-Joachim Fuchtel, der auch zwölf Jahre lang THW-Präsident war und inzwischen dessen Ehrenpräsident ist, für sein Engagement in dieser Sache. "Er hatte einen langen Atem", lobte Schindele, die ihren Dank nach 70 Jahren THW in Baden-Württemberg auf alle 80 000 "Blauen Engel" weltweit ausdehnte. Es sei richtig, so Schindele, in den Katastrophenschutz nicht erst während einer Katastrophe zu investieren. Man müsse dies vorher tun.

Nach den Grußworten griff ein Teil der Beteiligten zu den Spaten, um den Baubeginn offiziell einzuläuten. Danach gab es für alle vom THW, vertreten durch Daniel Armbruster, dessen Vorgänger Dirk Arnold, Gruppenleiter Steffen Brauch sowie dem Abteilungsleiter Liegenschaft der THW-Regionalstelle Tübingen, Jürgen Wölfle, bei Gesprächen noch eine kleine Stärkung für den Nachhauseweg.