Hirsch Benni, der in den vergangenen Wochen in Tonbach gelebt hat, ist umgezogen. Foto: Trumpff

Tier ist nach Monaten in der Freiheit nun wieder in einem Gehege - in Bad Wildbad.

Baiersbronn-Tonbach - Hirsch Benni ist umgezogen - diesmal allerdings nicht auf eigene Faust. Der ehemalige Gehegehirsch wurde in Tonbach mit einem Blasrohr betäubt, verladen und dann zu seinem neuen Domizil gebracht - ein Gehege in Bad Wildbad.

Es sei gelungen, den Rothirsch Benni in Tonbach einzufangen, heißt es in einer Mitteilung der Gemeindeverwaltung. Das Wildtier, das es in den vergangenen Wochen zu einer gewissen Prominenz gebracht hat, wurde vom ortsansässigen Tierarzt Jürgen Seybold mit Hilfe eines Blasrohres betäubt.

Noch am selben Tag geht es in die neue Heimat

Tonbacher Jagdpächter, Landwirte und engagierte Bürger halfen laut Gemeindeverwaltung, den Hirsch auf einen Anhänger zu verladen. Benni wurde noch am selben Tag in sein neues Domizil nach Bad Wildbad gebracht. Das Gehege, in dem der Hirsch nun daheim ist, gehört zum Campingplatz Kleinenzhof, wo Benni in Zukunft mit mehreren Hirschkühen zusammenleben kann, heißt es in der Mitteilung weiter.

Bei den Rothirschen beginne jetzt langsam eine hormonelle Umstellung aufgrund der bevorstehenden Brunft. Aus diesem Grund sei es in jüngerer Vergangenheit bereits zu kleineren Schäden durch den Hirsch gekommen. Um die Bürger vor dem zahmen Tier zu schützen und weitere Schäden zu verhindern, sei das Tier jetzt fachmännisch gefangen und an einen guten Platz gebracht worden, wo es artgerecht versorgt werde.

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Gehegehirsch Benni und einige Hirschkühe waren Ende Februar während des Sturms Bianca aus dem Rotwildgehege Ellbach in Mitteltal ausgebüxt, nachdem ein Baum auf den Zaun gestürzt war. Alle Versuche, ihn wieder ins Gehege zu locken oder einzufangen, waren im Anschluss gescheitert.

Benni richtete sich schließlich in der Freiheit ein und suchte sich Tonbach als neues Revier aus, wo sein Leben von den Bürgern mit viel Interesse verfolgt wurde. Immer wieder war Benni im Ort zu sehen, wo auch so manches Foto geschossen wurde.

Zuletzt habe das Tier, das keinerlei Scheu vor Menschen habe, ganz schön gewütet, erzählt Liselotte Trumpff im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten.

Aus verschiedenen Gesprächen mit Nachbarn wisse sie unter anderem von einem beschädigten Plastikschwimmbecken, einem zerlegten Gartentisch und Schäden an Blumenschmuck. Der Grund sei vermutlich, dass Benni versucht habe, den Bast am Geweih abzubekommen.

Sie, so Liselotte Trumpff, habe das Gefühl, dass inzwischen bei vielen die Meinung vorherrsche, dass es nun an der Zeit für eine Lösung gewesen sei. Denn Hirsch Benni habe zunehmend den Eindruck hinterlassen, ein Stück weit unberechenbarer zu werden.