Die Strom-Gedacht-App des Übertragungsnetzbetreibers TransnetBW informiert über die aktuelle Situation im Stromnetz. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Die Strom-Gedacht-App mahnte am Sonntag: Haushalte in Baden-Württemberg sollten Strom sparen. Das waren laut Übertragungsnetzbetreiber TransnetBW die Gründe.

Die Ampel zeigte erst Gelb, dann Rot an: Ab 10 Uhr sollten Haushalte in Baden-Württemberg am Sonntag ihren Stromverbrauch vorverlegen, ab 17 Uhr sollte er sogar zwei Stunden lang reduziert werden. Dazu forderte die Strom-Gedacht-App des Übertragungsnetzbetreibers TransnetBW auf.

TransnetBW sagte damit eine angespannte Situation im Stromnetz im Südwesten voraus. Ab 17 Uhr galt: Elektronische Haushaltsgeräte wie Wäschetrockner, Backofen oder Staubsauger sollten nicht eingeschaltet, Akkus nicht geladen werden. Dafür sollte vielmehr die Zeit zwischen 10 und 17 Uhr genutzt werden.

Zur Begründung schreibt TransnetBW auf Twitter, dass an der Küste für Sonntagnachmittag starker Wind prognostiziert war. "Wir beobachten die Auswirkungen auf das Stromnetz ganz genau und werden es stabil halten." Mit Unterstützung der Verbraucher könne dies aber noch besser gelingen.

Weil Leitungskapazitäten in Richtung Süden fehlen, kann das Gleichgewicht im Stromnetz ins Wanken geraten. TransnetBW kündigte daher an, dass mehr als 500 Megawatt Kraftwerksleistung aus dem Ausland hinzugekauft werden.

Die Kosten für den zusätzlichen Strom werden allerdings über die Netzentgelte umgelegt. Das bedeutet: Am Ende zahlt sie der Endverbraucher über die Stromrechnung.

TransnetBW-App mahnt schon im Dezember zum Stromsparen

Zum ersten Mal auf Rot gesprungen war die Strom-Ampel am 7. Dezember. Auch damals hatten die Leitungskapazitäten nicht ausgereicht, um ausreichend Strom aus dem Norden Deutschlands in den Süden zu transportieren. Konkrete Stromabschaltungen, ein Stromausfall oder sogar ein großflächiger Blackout seien damals aber nicht zu befürchten gewesen, teilte TransnetBW im Dezember mit.