Zu wenig Transportkapazität vom Norden in den Süden: Erstmals wurde eine angespannte Situation im Stromnetz für Baden-Württemberg vorhergesagt. Foto: Charisius

Die Ampel zeigte Rot an: Der Übertragungsnetzbetreiber TransnetBW hat am Mittwoch eine angespannte Situation im Stromnetz im Südwesten vorhergesagt. Das steckt dahinter.

"Die StromGedacht-App informiert dich rechtzeitig vor einer angespannten Situation im Stromnetz", heißt es auf der Seite von Transnet BW. Und tatsächlich: Erstmals sprang die Ampel am Mittwoch von Grün auf Gelb und sogar auf Rot.

Grund war ein sogenanntes hohes Redispatch-Volumen. "Die Transportkapazität war nicht ausreichend", sagte Sprecherin Claudia Halici unserer Redaktion. Das bedeutet: TransnetBW erkannte, dass ab 14 Uhr mehr Strom vom Norden in den Süden Deutschlands transportiert werden muss als über die Leitungskapazität möglich.

Somit wurde auf der gelben Stufe zwischen 0 und 14 Uhr gemahnt, den Stromverbrauch vorzuverlegen. Geraten wurde unter anderem, Akkus in diesem Zeitraum aufzuladen und elektrische Haushaltsgeräte zu nutzen. "Auch ein E-Auto sollte man dann also vor dem kritischen Zeitpunkt laden", so Halaci. Zwischen 14 und 15 Uhr hieß es auf der roten Stufe, den Verbrauch zu reduzieren.

Zugleich betonte TransnetBW, die Ampelfarben bedeuteten nicht, "dass konkret Stromabschaltungen zu befürchten gewesen wären". Kein drohender Blackout also. Auch Halaci erklärte, dass nicht sofort der Strom ausfalle, wenn die App auf Gelb oder Rot springe. Dennoch: Das Unternehmen musste nach eigenen Angaben "mehr als gewöhnlich dafür tun, das Stromnetz stabil zu halten".