Auf Höhe dieser Parkbucht wurde die Leiche der Frau gefunden. Foto: Müller

Der Fund einer Frauenleicht auf dem Kniebis gibt der Kriminalpolizei weiterhin Rätsel auf. Anhand einer Tätowierung erhoffen sich die Ermittler jetzt neue Hinweise auf die Identität.

Freudenstadt-Kniebis - Wie die Staatsanwaltschaft Rottweil und das Polizeipräsidium Pforzheim in einer gemeinsamen Pressemitteilung am Freitagnachmittag bekannt gaben, wissen die Behörden zur Stunde weiterhin nicht, wer die Frau war. Nach derzeitigen Erkenntnissen der Ermittler stehe der Leichenfund mit keinem bekannten Vermisstenfall in Verbindung.

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Sie veröffentlichten jetzt einen Ausschnitt eines auffälligen Tattoos. Es zeige einen Teil der großflächigen Tätowierung auf dem Rücken. Bei der Teilsequenz sei eine Hibiskusblüte zu erkennen. Das Foto kann man sich auf dem Fahndungsportal der Polizei unter diesem Link anschauen.

Die Ermittler der Soko "Pfad" bitten um folgende Hinweise:

Wer kennt weibliche Personen, mit einer solchen Tätowierung auf dem Rücken, deren Aufenthalt derzeit unbekannt ist?

Wer hat eine solche Tätowierung erstellt und gestochen?

Zeugen oder Hinweisgeber werden gebeten, sich mit dem Kriminaldauerdienst, Telefon 07231/186 44 44, in Verbindung zu setzen.

Ermittler gehen von Gewalttat aus

Wie berichtet, hatte ein Pilzsammler den Leichnam vorigen Samstag gegen 13 Uhr in einem Waldstück an der B 28 gefunden, etwa 800 Meter nach Kniebis Richtung Freudenstadt. Dort befindet sich eine Parkbucht. Das Waldstück wurde zuletzt von Förstern und Waldarbeitern nicht bewirtschaftet, durch Naturverjüngung sollen neue Bäumen wachsen. Die B 28 ist eine vielbefahrene Verkehrsachse über den Schwarzwald hinab ins Rheintal und Richtung Frankreich.

Beamte der Bereitschaftspolizei hatten den Fundort und das angrenzende Gebiet mehrfach nach Hinweisen abgesucht. Die Kriminalpolizei richtete eine 30-köpfige Sonderkommission "Pfad" ein, die den Fall klären soll. Die Ermittler gehen davon aus, dass es sich um eine Gewalttat handelt. Bei der Toten handelte es sich eine Frau, die mindestens 20 Jahre alt war. Sie soll zwischen 1,60 und 1,65 Meter groß gewesen sein und hatte braunes, mittellanges Haar.

Täterwissen bleibt vorerst geheim

Weitere Ergebnisse des Obduktionsberichts halten die Behörden bis dato unter Verschluss, um die Ermittlungen nicht zu gefährden. Sie wollen kein Wissen veröffentlichen, das ansonsten nur der Täter haben kann.

Darüber hinaus startete die Polizei einen Zeugenaufruf. Dirk Wagner, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Pforzheim, erklärte auf Nachfrage unserer Redaktion, dass zwischenzeitlich "sehr viele" Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen seien. Die Soko gehe den Spuren nach. Bislang habe sich jedoch kein entscheidender Hinweis ergeben.