Damian Haymann und Magdalena Kettig freuen sich auf ein erfolgreiches AMS-Camp. Foto: Schölzel

Voller Motivation stecken die Veranstalter des AMS-Camps, das in diesem Jahr wieder in gewohnter Manier auf dem Zeltplatz am Stöcklewaldturm stattfinden kann. Derweil werden auf dem Gelände die letzten Vorbereitungen getroffen.

Furtwangen - Im Stöcklewald, dort wo sich normalerweise nur Fuchs und Hase gute Nacht sagen, tun das ab dem 18. August rund 1200 Camper, die erwartet werden. Ab Donnerstag startet dort inmitten besinnlicher Natur im Wald zum zwölften Mal das "Action, Mond und Sterne"-Camp, unter anderem organisiert von der Kulturwerkstatt Simmersfeld, dem soziokulturellen Zentrum für Kunst und Kultur im Nordschwarzwald, und dem Kinder- und Jugendverband SJD.

Darüber hinaus sind noch viele weitere Akteure am Camp beteiligt: Das alljährliche AMS-Camp gilt als selbstverwaltend und wird dementsprechend von unterschiedlichen Gruppen und Einzelpersonen organisiert. Und diese Organisation ist bereits in vollem Gange: Überall auf dem knapp sechs Hektar großen Gelände wird gesägt, gehämmert und gebaut. "Im Organisationsteam sind momentan so 30 bis 35 Leute", erzählt Magdalena Kettig, die seit 2016 aktiv am Camp beteiligt ist. Sie stellt aber auch klar: "Wir machen das Camp nicht für die Leute, sondern mit den Leuten. Dabei sind wir recht gut organisiert. Jede Gruppe arbeitet autark vor sich hin."

Camp ist für Verantwortliche eine Bereicherung

Zu tun gibt es einiges: Etliche Zelte, Bars und Bühnen müssen von Grund auf aufgebaut werden, auch für das leibliche Wohl muss gesorgt sein. Dafür gibt’s die Küchencrew – für die Teilnehmer wird leckeres Veganes aufgetischt, zubereitet aus regionalen Lebensmitteln. Was nach harter Arbeit aussieht, ist für die Verantwortlichen eine Bereicherung: "Man lernt unglaublich viel dazu. Die Einblicke in die Baustellen sind wirklich inspirierend, ich weiß jetzt sogar auch, wie man Dokumente laminiert", grinst Damian Haymann.

Doch was wird überhaupt geboten sein? Beim AMS-Camp werde es ein Rahmenkulturprogramm geben, erklärt Haymann. Der Fokus liege darauf, den Teilnehmern die Möglichkeit zu geben, sich weiterzubilden. Über 20 Workshops wird es am Wochenende geben, bei denen Kapitalismus, Klimawandel, Kryptowährungen und Geschlechtergerechtigkeit Thema sein werden. Referenten halten einen Vortrag, der durch eine Diskussion mit den Teilnehmern bereichert wird. Auf der Waldbühne soll es außerdem eine Podiumsdiskussion zum Krieg in der Ukraine geben. Dass diese Themen im AMS-Camp thematisiert werden, genau das gefällt Kettig am Camp: "Wir leisten politische Bildungsarbeit und setzen uns kritisch mit gesellschaftspolitischen Themen auseinander."

Angebot für Kinderbetreuung wurde ausgeweitet

Doch auch der Festival-Charakter kommt beim AMS-Camp nicht zu kurz. Auf insgesamt drei Bühnen wird am Wochenende getanzt, gesungen und gefeiert. Ob Punk-Musik, Techno oder Theater – die Organisatoren haben sich in diesem Jahr wieder etwas einfallen lassen.

Auch das Angebot für Kinder wurde in diesem Jahr ausgeweitet. Man wolle auch Eltern mit Kindern die Möglichkeit geben, an dem Camp teilnehmen zu können, erklärt Kettig. Die Kinder können sich auf eine Hüpfburg, Seilbahn und kindgerechte Workshops freuen, in denen beispielsweise gemalt wird. Ziel der Kinderbetreuung sei es auch, den Eltern die Möglichkeit zu geben, sich miteinander zu vernetzen.

Kurzentschlossene willkommen

Noch fehlen die vielen Zelte auf dem großen Zeltplatz. Doch spätestens ab Donnerstag wird es auf dem Gelände rund gehen. Rund 700 Teilnehmer haben sich bislang angemeldet. Doch auch über Kurzentschlossene, die spontan vorbei kommen möchten, freue man sich. "Dieses Jahr wird niemand weggeschickt werden müssen", bekräftigt Haymann.

Nun bleibt nur zu hoffen, dass auch das Wetter über das Wochenende halten wird – zur Not gebe es aber ein Notfallkonzept. Nach einer abgespeckten Auflage im vergangenen Corona-Jahr stecken die Organisatoren jedenfalls voller Motivation und Elan. "Es gibt so viele Ideen, die auf dem AMS Platz finden", bringt es Haymann auf den Punkt.