Die Erstplatzierten unter den Älteren (links) durften aufs Treppchen – die Jüngeren durften alle oben stehen bei der Siegerehrung nach den Miniflitzer-Rennen. Foto: Eyrich

MTB Weltcup: Miniflitzer gehen mit Schnuller ins Rennen und schenken sich keinen Zentimeter.

Albstadt-Tailfingen - Eitel Sonnenschein herrschte nicht – dafür aber eitel Freude beim UCI Mountainbike Weltcup, als die Miniflitzer auf die Strecke gingen. Die Kinder nahmen ihre Rennen bierernst und schenkten sich rein gar nichts.

Falk Schneeweiß heißt der schnellste Mountainbiker beim "Mercedes-Benz UCI Mountainbike Weltcup" – zumindest unter den Kindern, die am Sonntagnachmittag einen Höhepunkt im Rahmenprogramm setzten. Louis Maurke hatte eine Zeit lang geführt und war nachvollziehbarerweise erst einmal nicht begeistert, auf der letzten der vier Runden doch noch überholt zu werden. Louis Hänni war Dritter und somit der Glückliche, der es gerade noch aufs Treppchen schaffte.

Ganz oben neben Falk Schneeweiß durfte Marlene Bilger als Schnellste unter den Mädchen auf dem Podest stehen, und für alle Teilnehmer – auch für die Jüngeren, die alle aufs Treppchen eingeladen waren – hatte der Edeka-Koch-Markt als Sponsor ein Geschenk parat.

Für die Zuschauer war es ein sichtliches Vergnügen, die Miniflitzer, die in zwei Gruppen starteten, zu beobachten. Schon am Start setzten die Kinder ernste Mienen auf, beäugten argwöhnisch ihre Positionsnachbarn und prüften mit kritischen Blicken die Ausrüstung der anderen Starter. Viele waren mit handfesten Mountainbike-Rädern ausgestattet, andere benutzten Trekking-Räder, und unter den Jüngsten waren gar fünf Kinder mit Tretrollern unterwegs – die kleine Finja sogar mit dem Schnuller im Mund, dafür aber ganz professionell mit Helm auf dem Kopf.

Bernhard Mast-Sindlinger fuhr mit dem Bike vorneweg und zeigte der kleinen Schar, wo’s lang geht: Die jüngeren drehten ihre Runden vor der Zollernalbhalle, die etwas älteren durften vier längere Runden von der Halle über die Wiese bis zum Zieleinlauf fahren, wo am Ende manches Tränchen kullerte, weil andere schneller waren. Die Zuschauer feuerten die Kinder mit lautem Klopfen gegen die Bande und begeisterten Rufen an, und die traten mächtig in die Pedale. Prominentester Zuschauer an der Bande war übrigens Toni Kirsch vom Management Committee des Weltverbandes "Union Cycliste Internationale" (UCI) und Präsidiumsmitglied im Bund Deutscher Radfahrer – er strahlte vor Freude beim Anblick der engagierten Nachwuchsfahrer: "Mein Enkel Liam ist jetzt drei Jahre alt – der ist beim nächsten Mal auch dabei", versprach Kirsch, der sich noch gut an die Zeiten erinnert, als solche Nachwuchsrennen bei fast allen Wettkämpfen dazugehörten. "Aber mehr und mehr Veranstalter nehmen das wieder mit auf", freute sich Kirsch. "Auch mit Laufrädern."

Nachwuchs ist auch bei der WM 2020 mit am Start

Im kommenden Jahr, wenn vom 26. bis 28. Juni die UCI Mountainbike Weltmeisterschaft im Cross-Country in Albstadt ausgetragen wird, soll der Nachwuchs ebenfalls wieder am Start sein – dann mit Liam im Feld und einem besonders aufgeregten Toni Kirsch an der Bande.