Bei der Show des Trial-Weltmeisters Hannes Herrmann hielten die Zuschauer beim Mountainbike Weltcup in Albstadt den Atem an. Foto: Eyrich

Mehr als 15.000 Zuschauer feiern Sportler im Tailfinger Bullentäle. WM 2020 kann kommen. Mit Video

Albstadt-Tailfingen - Jetzt kann die WM 2020 im Cross-Country in Albstadt kommen: Die Generalprobe dafür, der siebte UCI Mountainbike Weltcup, ist mehr als gelungen, und die Zuschauer wurden zwar nicht von der Sonne, aber von den Vereinen verwöhnt.

Mehr als 15.000 Zuschauer haben von Freitag bis Sonntag den "Mercedes-Benz UCI Mountainbike Weltcup" im Bullentäle verfolgt – trotz schlechter Wetterprognosen, die vor allem am Sonntagnachmittag eintrafen. In Sturzbächen kam das Wasser beim Elite-Rennen der Herren das Bullentäle hinabgeschossen, konnte der gut präparierten Strecke – der bisher besten bei sieben Weltcups in Albstadt – aber nichts anhaben.

Dass schwere Unfälle trotz Nässe ausblieben, freute Jo Triller, den Leiter des Amtes für Familien, Bildung, Sport und Soziales, ebenso wie die Tatsache, dass überhaupt alles reibungslos ablief: "Die Polizei war sehr zu frieden, die Anwohner haben sich nicht beschwert – alles gut!"

Um so wichtiger ist das dem Veranstalter, der Stadt Albstadt, und den Hauptorganisatoren der Firma "Skyder", weil sie bei der Generalprobe zur Cross-Country-Weltmeisterschaft im Juni 2020 in Albstadt Qualität abliefern wollten, und das ist ihnen gelungen, nicht zuletzt dank der Vereine: RSG Zollern-Alb, Ski-Club Onstmettingen, die Wintersportvereine Pfeffingen und Ebingen, der Turnerbund Tailfingen und die Stadtkapelle Tailfingen stellten die meisten der 600 Helfer, hatten sich schon vorher um eine optimale Strecke gekümmert, beim Aufbau angepackt und die Gäste mit Köstlichkeiten verwöhnt, die vor allem am Samstagabend reißenden Absatz fanden, als die Albstädter Rockband "She’s the Boss" die Hexenkessel-Stimmung von der Strecke ins Festzelt holte.

Wie sich Lokalmatadorin Ronja Eibl geschlagen hat? Mehr gibt es im Video:

Ein weiterer Höhepunkt im Unterhaltungsprogramm war vor dem Zelt am Sonntag der spektakuläre Auftritt des Trial-Weltmeisters Hannes Herrmann aus Chemnitz, der mitsamt Bike auf immer höhere Kisten hüfte und dann den todesmutigen Zuschauer Volker Hirsch aus Sasbachwalden auf je einem Rad umtänzelte. Beim Sprung von der höchsten Kiste, zielgenau auf einen Luftballon zwischen Hirschs Beinen, hielt das Publikum den Atem an – und Moderator Oliver Lohr verschlug es kurzzeitig die Sprache.

Kein Fachchinesisch – so macht’s auch Laien Spaß

Ansonsten allerdings nicht: Er und Sven Simon, die sich am Mikrofon abwechselten, machten einen richtig guten Job, servierten jede Menge Information rund um Sportler und Teams, ohne sich in Fachchinesisch zu ereifern. So hatten auch Laien ihren Spaß.

Neben Cross-Country-Rennen der Profis lockten sportlich vor allem die Gonso Albstadt Mountainbike Classics. Die Internationale Deutsche Meisterschaft der Ärzte und Apotheker entschieden Daniela Schütt (Sport-Treff 2.0) in 1:41:22 und Jens Becker (SV Lemberg) in 1:28:36 für sich, in der Klasse Master II Martin Volz vom Team Sportklinik Ravensburg in 1:30:50 über 46 Kilometer. Im Gravel Bike Rennen waren Johannes Thumm (Embrace the World Cycling) in 47:23 und Tina Marie Frech (Freiburg, SV Reuden Triple2) mit 1:10:17 am schnellsten.

Im Kurzmaraton über 23 Kilometer fuhren Stefan Schairer (Sülzle Baukonzept radhaus Winterlingen) mit 46:54 und Katleen Bock (TSV Dettingen) mit 54:10 am schnellsten. Fabian Ziegler (Texpa-Simplon) mit 1:24:26 und Miriam Oeschger (Herzlichst Zypern) mit 1:37:52 fuhren beim 46 Kilometer Kurzmarathon allen davon, wobei Ziegler zwei weitere heimische Fahrer auf die Plätze verwies: Marek Sülzle (Sülzle Baukonzept radhaus Winterlingen) war nur zwei Sekunden langsamer, Marco Heller (Financial Architects Bike Team) gerade mal 17 Sekunden.

Das Generationen-Rennen gewann das RSG-Team mit Jahn Stolz und Jelena Oblak in 1:07:33 vor dem TSV Neckartenzlingen/Young Neckar Biker mit Petra und Marlon Rieß mit 1:08:14 und dem Team "Haare in Bestform": Bettina Haug und ihr Sohn Eric aus Tailfingen kamen nach 1:09:14 ins Ziel und sehen nun der nächsten Herausforderung schon entgegen: Am kommenden Sonntag geht es für den jungen Friseur beim German Hairdresser Award in Hamburg um die Trophäe. Das "Familiy & Friends"-Rennen dominierten Emma, Marie und Daniel Weber (RV Gomaringen/Team Steinlach Wiesaz) in 1:08:56.

Elisabeth Brandau hatte nach dem Cross-Country Olympic-Rennen der Damen übrigens doppelten Grund zu feiern: Sie war mit Platz sieben die schnellste Deutsche und freute sich mit ihrem Sohn Alex über dessen zweiten Geburtstag.