Die Palmen stehen, die Sonnenschirme auch – mit dem Stadtstrand kann es losgehen. Foto: Schölzel

Der Schwenninger Stadtstrand naht, doch noch sind einige Fragen offen. Warum gibt es einen Stadtstrand? Welche Gastronomen sind vor Ort? Und wie viel hat das Projekt gekostet? Wir haben die Antworten.

Ein Pressegespräch auf Liegestühlen ist untypisch – passt aber genau ins Bild zu dem, was sich in den kommenden Wochen und Monaten auf dem Muslenplatz in Schwenningen abspielen wird. Dort befindet sich nämlich jetzt der Stadtstrand.

Wieso gibt es einen Stadtstrand?

Die Idee des Stadtstrandes ist entstanden, um Leben in die Innenstadt zu bringen, begründet Matthias Jendryschik, Leiter des Stadtmarketings. Auf dem Stadtstrand können die Menschen essen, trinken und danach in den umliegenden Geschäfte einkaufen gehen. Das gehe quasi Hand in Hand, weshalb bislang auch keine negativen Stimmen der Händler gekommen seien, so Jendryschik. Das Ziel sei die Innenstadt als Aktionsraum zurückzugewinnen, drückt sich auch Ralf Woyzella vom Stadtplanungsamt aus.

Wie wurde der Stadtstrand finanziert?

Ein Teil der Kosten wurde vom Förderprogramm für zukunftsfähige Innenstädte gedeckt. Insgesamt habe der Stadtstrand um die 100 000 Euro gekostet, 25 Prozent steuert die Stadt aus eigenen Mitteln bei, vom Förderprogramm komme der Rest, etwa 40 bis 50 000 Euro, wie Jendryschik Auskunft gibt.

Wie viel Platz gibt es auf dem Stadtstrand?

Bei einer Größe von zwölf mal zwölf Meter Fläche gibt es Platz für 50 Liegestühle. Außerdem sind außenrum am Rand noch kleine Tische eingebaut, die weiteren Platz bieten sollen. 60 bis 70 Personen sollten auf jeden Fall Platz finden, so die Verantwortlichen. Außenrum bestehe weiterhin viel Platz für Rettungswege.

Matthias Jendryschik (vorn, blauer Liegestuhl) mit „seiner“ Stadtstrand Taskforce bestehend aus Franz Geiger (hinten, von links) von der Fürstenberg Brauerei, Rainer Müldner von der wbg, City-Manager Thomas Herr, Ralf Woyzella vom Stadtplanungsamt, Oliver Pflüger von den TDVS, Massimiliano Gianotti vom Eiscafé Dolomiti, André Bayer, Marcel Kreutter und Max Engel und Susanne Orlowski (vorn, links) mit Lisa Erlenbusch vom Stadtmarketing. Foto: Schölzel

Wie wetterfest ist der Stadtstrand?

Damit der Sand bei Regenfällen nicht wegschwimmt, liegt unter diesem ein Fließ. Zudem sorge die Holzumrandung für die nötige Stabilität. Zumindest einem Unwetter habe der Stadtstrand schon standgehalten, wie Oliver Pflüger von den Technischen Diensten Villingen-Schwenningen (TDVS) zu bedenken gibt. Eine Dränage oder ähnliches sei aber nicht verbaut, bei wirklich starken und plötzlichen Regenfällen müsse abgewartet werden, wie die Lage aussieht, so der Fachmann.

Wie werden andere Veranstaltungen beeinflusst?

Wie die Stadt kürzlich in einer Pressemitteillung mitgeteilt hat, weiche der Schwenninger Wochenmarkt, der normalerweise auf dem Muslenplatz stattfindet, auf die umliegenden Fußgängerzonen aus.

Was hat der Stadtstrand kulinarisch zu bieten?

Für die Bewirtung des Stadtstrandes wird eine Strandbar aufgebaut. Verantwortlich dafür sind André Bayer, Marcel Kreutter und Max Engel. Dort wird es Softdrinks, eine einfache Cocktail- und Weinkarte geben. Gläser und Teller seien dabei aus Glas mit Pfand, um die Umwelt und den Muslenplatz nicht zu verschmutzen. Auch Foodtrucks soll es geben, von kommendem Donnerstag bis kommenden Sonntag etwa soll das Salinencafé für die Bewirtung sorgen, in der darauffolgenden Woche dann Mirella Fanelli mit ihrer „Knutschkugel“. Die Foodtrucks wechseln sich ab, sind aber nur jeweils von Donnerstag bis Sonntag im Einsatz. Auch das direkt angrenzende Eiscafé Dolomiti wird für leckere Abkühlung sorgen.

Gibt es ein weiteres Rahmenprogramm?

Ja. Der erste Programmpunkt erfolgt bereits am Donnerstag, 20. Juli, um 19 Uhr zum Pre-Opening des Stadtstrandes mit Matthias Rapp unplugged. Mittwochs gibt es ab 18 Uhr die „After Work“-Party mit DJ Villy Brakers. Wichtig dabei sei zu betonen, dass einzelne Programmpunkte je nach Wetterlage abweichen können. Auf stadtstrand-vs.de gibt es weitere Infos. Dort wird auch immer einsehbar sein, wenn eine Veranstaltung verschoben oder ausfallen muss.

Wie funktioniert das mit den Öffnungszeiten?

Der Stadtstrand ist jeweils geöffnet von 11 bis 22 Uhr. Ab 22 Uhr werde die Musik heruntergefahren, um Anwohner nicht zu stören, erklärt Jendryschik. Ab 23 Uhr sei dann für alle Stadtstrand-Besucher endgültig Schicht im Schacht, Security wird für die Einhaltung der Regeln anwesend sein.

Wer ist beim Stadtstrand alles mit im Boot?

Realisiert wurde der Stadtstrand gemeinsam mit den TDVS, der Abteilung Grünflächen und Tiefbauamt, der Feuerwehr, dem Bürgeramt, dem Stadtmarketing und dem Stadtplanungsamt, zählt Jendryschik auf. Als Sponsoren sind die Brauerei Fürstenberg mit an Bord sowie die Wohnungsbaugesellschaft Villingen-Schwenningen (wbg), die die Liegestühle bereitstellen.

Wann kommt der Stadtstrand nach Villingen? Und gibt es eine Zukunft?

Das Konzept des Stadtstrandes sei auf den Stadtbezirk Schwenningen ausgelegt, erklärt Matthias Jendryschik. Ob der Stadtstrand eine zweite Ausgabe bekommt, sei noch nicht klar – es müsse erst geschaut werden, wie das Angebot angenommen wird. Besucherzahlen werden dabei nicht gemessen, es würde eher darauf geachtet werden, ob sich wirklich mehr Menschen in der Schwenninger Innenstadt aufhalten werden. Sollte das der Fall sein, stünden die Chancen für eine zweite Auflage nicht schlecht. Die Holzbalken aus dem städtischen Wald und die Palmen rings rum würden jedenfalls eingelagert und könnten so wiederverwendet werden.