Die Feuerwehr Villingen-Schwenningen ist vielfach im Einsatz, hier in der Schelmengaß in Villingen. Foto: Marc Eich

Ein teilweise heftiges Unwetter hat in Villingen-Schwenningen für zahlreiche Schäden gesorgt. Insbesondere Bäume und Äste fielen dem kurzen aber intensiven Schauspiel zum Opfer.

Um 21.40 Uhr am Dienstagabend war das Unwetter schlagartig in Villingen-Schwenningen angekommen: Kurze aber heftige Böen fegten über die Stadt, ließen Bäume und Äste abkrachen und warfen Mülltonnen, Bauzäune und Schilder um, während heftiger Starkregen durch die Dunkelheit peitschte. Auch Trampoline wurden umhergeschleudert.

Schäden in den Ringanlagen

In den Villinger Ringanlagen war die Fahrbahn innerhalb kürzester Zeit mit Ästen übersäht, im Benediktinerring mussten Autofahrer zunächst abgerissene Teile der Bäume zur Seite ziehen, um die Gefahr zu beseitigen.

Kurz darauf liefen auch die Telefone in der Integrierten Leitstelle heiß: Fast über das gesamte Stadtgebiet hinweg wurden durch Bäume blockierte Straßen gemeldet. Im gesamten Schwarzwald-Baar-Kreis wurden rund 90 Einsatzstellen verzeichnet.

In der Römerstraße blockiert ein umgestürzter Baum Teile der Straße und den Gehweg. Foto: Marc Eich

Einen heftigen Schlag gab es beispielsweise in der Schelmengaß in Villingen, wo ein Baum Gehweg und Teile der Straße versperrte. Ähnliches wurde innerhalb kürzester Zeit aus Nordstetten und der Kreisstraße zwischen Pfaffenweiler und Herzogenweiler sowie die weiter nach Vöhrenbach gemeldet. In Rietheim drohte ein Baum auf ein Haus zu stürzen, in Schwenningen mussten die Technischen Dienste der Stadt VS (TDVS) unter anderem in der Römerstraße, in der Sturmbühlstraße und im Spittelbronner Weg aktiv werden.

Schäden auf den Straßen

Auch Bundesstraßen waren von umgestürzten Bäumen betroffen. Auf der B 33 Höhe der Abfahrt Vockenhauser Straße rückte die Feuerwehr an, um die Fahrbahn zu räumen, zudem waren die Querspange im Zentralbereich und die B 523 in Richtung Tuningen betroffen. In Weigheim musste die Feuerwehr-Abteilung den Kameraden aus Deißlingen zur Hilfe kommen, weil auf der Verbindungsstraße zwischen den beiden Orten kein Durchkommen mehr war.

Gasalarm im Warenbachtal

Einen größeren Einsatz verzeichnete die Feuerwehr darüber hinaus am Mittwochmorgen gegen 7 Uhr. Da mussten die Kräfte der Abteilung Villingen zum Warenbachstüble ausrücken. Ein Baum war dort auf einen Flüssiggastank gestürzt, in der Folge wurde austretendes Gas gemeldet. Die Feuerwehr bannte unter Atemschutz gemeinsam mit den Stadtwerken die Gefahr.

Auch die TDVS war am Mittwochmorgen vielerorts mit den Aufräumarbeiten beschäftigt. Mehrere Teams durchkämmten das Stadtgebiet, um Äste zu zersägen und einzusammeln – bereits bis zum Mittag waren sämtliche Wege in der Verantwortlichkeit der Stadt freigeräumt. Gleichzeitig kümmerten sich Kehrmaschinen darum, dass ebenso der grobe Schmutz und abgerissene Blätter direkt beseitigt wurden.

Die Stadt zieht Bilanz

Währenddessen vermeldet die Stadt ihre Bilanz des Sturmes. Wie Stadt-Sprecherin Madlen Falke auf Anfrage der Redaktion informiert, seien bei der Feuerwehr am Dienstagabend insgesamt acht Einsätze verzeichnet, verletzte Personen seien jedoch keine bekannt. Die meisten Einsätze beschränkten sich auf das Entfernen von Bäumen und eben dem Flüssiggastank.

Mehrere Teams der Technischen Dienste der Stadt sind nicht nur in der Nacht, sondern auch am Mittwochmorgen unterwegs, um die Schäden – hier im Benediktinerring – zu beseitigen. Foto: Marc Eich

Dafür wurden die städtischen Grünflächen nach Informationen des Grünflächen und Tiefbauamtes in Mitleidenschaft gezogen: Das stadteigene Grün wurde teilweise verwüstet, bei manchen Blumenbeeten müsse nun nachgepflanzt werden, Gartenzäune seien eingeknickt und ganze Bäume seien etwa bei der Helios Arena entwurzelt wurden. „Hier kommen Kosten in einem fünfstelligen Bereich auf die Stadt zu“, berichtet Falke. Die Nachbepflanzung der Beete erfolge nun sukzessive.

Bei einigen Sportplätzen seien Zäune durch die Wucht des Sturmes zusammengedrückt worden, am Schulverbund Deutenberg gingen Oberlichter kaputt. Getroffen hat es auch den Abwasserzweckverband: An einem Faulturm seien durch den Sturm Fassadenschutzbänder beschädigt worden.

So warnt das Forstamt

Auch das Forstamt zieht nach Informationen der Stadtsprecherin ein Fazit nach dem Sturm, der Wald sei stark beschädigt worden. Momentan laufe noch die Bestandsaufnahme und auch die Aufräumarbeiten befinden sich auf Hochtouren.

So werden Wege begutachtet, Baumabbrüche entfernt und auch an den Schäden vom vorherigen Sturm werde noch gearbeitet. Wie Madlen Falke informiert, appelliere das Forstamt derzeit von Spaziergängen im Wald abzusehen, die Gefahr herunterbrechender Bäume oder Äste sei zu hoch.

Falls man sich doch in den Wald wage, solle man auf Kopfhörer verzichten, um für Geräusche empfänglich zu bleiben und stets den Blick nach oben bewahren, damit man für eine Gefahrsituation abgesichert bleibe. In den nächsten ein bis zwei Wochen sollen die Schäden jedoch beseitigt sein.