Starke Unwetter haben am Dienstagabend die Region erschüttert. Umgestürzte Bäume sorgten für zahlreiche Unfälle. Einen besonderen Schreck erlebte eine etwa 70-köpfige Schülergruppe, die in Furtwangen ein Zeltlager abhielt. In Allensbach fiel ein großer Baum auf einen Wohnwagen und verletzte eine Familie.
Die Polizei hat für die Landkreise Schwarzwald-Baar, Konstanz, Tuttlingen und Rottweil eine erste Bilanz gezogen: Zwischen 21.30 Uhr und Mitternacht gingen im Führungs- und Lagezentrum des Polizeipräsidiums Konstanz mehr als 370 Notrufe ein - die meisten davon unwetterbedingt. Bis zu 180 aktuelle Einsätze habe das in Spitzenzeiten bedeutet. Im Schwarzwald-Baar-Kreis wurden 90 Unwetter-Einsätze verzeichnet, in Tuttlingen 60. 80 Einsätze registrierte die Leitstelle in Rottweil.
Einen besonderen Schreckmoment erlebten Schüler und Angehörige in Furtwangen: Dort war eine etwa 70-köpfige Schülergruppe, die am Wanderheim "Stöcklewaldturm" ihr Zeltlager aufgeschlagen hatte, zwischenzeitlich nicht mehr erreichbar. Im Laufe des Abends konnte zu der Gruppe wieder Kontakt hergestellt werden. Alle waren laut Polizeibericht wohlauf, lediglich ein Zelt fiel dem Sturm zum Opfer.
Familien ins Krankenhaus gebracht
Weniger glimpflich verlief ein Unfall auf dem Campingplatz in Allensbach: Eine rund 70 Zentimeter starke Eiche fiel auf einen Wohnwagen, indem sich eine dreiköpfige Familie befand. Alle drei Familienmitglieder wurden verletzt und in ein Krankenhaus gebracht. Eine 30-Jährige wurde während des Unwetters auf dem Campingplatz ebenfalls verletzt. Sie wurde auch in eine Klinik gebracht.
Durch viele umgestürzte Bäumen und heruntergefallene Ästen kam es zu Verkehrsbeeinträchtigungen und Straßensperrungen. An mindestens vier Autos entstanden teilweise erhebliche Schäden, bei fünf Unfällen wurden zwei Menschen verletzt.
In Oberndorf und Sulz fielen Dachziegel von Häusern auf die Straße. In Villingen-Schwenningen beschädigte ein Dach ein Auto.
Honbergsommer geräumt
In Tuttlingen wurde das Gelände des Musikfestivals Honbergsommer geräumt - betroffen waren rund 300 Besucher.
Die B 33 in Konstanz musste bis in den frühen Morgen aufgrund von Aufräum- und Reinigungsarbeiten voll gesperrt werden. Die am Tunnel Waldsiedlung neu errichtete Lärmschutzwand musste wegen Unwetterschäden von der Straßenmeisterei gesichert werden.
In Moos-Iznang stürzte eine 81-Jährige durch den Dachboden, als sie vom Sturm gelöste Ziegel wieder befestigen wollte. Die Seniorin wurde vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht.
Bahnverkehr eingestellt
Der Bahnverkehr zwischen Konstanz und Radolfzell wurde wegen einer beschädigten Oberleitung eingestellt. Wie lange die Strecke gesperrt bleibt, ist laut Polizei nicht bekannt.
Laut Polizei war der ganze Spuck nach Mitternacht vorbei und die Lage beruhigte sich.
Die Aufräumarbeiten dauern noch an und dürften den ganzen Tag dauern.
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