56 neue Lehrer treten im Zollernalbkreis ihren Dienst an und sind dafür feierlich verpflichtet worden. Foto: Schulamt

Bildung: 14 Vollzeitstellen im Bereich des Schulamts nicht besetzt. Pädagogen vereidigt.

Zollernalbkreis - Die Schulen im Zollernalbkreis starten mit mehr Grundschülern als in den vergangenen Jahren und weniger Lehrern als zuletzt ins neue Schuljahr. Nach Angaben von Gernot Schultheiß, Leiter des Staatlichen Schulamts in Albstadt, sei die Unterrichtsversorgung gleichwohl gesichert.

1516 Schüler (Vorjahr: 1445) beginnen ihre Schullaufbahn im Zollernalbkreis. Das Staatliche Schulamt geht davon aus, dass sich dieser Trend durch wieder moderat steigendende Geburtenzahlen und durch die Zuwanderung in den nächsten Jahren anhalten wird.

Insgesamt besuchen 13 873 Schüler die Grundschulen, Werkreal- und Realschulen, Gemeinschaftsschulen sowie Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren im Zollernalbkreis.

1484 Schüler haben zum Ende des Schuljahrs 2015/2016 die Grundschulen an öffentliche weiterführende Schulen verlassen. Im Vergleich zum Vorjahr sind dies 57 weniger. Auf die Werkrealschulen entfallen 175 (11,8 Prozent, Vorjahr: 15,1 Prozent), auf die Realschulen 653 (44 Prozent, Vorjahr 42,3 Prozent), auf die Gemeinschaftsschulen 121 (8,2 Prozent, Vorjahr 9,1 Prozent) und auf die Gymnasien 523 Schüler (36 Prozent, Vorjahr 38,7 Prozent).

Insgesamt 56 neue Lehrer treten im Zollernalbkreis den Dienst in den Kollegien der Grund-, Werkrealschulen, in den Realschulen und Gemeinschaftsschulen sowie in den Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren an.

"Leider", so Schultheiß, hätten in den beiden Landkreisen Zollernalb und Sigmaringen 14 Vollzeitstellen nicht besetzt werden können; davon seien insbesondere Grunschulen und Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren betroffen. Eine deutlich erhöhte Anzahl von Lehrkräften, die in den vorzeitigen Ruhestand zum Ende des letzten Schuljahrs gingen, sowie die Erhöhung der Kontingentstundentafel an der Grundschule und die Ausstattung der Realschulen mit Zusatzstunden für individuelle Fördermaßnahmen hätten einen erhöhten Einstellungsbedarf in diesem Schuljahr erzeugt.

Zudem stehen fast keine Lehrkräfte mehr zur Verfügung, die befristet eingestellt werden könnten, wenn festangestellte Lehrkräfte längerfristig ausfallen. Dies bedeutet, dass das Staatliche Schulamt Albstadt bei längerfristigen Ausfällen wie Krankheit, Erziehungszeit oder Beschäftigungsverbot bei Schwangerschaften den Schulen keine zusätzlichen Vertragslehrkräfte für den Vertretungsunterricht mehr zur Verfügung stellen kann. Zur Vermeidung von Unterrichtsausfall stehen dennoch, so Schultheiß weiter, genügend Haushaltsmittel bereit, so dass das Schulamt Albstadt sofort einen Vertrag abschließen kann, sofern sich eine geeignete Lehrkraft beim Staatlichen Schulamt Albstadt um eine Beschäftigung bewirbt.

Zur Abfederung von Ausfallzeiten hat das Staatliche Schulamt Albstadt auch in diesem Schuljahr eine interne Krankheitsvertretung mit festangestellten Lehrkräften aufgebaut. Rund 16 Lehrerdeputate werden zum kurzfristigen Ersatz krankheitsbedingter Ausfälle vorgehalten. Die bereitgestellte Reserve reicht aber voraussichtlich bei weitem nicht aus, um alle anstehenden Ausfälle in diesem Schuljahr abzudecken. Aufgrund dieser Versorgungssituation seien die Spielräume für ergänzende Angebote zwar eingeschränkt, trotzdem würden bereits eingerichtete und teilweise auch darüber hinaus weitere pädagogische Unterrichtsprojekte umgesetzt. Schwerpunkte sind dabei die Angebote der Förderung zur Lese-Rechtschreibschwäche, der Sprachförderung und der Förderung besonders befähigter Schüler. Weitere Lehrerwochenstunden verbleiben an den Schulen zur Umsetzung individueller Lernangebote wie der Förderung des sozialen Lernens, des Einrichtens von Bildungsangeboten im musischen Bereich oder der Betreuung von spezifischen Begabungen der Schüler.

Für die Sprachförderung von zugewanderten Schülern ohne deutsche Sprachkenntnisse hat das Staatliche Schulamt Albstadt in den beiden Landkreisen Zollernalb und Sigmaringen 28 Vorbereitungsklassen eingerichtet, davon an Grund- und Werkrealschulen 25, an Gemeinschaftsschulen zwei und eine an einer Realschule. 21 Lehrkräfte wurden dafür eingestellt.