Ihren Stadtwald und die Sturmschäden des zurückliegenden Sommers haben die Stadträte aus Meßstetten gemeinsam mit den Revierförstern und Forstbereichsleiter Klaus Richert unter die Lupe genommen. Foto: ars-LUCIS@online.de / ars-LUCIS.eu/Volker Bitzer

Der Waldbegang hat die Meßstetter Räte in den Abschnitt „Hohenloh“ geführt, der auf Schwenninger Gemarkung liegt. Im Gespräch war auch das Förderprogramm „klimaangepasstes Waldmanagement“ – elf von zwölf Kriterien seien bereits erfüllt.

Die Abteilung „Hohenloh“ liegt zwar auf Schwenninger Gemarkung, gehört allerdings zum Meßstetter Stadtwald. In diesem fand der jüngste Waldbegang statt mit Klaus Richert, Leiter des Forstbereichs Albstadt, sowie den Revierleitern Franz Maier, Klaus Dreher und Thomas Holl.

Neue können sich ansiedeln

Eine Station führte die Teilnehmer in ein etwa 2,4 Hektar großes Waldstück, das vor 20 Jahren als Ausgleichsfläche für das Baugebiet „Haldenstraße“ in Tieringen herangezogen worden war. Im Wege der Sukzession wurde das Waldstück sich selbst überlassen, damit sich Pflanzen-, Tier- und Pilzgesellschaften an dem Standort neu ansiedeln können, erklärte Revierleiter Thomas Holl, der auch dem Gemeinderat angehört.

Er erläuterte an einer weiteren Station die sogenannten Baumarteneignungskarten für den Zollernalbkreis. Die Karten zeigen die Eignung der lokal vorkommenden Hauptbaumarten Fichte und Buche für den Zeitraum 2071 bis 2100 und geringe Klimaschutzmaßnahmen.

Die Ampel hat hier nichts mit Politik zu tun

In Ampelfarben von Grün – geeignet – bis Rot – ungeeignet – erleichtert die Karte die Baumartenwahl, wenn durch Naturverjüngung oder Pflanzung eine neue Waldgeneration begründet werden soll. An den konkreten Karten erklärt Holl, dass die Fichte in dem genannten Zeitraum im Kreis kaum noch geeignete Standorte habe. Bei der Buche sehe es hingegen etwas besser aus.

Abschließend erläuterte Forstbereichsleiter Klaus Richert, dass die Stürme der vergangenen Monate zu Schäden im Stadtwald in Höhe von rund 100 000 Euro geführt hätten. Die Mitarbeiter des Forsts seien nach wie vor mit der Beseitigung der Sturmschäden beschäftigt.

Auf den Forsthaushalt 2023 ging Richert bei der Abschlussbesprechung im Vereinsheim des SV Heinstetten ein. Vom geplanten Einschlag von 11 900 Festmeter seien bisher 9400 Festmeter eingeschlagen.

3500 Festmeter Sturmholz – da haben die Forstleute reichlich zu tun mit der Aufarbeitung

Aufgrund der Sommerstürme könne er von einem „katastrophalen Jahr“ sprechen: Rund 3500 Festmeter Sturmholz seien im Stadtwald angefallen. Insgesamt werde das Forsthaushaltsjahr 2023 leicht unter dem Planansatz abgeschlossen.

Aktuell fielen zudem die Holzpreise wieder, was sich negativ auf den Forsthaushalt 2024 auswirken werde. Durch die Sturmschäden sei es für Insekten deutlich einfacher, Bäume zu befallen. Beim Laubstammholz sei die Nachfrage weiterhin stabil und biete somit eine gute Prognose für das kommende Jahr.

Es gib Geld vom Bund

Richert stellte darüber hinaus das Förderprogramm „klimaangepasstes Waldmanagement“ vor. Dieses Förderprogramm des Bundes weise insgesamt zwölf Kriterien aus, die allesamt zu erfüllen seien, um in das Programm aufgenommen zu werden. Elf Kriterien könnten problemlos erfüllt werden; zur Erfüllung des zwölften Kriteriums müssten fünf Prozent der Waldfläche stillgelegt werden, um dem Natur- und Artenschutz Rechnung zu tragen. Die Stadt Meßstetten könne für die Dauer von 20 Jahren rund 1,3 Millionen Euro an Fördergeldern generieren.

Abschließend teilte Thomas Holl mit, dass er nach Rücksprache mit der Stadtverwaltung für die diesjährige Brennholzversteigerung eine Preisobergrenze von 90 Euro und eine Untergrenze von 75 Euro vorschlage. Diesem Vorschlag stimmten die Räte zu – ebenso, dass eine schriftliche Submission durchgeführt wird.