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Eigentlich müssten jährlich 13 Kilometer Straße erneuert werden – nur einer ist jedoch machbar

Von Cornelia Spitz

Flickenteppiche auf den doppelstädtischen Straßen: Das soll laut Stadtverwaltung unvermeidbar sein . Aber jetzt sollen sie wenigstens Struktur bekommen. Die Verwaltung will einen festen Rhythmus einführen, um das teils marode Straßennetz auf Vordermann zu bringen.

Villingen-Schwenningen. 465 Kilometer Straße führen durch Villingen-Schwenningen, und auch die Liste der Straßen, die eine Sanierung nötig haben, ist lang. Über 60 Hauptachsen stehen darin, von den Nebenstraßen ganz zu schweigen. Gehe man davon aus, dass eine Straße 35 Jahre lang genutzt werden könne, müssten jährlich stolze 13 Kilometer Straße erneuert werden, schätzt die Verwaltung. Eine Mammutaufgabe. Erst recht, wenn man bedenkt, dass zusätzlich zu den Sanierungen auch noch Straßenbauarbeiten für Leitungsverlegungen – etwa im Zuge des Breitbandausbaus – oder Erschließungen von Baugebieten notwendig werden. Die frustrierende Bilanz: Von diesen 13 Kilometern schafft Doppelstadt gerade mal einen Kilometer Erneuerungslänge jährlich, gibt sie mit Blick auf den städtischen Vermögenshaushalt zu.

Trotz der beschränkten finanziellen Mittel soll sich künftig etwas ändern:

Beinahe willkürlich die Löcher im Asphalt stopfen, das will man künftig nicht mehr tun. Stattdessen schwebt der Verwaltung vor, einen festen Mehrjahresrhythmus einzuführen und daran auch festzuhalten: in einem Jahr die Planung, im nächsten die gesicherte Finanzierung.

Das jedoch verlangt auch dem Gemeinderat Disziplin ab. Die Stadtverwaltung stellt klar: "Die beschriebene Vorgehensweise setzt eine über einen Zeithorizont von mindestens zwei Jahren verbindliche Haushaltsplanung voraus."

Glaubt man den vielen Kommentaren in den Beratungen des Gremiums, dürfte es daran jedoch künftig kaum scheitern. Es ist schließlich das ewige Villingen-Schwenninger Lamento, und auch der Verkehrsteilnehmer kann ein Lied davon singen, wenn er über die Straßen der Doppelstadt rumpelt: Viele Straßen sind sanierungsfällig, manche gar in grenzwertigem Zustand.

Waldstraße oder Goldenbühlstraße in Villingen, Villinger Straße oder Salinenstraße in Schwenningen – auch solch viel befahrene, wichtige Verkehrsachsen unter den über 1000 Straßen in der Doppelstadt sind im Laufe der Jahre zu Holperpisten verkommen.

Dem Technischen Ausschuss wird kommende Woche, am Dienstag, 19. Juli, eine Prioritätenliste vorgelegt, welche Straßen man in den kommenden Jahren abarbeiten möchte.