Sind seit gut einem Jahr mit der Organisation des Doppelabiturs in Schramberg beschäftigt: Schulleiter Bernhard Dennig sowie die Oberstufenberater Matthias Dobler, Wolfgang Hunzinger und Christoph Bihlmaier (von links). Foto: Wegner

Doppeljahrgang beim Abitur sorgt für organisatorischen Mehraufwand. Prüfungen in der Turnhalle.

Schramberg - Erstmals in der 172-jährigen Geschichte des Schramberger Gymnasiums wird die feierliche Verabschiedung der Abiturienten nach Oberndorf verlegt. Zu verdanken ist diese dem Doppeljahrgang aus G8 und G9.

"Wir haben in Schramberg keinen Saal gefunden, in dem wir mit rund 1000 Gästen das Abitur feiern können, begründet Schulleiter Bernhard Dennig das "wohl einmalige Ausweichen in der Schulgeschichte" auf die Neckarhalle nach Oberndorf.

Während bislang die eigenen Räume für die Abifeier gerade so reichten, sorgt das Doppelabitur aus G8 und G9 für nie gekannte Schülerzahlen: Wenn es alle schaffen, dann werden es 181 Abiturienten sein, die am 16. Juni zusammen mit Eltern, Geschwistern, Freunden und Verwandten ihren Abschluss feierlich begehen können.

Dieser Ortswechsel, so betont Dennig, sei übrigens kein Alleingang der Schulleitung, sondern mit den Schülern und allen Gremien des Gymnasiums so abgestimmt, nachdem eine als Alternative angedachte Open-Air-Veranstaltung auf dem Schulhof wegen der Wetterunsicherheit dann doch wieder verworfen wurde.

Weniger Unterrichtsausfall durch Abiturprüfungen

Aber nicht nur die Abiturfeier selbst, sondern zunächst auch die Prüfungen, stellen aufgrund der großen Schülerzahl das Gymnasium vor organisatorische Hürden. Doch mittlerweile kann Bernhard Dennig und mit ihm vor allem die Oberstufenbetreuer Wolfgang Hunzinger, Matthias Dobler und Christoph Bihlmaier aufatmen. Nachdem die Aula auch für die Prüfung der Schüler deutlich zu klein gewesen wäre, konnte mit der angrenzenden Schulturnhalle ein passender Ersatz gefunden werden, in der alle Schüler prüfungsgerecht untergebracht werden können. "Unsere Schulsekretärin, Michaela King, hat es ausgemessen und festgestellt, dass 181 Tische reinpassen", ist Dennig erleichtert. Dazu hat sie mit Unterstützung der Hausmeister Hans Singer und Michael Kopp nicht nur die nutzbare Hallengröße ermittelt, sondern auch den Platzbedarf jedes einzelnen Tischs. Dadurch, dass die Prüfung nicht in mehreren Räumen, sondern in einem einzigen abgehalten werden kann, spart die Schule zahlreiche Aufsichtslehrer ein. "Dadurch muss in anderen Klassen viel weniger Unterricht ausfallen," freut sich Dennig.

Auftakt zu den Abiturprüfungen ist übrigens am Montag, 19. März, so dass die Gymnasiums-Turnhalle auch für die Vereinsnutzung bis Freitag, 23. März, gesperrt wird. Zwar gibt es noch die Spanisch-Prüfung am Dienstag, 27. März, doch zu diesem Termin treten insgesamt weniger Schüler an, so dass dafür die Aula ausreicht.

Auf- und Abbau, so habe ihm die Stadt zugesagt, müsse nicht die Schule allein bewerkstelligen, sondern da helfe auch der Bauhof mit, um all die Tische unter der Bühne der Aula hervorzuholen und in der Turnhalle aufzustellen.

Bei den mündlichen Prüfungen bei denen Dennig aufgrund der großen Schülerzahl mit einem ebenfalls erhöhten Aufwand rechnet, wurde dem Gymnasium Schramberg in diesem Jahr der frühest mögliche Termin unmittelbar nach den Pfingstferien am Dienstag, 12. Juni, zugeteilt. Dies bedeutet, dass den Schülern kurz vor den Ferien die Themen für die Präsentationen genannt werden, die sie zur Prüfung erarbeiten müssen.

Abgesehen vom "großen Organisationsaufwand" für die Schule sieht Dennig für die Schüler und Ansprüche der Prüfung keine Nachteile im Doppel-Abitur. Denn bereits in den vergangenen anderthalb Jahren seien die Schüler aus acht- und neunjährigem Gymnasium in den gleichen Kursstufen unterrichtet worden, so dass das Lernniveau, wie auch landesweite Untersuchungen gezeigt hätten, fast keine Unterschiede aufweise. Geprüft werde nämlich nur die Schnittmenge der jeweiligen Lehrpläne.