Katze Paula ist mittlerweile wieder recht munter. Foto: Verein

Paula lebt – aber die OP reißt ein tiefes Loch in die Kasse. Steigende Tierarztkosten belasten Arbeit der Helfer.

Schramberg - Paula würde ohne die Hilfe des Tierschutzvereins heute vermutlich nicht mehr leben. Heruntergekommen und mit zerzaustem Fell, lag die Katze in der Schramberger Bahnhofstraße auf dem Gehweg und rührte sich nicht. "Wir dachten zunächst an einen Autounfall", erzählt Silke Buchholz, die Paula im Auftrag des Tierschutzvereins Schramberg von der Straße holte und zum Tierarzt brachte.

"Hilfe für Tiere in Not", lautet das Motto, das sich der Tierschutzverein auf seine Fahne geschrieben hat. "Nicht nur Tiere bewusst zu quälen ist rechtswidrig, sondern sie auch sehenden Auges leiden zu lassen", erklärt der Vorsitzende Claudio Di Simio. Dass ein Großteil der Bevölkerung dies genauso sieht, zeige sich in der wachsenden Zahl an Anrufen auf dem Tierschutztelefon. Mehrfach in der Woche kämen Meldungen über verletzte, kranke oder geschwächte Tiere. Beispiele sind der Graureiher, der geschwächt in der Innenstadt an der Schiltach lag, aus dem Nest gefallenen Jungvögel, oder das Lamm, das versuchte auf dem Kunstrasenplatz des Sportgeländes in Sulgen etwas Fressbares zu finden.

Streuner bringen Verein an seine Grenzen

Insbesondere die im ganzen Stadtgebiet zahlreichen, sich selbst überlassenen Katzen, bringen den Verein zunehmend an die Grenzen seiner Möglichkeiten. Vor allem die steigenden Tierarztkosten wie im Fall Paula bereiten den Tierschützern Sorgen. Ein Tierarzt stellte bei Paula einen großen Ohrpolypen fest, der bis in den Rachenraum gewachsen war und Paula höllische Schmerzen bereitete. "Auf sich alleine gestellt, hätte Paula in diesem Zustand nicht mehr lange überlebt", meint Silke Buchholz, die eigens mit Paula nach Stuttgart in eine Fachklinik gefahren war. Die Kosten in Höhe von 1 600 Euro reißen ein tiefes Loch in die Vereinskasse. Die Tierschützer hoffen nun auf Spender und Tierpaten für Paula, die bereit sind, die Kosten der OP mitzutragen.

Silke Buchholz freut sich, dass es Paula langsam wieder besser geht. "Paula ist eine unglaublich verschmuste und menschenbezogene Katze."

Weitere Informationen: www.tierschutzverein-schramberg.de