Das Filmteam vor idyllischer Schwarzwaldkulisse, von links: Bernhard Schütz, Vera Teltz, Lucas Schmidt, Ingo Haeb, Leon Köhler, Dieter Krauß, Oliver Zeller, Peter Rommel, Peter Franke und Marc Zwinz. Foto: Privat

Schwarzwaldpremiere mit Regisseur und Hauptdarsteller im Subiaco. Dreh mit Menschen der Region.

Schramberg - Vorhang auf zur Premiere: Was 2010 mit geheimnisumwittertenen Dreharbeiten begann, flimmert jetzt über die Kinoleinwand. Am Donnerstag, 26. April, kommen die "Sohnemänner" ins Subiaco, samt Regisseur und Hauptdarsteller.Im Kinofilm von Ingo Haeb suchen drei Nordlichter den Schwarzwald heim, wo sie sich schräg, witzig und emotional gebärden. "Sohnemänner" lässt die Zuschauer an einem verrückten Familientreffen teilhaben, bei dem die Männer lächerliche Hahnenkämpfe ausfechten und darüber diejenigen fast aus den Augen verlieren, die ihnen besonders nahe stehen.

In der unaufgeregten Dramödie wird Oma Hilde vom eigenen Enkel Uwe aus dem tristen Pflegeheim in den sonnigen Schwarzwald entführt. Ihr Sohn Edgar kann das gar nicht fassen und nimmt mit seinem klapprigen Motorrad die Verfolgung auf.

Regisseur Haeb widmet sich in seinem Film den Konsequenzen, die sich aus der fortschreitenden Auflösung traditioneller familiärer Strukturen in der sich schnell bewegenden Gesellschaft ergeben.

Wenn der Film über die Leinwand flimmert, werden viele Kinobesucher interessante Ausschnitte aus ihrer heimatlichen Umgebung und manche ihrer Mitbürger wiedererkennen.

Allein wegen den Aufnahmen im Schwarzwald suchte das Aufnahmeteam über neun Monate lang nach geeigneten Motiven. Dabei wurden zwischen 30 und 40 typische Schwarzwaldhöfe inspiziert. Die Tennenbronnerin Maria Fleig machte schließlich auf den "Liefersberghof 7" in der Nähe des Wolfacher "Moosenmättle" aufmerksam. Dieser sollte sich sodann auch als einer der Hauptdrehorte herausstellen.

Der Leiterin der Lauterbacher Tourist-Information, Dagmar Ruf, blieb es vorbehalten, für die komplette Aufnahme-Crew nicht nur Quartier, sondern auch geeignete Räumlichkeiten für ein Produktionsbüro zu finden.

Die Produktionsfirma fand im Parterre des Lauterbacher Rathauses geradezu ideale Bedingungen vor. Außer dem Büro konnte auch ein separater Schneideraum eingerichtet werden. Wie Produzent Peter Rommel gegenüber dieser Zeitung betonte, zeichnen sich seine Produktionen unter anderem durch größtmögliche Authentizität aus. So sei es für ihn selbstverständlich gewesen, beispielsweise Statisten und Requisiten aus der nahen Umgebung des Drehorts zu wählen.

So kommen zehn Bürger Lauterbachs zu unverhofften Filmehren, so unter anderem auch auf dem Minigolfplatz in Tennenbronn. Die Dreharbeiten waren bereits im Gange, als der "Liefersberghof 7" hierfür noch speziell herausgeputzt wurde. Die Restaurierung erfolgte nach Absprache mit den Verantwortlichen der Filmproduktion. Über die Sanierung selbst wurde ebenfalls ein kleiner Film gedreht, in dem auch der Musikverein "Harmonie" Sulzbach einen Auftritt hatte.

Nach dem Liefersberghof 7, stand auch noch eine weitere Einrichtung aus der Raumschaft Schramberg im Mittelpunkt der aufwändigen Filmproduktion:

Edgars Sohn, "rettet" seine Großmutter aus dem "unwürdigen" Heim und nimmt sie mit in den Schwarzwald. Hier wird sie in die Seniorenresidenz "Sonnenhof" aufgenommen, in Wirklichkeit das Schiltacher Gottlob-Freithaler-Haus.

Produzent Peter Rommel, das Filmteam mit dem erfahrenen Regisseur Ingo Haeb und die Schauspieler zeigten sich begeistert vom Schiltacher Haus. "Wir haben uns bei der Recherche eine große Zahl von Heimen angeschaut – das Schiltacher Heim erschien uns dabei am besten geeignet", hieß es jetzt aus der Filmcrew.

Aber nicht die Atmosphäre des Hauses und die räumlichen Voraussetzungen seien der alleinige Grund für die Auswahl gewesen, sondern auch das unkomplizierte Entgegenkommen und die Hilfsbereitschaft von Heim- und Pflegedienstleitung, die gute Zusammenarbeit mit der Sozialgemeinschaft, der Trägerin des Hauses, und die Aufgeschlossenheit des gesamten Personals.

Bei den in Schiltach entstandenen Szenen wurden auch die Heimbewohner, das Personal und rund 40 Komparsen eingebunden, allesamt Schiltacher Bürger, die dem Altenheim verbunden sind.

Auch Bürgermeister Thomas Haas, Vorsitzender der Sozialgemeinschaft, war damals gekommen, um die Filmarbeiten mitzuerleben und sich über das Projekt zu informieren. Heimleiter Uli Esslinger und Pflegedienstleiterin Katja Wallum freuten sich besonders über die Auswahl "ihres Hauses".

Nach dem Bundesstart des Spielfilms "Sohnemänner" am 19. April und der zweiten Schwarzwald-Premiere am 26. April in den Subiaco-Kinos in Schramberg und Alpirsbach soll der Streifen 2013 erstmals im ZDF gezeigt werden Und auch so mancher Schiltacher wird sich dabei wiedererkennen.

Gedreht wurde der Film mit bekannten Schauspielern von der Produktionsfirma Home Run Pictures von Peter Rommel aus Stuttgart in Zusammenarbeit mit "ZDF/Das kleine Fernsehspiel", unterstützt von der Filmförderung Baden-Württemberg.