Unter anderem zum Thema Symbolik und Teilnehmer an der Pride-Demo in Rottweil haben die Jungen Liberalen und die Grüne Jugend teils unterschiedliche Auffassungen. (Symbolfoto) Foto: Gabbert/dpa

In einer Pressemeldung hat sich der Kreisverband Rottweil der Jungen Liberalen (JuLi) kürzlich zur ersten Rottweiler Pride-Demo zu Wort gemeldet. Die Demo war von der Grünen Jugend Kreis Rottweil (GJRW) und den Jungsozialisten Rottweil (Jusos) organisiert worden.

Kreis Rottweil - Nun möchte die GJRW zu den geäußerten Vorwürfen Stellung beziehen. "Die JuLis geben an, dass im Vorfeld der Demo auch mit ihnen der Kontakt gesucht wurde und sie um Mitarbeit an der Organisation und Planung gebeten wurden. In der Tat war das der Fall und die JuLis zeigten sich zunächst auch interessiert, hielten sich mit Ideen und Vorschlägen zur Umsetzung aber leider nur im Hintergrund", heißt es in der Pressemitteilung der GJRW.

Als dann die Frage aufgekommen sei, ob auch aktiv Bündnispartner wie Gewerkschaften oder die Antifa VS eingeladen werden sollten, seien die JuLis strikt dagegen gewesen und schnell aus dem Projekt ausgestiegen, wird weiter ausgeführt.

Antifa VS unter den Demo-Teilnehmern

Das Demo-Vorhaben sei von dort an nur noch von der GJ und den Jusos verfolgt worden. Trotzdem hätten beide Organisationen auf das aktive Einladen spezifischer Gruppen und Verbände verzichtet. "Am Tag der Demo erschienen dann circa 100 Personen." Darunter auch die Antifa VS, die "ihr Recht auf freie Meinungsäußerung wahrnahm".

Da die Antifa VS nicht als extremistisch eingestuft werde, die Antifaschisten sich friedlich und freundlich gezeigt und im Hintergrund gehalten hätten, habe weder für die Polizei, noch für die Organisatoren Handlungsbedarf bestanden, heißt es in der Mitteilung der Grünen Jugend.

Das Verbieten der Symbolik der Antifa habe keinem der Verantwortlichen zugestanden, betont die GJRW. "Dass sich die JuLis das gerne gewünscht hätten, bedauert die GJRW." Denn das Verbieten von Symbolen oder gar die Auswahl der Teilnehmer einer Demo, wie sich der "JuLi-Abgeordnete" Daniel Karrais auf Facebook zu Wort gemeldet hätte, entspreche nicht der Vorstellung von Demokratie, wie sie die GJRW habe, heißt es weiter.

GJRW weist Vorwürfe zurück

"Die Behauptung der JuLis, es habe fast keine Pride-Flaggen, lesbare Plakate und Schilder gegeben, weist die GJRW strikt zurück und erklärt sich bereit, Bildmaterial als Beweis zur Verfügung zur stellen und die Plakatsprüche vorzulesen", steht in der Mitteilung.

In den Redebeiträgen seien neben konkreten Forderungen auch persönliche Erfahrungen mit Diskriminierung und Queerfeindlichkeit geteilt worden. "Dass die JuLis diese so herabwürdigen, schockt die GJRW", heißt es. Die GJRW stehe solidarisch an der Seite aller, die unter der heteronormativen Gesellschaft leiden müssten.