Curling wird auch als Schach auf dem Eis bezeichnet. Foto: DPA

In wenigen Tagen beginnen die Olympischen Winterspiele in Peking. In 15 Sportarten werden jede Menge Medaillen vergeben. Wir stellen einige vor, die vielleicht einer Erklärung bedürfen.   

Biathlon, Skispringen und Eishockey sind fester Bestandteil im olympischen Programm und sind alle vier Jahre neben den Ski Alpin-Disziplinen die Zuschauermagneten. Doch das winterliche olympische TV-Programm hat noch mehr zu bieten. 

Skeleton

Skeleton ist eine Sportart, bei der die Athleten mit Geschwindigkeiten bis zu 145 Stundenkilometer bäuchlings und mit dem Kopf voran auf einem speziellen Rodelschlitten durch einen Eiskanal fahren. Der Name des Schlittens und damit der Sportart rührt daher, dass das Gefährt an ein stählernes Skelett erinnert. Obwohl ein Skeletonschlitten auf den ersten Blick eher einem Rennschlitten der Rennrodler ähnelt, gehört der Skeletonsport zum Bobsport. Medaillen gibt es seit 2002 im Einzel sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen. Die erfolgreichsten Nationen sind Großbritannien und die USA. 

Short Track 

Shorttrack ist eine Disziplin des Eisschnelllaufs und gehört seit den Olympischen Winterspielen von 1992 in Albertville zum Programm der Olympischen Winterspiele. Die Bezeichnung Shorttrack (Kurzbahn) betont, dass die Rundenlänge mit 111,12 Meter kürzer als die des klassischen Eisschnelllauf mit 400 Meter ist. Die Rennen werden auf einer 111,12 Meter langen ovalen Bahn ausgetragen. Damit kann man alle Standardstrecken als Vielfache von ganzen und halben Runden darstellen. Der Sieger wird in einem über mehrere Runden führenden Wettbewerb im K.-o.-System ermittelt. Ausschlaggebend ist – im Unterschied zum verwandten Eisschnelllauf – nicht die erzielte Zeit, sondern ausschließlich die Platzierung. 

Zu den olympischen Disziplinen für Männer und Frauen gehören die 500 Meter, 1000 Meter, 1500 Meter und die Staffel. Die Staffel wird bei den Frauen über 3000 Meter und bei den Männern über 5000 Meter ausgetragen. Der Sport wird von den Mannschaften aus Asien und Nordamerika dominiert, wobei Südkorea mit Abstand am erfolgreichsten ist. Von den bisher 70 südkoreanischen Medaillen bei Olympischen Winterspielen wurden 48 Medaillen im Shorttrack gewonnen. Ebenso stammen bei China 33 der bisher 62 gewonnenen Medaillen vom Shorttrack. Aber auch mit Kanada und den USA ist bei der Medaillenvergabe immer zu rechnen. 

Curling

Seit den Olympischen Winterspielen von 1998 gehört Curling für Männer und Frauen offiziell zum Programm der Olympischen Winterspiele. Der Wettbewerb im Mixed Double ist für die Olympischen Winterspiele 2018 als dritter Curling-Wettbewerb in das Programm aufgenommen worden. Curling ähnelt dem Eisstockschießen weist als Wintersportart durchaus Parallelen zu den Kugelsportarten Boule-Spiel und Boccia auf. Zwei Mannschaften zu je vier Spielern versuchen, ihre Curlingsteine näher an den Mittelpunkt eines Zielkreises auf einer Eisbahn zu spielen als die gegnerische Mannschaft. Curling wird wegen seiner komplexen taktischen Möglichkeiten auch als "Schach auf dem Eis" bezeichnet. Es gehört zu den Präzisions- und Mannschaftssportarten. Zu den erfolgreichsten Nationen zählen Kanada, Schweden und die Schweiz.

Nordische Kombination

Die Nordische Kombination ist seit den Olympischen Winterspielen von 1924 in Chamonix im Programm der Olympischen Winterspiele. Es werden die beiden Einzeldisziplinen Skispringen und Skilanglauf kombiniert. Diese Mehrkampfsportart gilt als „Königsdisziplin“ des Nordischen Skisports. Die drei olympischen Disziplinen - Gundersen Normalschanze, Gundersen Großschanze und Mannschaft - werden nur von Männern ausgetragen. Lange wurde die Nordische Kombination von Norwegen dominiert. Im ewigen Medaillenspiegel haben Deutschland, Österreich und Finnland aber aufgeholt. 

Ski Freestyle

Das Freestyle-Skiing fasst fünf Geschicklichkeitsdisziplinen des alpinen Skisports zusammen. In den Disziplinen des Freestyle-Skiing fahren die Skisportler über Buckelpisten, springen Figuren auf einer Sprungschanze (Aerials) oder in der Halfpipe und fahren beim Skicross auf einem Parcours um die Wette. 

Die aus Albstadt-Ebingen stammenden Emma Weiss tritt in der Disziplin Aerials an. Auf einer Sprungschanze mit fast senkrecht nach oben weisender Absprungfläche werden nacheinander zwei aus Saltos, Drehungen und Grätschen kombinierte Kunstsprünge gezeigt. Jeder Sprung hat dabei einen festgelegten Schwierigkeitsgrad. Die Punktzahl für einen Sprung ergibt sich durch die Multiplikation der Punkte für die Schwierigkeit mit den Punkten für die Ausführung. Die Punkte für beide Sprünge werden addiert.

Daniela Maier aus Furtwangen startet im Skicross: In einem KO-System mit sogenannten Heats treten jeweils vier bis sechs Sportler auf einem Kurs gegeneinander an. Die Qualifikation für das KO-System wird durch eine Qualifikation oder Time Trial ermittelt. Der Kurs enthält Steilkurven, Sprünge, Wellen und weitere Elemente, die die Geschicklichkeit der Fahrer herausfordern. Die beiden Erstplatzierten steigen in die nächste Runde auf. In einem kleinen (5–8) und einem großen Finale (1–4) werden die Plätze ermittelt. Alle vorher ausgeschiedenen werden entsprechend den Qualifikationszeiten gewertet. 2010 wurde diese Disziplin in Vancouver erstmals bei Olympischen Winterspielen ausgetragen.