Anfang Februar stoppte die Polizei den Autofahrer in Sulz mit einer Kollision. Foto: Heidepriem

Ein 35-Jähriger hat sich Anfang Februar eine waghalsige Verfolgungsjagd durch Oberndorf und Sulz geliefert. Nun plädiert die Staatsanwaltschaft für die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus.

Sulz/Oberndorf - Er flüchtete mit einem gestohlenen Auto nach Sulz, als eine Polizeistreife ihn erkannte. Dabei raste er mit 180 km/h über die Landstraße und konnte nur durch eine Kollision mit einem Streifenwagen gestoppt werden. 

Der 35-Jährige werde als gefährlich eingestuft, erklärt Frank Grundke, Sprecher der Staatsanwaltschaft Rottweil. Durch seinen Gesundheitszustand sei der Mann aus dem Kreis Freudenstadt jedoch schuldunfähig.

Vorwurf: versuchter Mord an Polizistin

Deshalb kann der Mann für seine Taten nicht verurteilt werden. Stattdessen hat die Staatsanwaltschaft nun einen Antrag auf ein Sicherungsverfahren gestellt.

Vorgeworfen werden dem Beschuldigten neben dem Diebstahl der zwei Autos unter anderem versuchter Mord an einer Polizistin, Straßenverkehrsgefährdung, ein Kraftfahrzeugrennen, Widerstand gegen Polizeibeamte und das Fahren ohne Fahrerlaubnis.

Der Mordversuch geschah im Sulzer Industriegebiet, als der T-Roc-Fahrer ungebremst in Richtung einer Polizistin und ihres Kollegen fuhr.

Wie kam 35-Jähriger an Neuwagen?

Mittlerweile steht auch fest, wie der 35-Jährige in Walldorf an den neuwertigen VW T-Roc kam. Das Auto stand mit Schlüssel bei einem Autohaus im Rhein-Neckar-Kreis an der Waschanlage und sollte bei der Bearbeitung gewaschen werden, als der Mann aus dem Kreis Freudenstadt damit davonfuhr. Später brachte er ein gestohlenes Böblinger Kennzeichen an dem Auto an. 

Vor den Geschehnissen am 8. Februar fiel der Mann bereits wegen mehrerer kleinerer Vergehen auf, wie die Staatsanwaltschaft bestätigt. Zudem stand er bereits wegen eines Raubs in Offenburg vor Gericht. Doch auch hier gab es aufgrund der medizinischen Umstände keine Verurteilung.