Thomas Strobl (links) erkennt bei der SPD eine gewisse Arroganz. Foto: dpa

Weiter Grün-Rot, wieder Schwarz-Gelb oder vielleicht Schwarz-Rot wie im Bund? Ein Jahr vor der Landtagswahl beginnen die Farbenspiele. Die SPD hat sich festgelegt - die CDU hält das für unvorsichtig.

Stuttgart - Der baden-württembergische CDU-Chef Thomas Strobl nimmt die Absage der Landes-SPD an eine mögliche Koalition mit der Union nach der Landtagswahl gelassen. Strobl sagte der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart: „Ich bin nicht sicher, ob diese Arroganz beim Wähler gut ankommt.“ Für eine Partei wie die SPD, die in Umfragen bei gerade mal 20 Prozent liege, sei eine solche Absage erstaunlich. „Hochmut kommt vor dem Fall“, sagte der CDU-Chef an die Adresse von Schmid. Es könne gut sein, dass die SPD diese Festlegung nach der Wahl im März 2016 wieder einsammeln müsse.

SPD-Landeschef Nils Schmid hatte erklärt, mit der „erzkonservativen CDU“ von Spitzenkandidat Guido Wolf könne man nicht regieren. Es komme nur eine Fortsetzung des Bündnisses mit den Grünen infrage. Die CDU sei der Hauptgegner, sagte Schmid, der am Samstag beim Parteitag in Singen zum Spitzenkandidat gewählt wurde.

In den jüngsten Umfragen lagen CDU und Grün-Rot fast gleichauf. Strobl riet seiner Partei davon ab, sich ständig mit möglichen Koalitionen zu beschäftigen. „Wir sind offen für Gespräche mit allen Parteien, die im Landtag vertreten sind“, erläuterte der CDU-Landeschef. Nur ein Bündnis mit der rechtskonservativen AfD schließe er aus. „Die AfD passt nicht zum Exportland Baden-Württemberg und auch nicht zur Christlich Demokratischen Union.“ Dass die FDP im Wahlkampf keine Koalitionsaussage treffen will, findet Strobl in Ordnung.

Sollte nach der Wahl ein Bündnis zwischen Union und Liberalen möglich sein, wisse man, dass die FDP am Ende mitmache. FDP-Landeschef Michael Theurer hatte angekündigt, die CDU im Wahlkampf treiben zu wollen, da die Union mit ihrer Politik in der großen Koalition in Berlin dem Mittelstand schade. In puncto Koalition sei die FDP gegen „Ausschließeritis“. Theurer sieht sowohl Schnittmengen mit der CDU als auch mit SPD und Grünen.