Foto: Stadt Rottweil /Hermann

Staatssekretärin Elke Zimmer informierte sich unter anderem über den Verkehrsversuch und die Landesgartenschau 2028.

Staatssekretärin Elke Zimmer vom Verkehrsministerium Baden-Württemberg hat sich am Freitag in Rottweil über den Stand des Rottweiler Verkehrsversuchs und die Planungen zur Landesgartenschau 2028 informiert. Nach einer Präsentation der Projekte im historischen Ratssaal stand ein Rundgang durch die Innenstadt und das Gartenschaugelände auf dem Programm.

Ziel setzen „Städtebauliches Ziel der Landesgartenschau ist es, unsere historische Innenstadt fit für die Zukunft zu machen. Dazu gehört das ökologisch aufgewertete Neckartal als Naherholungsgebiet ebenso wie eine zukunftsfähige Mobilität“, erklärte Oberbürgermeister Christian Ruf. „Den Verkehrsversuch begleiten wir mit einer breit angelegten Informationskampagne und Feedbackmöglichkeiten für die Bürgerinnen und Bürger sowie einem Aktionsprogramm zur Belebung der Innenstadt.“

Dankbar ist die Stadt Rottweil, dass das Land die Revitalisierung des kanalisierten Neckars in Eigenregie in die Hand nimmt und dadurch den Weg bahnt für eine ökologische Aufwertung des Neckartals, das der gesamten Bevölkerung, aber insbesondere den Einwohnern der historischen Innenstadt als Naherholungsraum dienen soll.

Stadt unterstützen Elke Zimmer machte sich bei ihrem Besuch vom Engagement der Stadt Rottweil ein Bild: „Rottweil möchte mit seinem Verkehrsversuch die Innenstadt attraktiver machen und die Verkehrswende voranbringen. Mit unserem Stadtmobiliar können wir die Stadt dabei auch direkt unterstützen“, meinte sie. „Unser Ziel ist es, bis 2030 deutlich mehr lebendige und verkehrsberuhigte Ortsmitten in Baden-Württemberg zu schaffen. Das erreichen wir nur gemeinsam mit den Kommunen. Wir brauchen dafür eine Verkehrsplanung, die gleichberechtigt auch die Bedürfnisse der Zu-Fuß-Gehenden und Radfahrenden berücksichtigt und so für alle die Lebens- und Aufenthaltsqualität verbessert. Diesen Weg beschreitet Rottweil mit seinem Verkehrsversuch und ich wünsche mir, dass dieses mutige Vorgehen in zahlreichen Kommunen im Land Nachahmung findet.“

Idee erklären „Wir legen hier Wert auf eine gute Wegeverbindung für Fußgänger wie Radfahrer von der Stadt ins künftige Gartenschaugelände und zurück – was aufgrund der Topographie eine besondere Herausforderung darstellt“, so Fachbereichsleiter Bauen und Stadtentwicklung Rudolf Mager. Er erklärte der Staatssekretärin die Idee hinter dem derzeit laufenden Verkehrsversuch: „2011 haben wir mit Unterstützung des Landes einen verkehrsberuhigten Geschäftsbereich eingeführt. Noch fahren aber bis zu 14 000 Autos durch unsere schöne Innenstadt. Wir wollen den Autoverkehr reduzieren, um Rottweils historisches Herz für Einheimische wie Touristen wieder attraktiver zu machen.“

Zugleich plane die Stadt eine Stärkung des ÖPNV durch den Neubau eines zentralen Umsteigepunkts (ZUP) für Busse außerhalb der historischen Innenstadt. Dazu wird im Dezember ein verbesserter Taktfahrplan eingeführt und das Radwegenetz soll weiter ausgebaut werden.

Meilensteine installieren Eine neue, dynamische Fahrgastinformation und ein Parkleitsystem sind weitere Meilensteine für eine moderne Verkehrsinfrastruktur, die im Vorfeld der Landesgartenschau in der Stadt installiert werden sollen. Auch gehört der Bau des neuen zentralen Parkhauses mit Mitteln aus dem Sanierungsgebiet Stadtmitte auf der Groß’schen Wiese dazu, um künftig das Parken in die Höhe zu stapeln und so den Flächenbedarf wie den Suchverkehr zu verringern.

Aus Töpfen fördern „Wir nutzen die Landesgartenschau, um mit begleitenden Projekten unsere Infrastruktur zu modernisieren. Landesgartenschauen sind schon lange keine reinen Blumenschauen mehr, sie sind eine treibende Kraft für eine nachhaltige Stadtentwicklung. Das Land Baden-Württemberg fördert hier aus verschiedenen Töpfen wichtige Vorhaben unserer Stadt, die 2028 auch ein Schaufenster für beispielhafte Mobilitätsprojekte sein möchte“, so OB Ruf.

An die Präsentation schloss sich ein Rundgang durch die Stadt an mit Stationen im Waldtorort, im Stadtgraben und an der Marxstraße, wo mit Unterstützung des Kompetenznetzes Klima Mobil, das vom Verkehrsministerium gefördert wird, derzeit modellhaft erprobt wird, wie die Radinfrastruktur attraktiver gestaltet werden kann.

Fernwärme prüfen Es folgte die Besichtigung des Friedrichsplatzes, ehe der Rundgang im Heilig-Kreuz-Ort endete. „Hier treffen sich in Rottweil gewissermaßen Mobilitäts- und Energiewende“, unterstrich Ruf: „Wir werden die Gassen nicht nur an der Oberfläche sanieren. Im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung prüfen wir zudem, ob hier ein Fernwärmenetz sinnvoll umgesetzt werden kann.“