Melanie und Mathilde Nufer (vorne sitzend) hoffen auf einen potenziellen Stammzellspender für Axel Nufer. Foto: Holbein

Einzige Überlebenschance: 59-Jähriger an Blutkrebs erkrankt. Typisierungsaktion am 26. Juni in Meßstetten.

Meßstetten/Albstadt - Eine Typisierungsaktion am 26. Juni soll dabei helfen, einen potenziellen Stammzellspender für Axel Nufer zu finden. Dessen Familie und Schirmherr Frank Schroft hoffen darauf, dass viele kommen, denn so steigen Nufers Überlebenschancen.

Die Familie präsentiert sich optimistisch: "Ich gehe davon aus, dass mein Papa nicht sterben wird", sagt die 20-jährige Melanie. Und auch ihre Mutter, die 56-jährige Mathilde Nufer, ist zuversichtlich, dass die Aktion klappen wird. Ihr 59-jähriger Ehemann Axel Nufer aus Albstadt leidet an Blutkrebs. Am Ostersamstag erhielt er die niederschmetternde Diagnose, erste Chemobehandlungen sind angelaufen. Aber nur eine Stammzelltransplantation kann sein Leben retten.

Um ihm und anderen Patienten zu helfen, planen Nufers Kollegen – er arbeitet in der Zweigniederlassung Tieringen der Volksbank Albstadt – und seine Familie gemeinsam mit der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) eine Aktion, neue potenzielle Stammzellspender zu gewinnen: am Sonntag, 26. Juni, von 11 bis 15 Uhr in den Schulungsräumen der Firma Interstuhl Büromöbel in Tieringen.

Schirmherr des Typisierungsaufrufs ist Meßstettens Bürgermeister Frank Schroft: "Wir wollen als Stadt zusammenstehen, um in dieser schwierigen Zeit und in der Ungewissheit der Familie behilflich zu sein", betont er. "Für uns ist es selbstverständlich zu helfen."

Bei der Registrierung durchlaufen die potenziellen Spender einen Parcours, wie Laura Riedlinger von der DKMS-Spenderneugewinnung erläutert: Nachdem ihre Daten erfasst sind, werden jedem Teilnehmer fünf Milliliter Blut abgenommen. Sie wandern ins Labor und werden ausgewertet: die Merkmale werden typisiert. Diese Daten werden zentral gespeichert, um sie abzugleichen mit den Daten der Patienten. Das heißt, wer sich in Tieringen registrieren lässt, ist nicht nur für Axel Nufer möglicherweise ein potenzieller Spender, sondern für alle in der Datei aufgelisteten Patienten, die auf eine Stammzellspende hoffen.

Ist ein passender Spender gefunden und ist dieser bereit zur Spende, wird dieser noch einmal hinsichtlich seiner Gesundheit komplett durchgecheckt. Ist alles in Ordnung, wird ein Entnahmetermin festgelegt. Dieser weltweite Suchlauf kann bis zu drei Monate dauern. Die Spende erfolgt zu 80 Prozent über eine Blutentnahme, bei 20 Prozent der Spender wird das Knochenmark unter Vollnarkose aus dem Beckenkamm entnommen.

Die Registrierung ist allerdings eine Kostenfrage, denn jede kostet 40 Euro, die sind entweder durch denjenigen, der sich registrieren lässt, oder durch Spenden zu finanzieren. Wer also nicht als Stammzellspender – etwa aus gesundheitlichen Gründen – in Frage kommt, der kann durch eine Geldgabe helfen.

"Unser Wunsch ist, dass Axel Nufer seinen genetischen Zwilling findet", betont Schroft und möchte der Familie diese Zuversicht mitgeben: "Es wird gut gehen." Die Nufers – zur Familie gehört noch der 19-jährige Sohn Christoph – sind derweil "sehr dankbar", dass sich ein Team unter Leitung von Arbeitskollege Christian Schütze zusammengefunden hat, um die Aktion zu organisieren.

Wer gesund und zwischen 17 und 55 Jahre alt ist, darf helfen und sich registrieren lassen.

 Wer Geld spenden möchte, der zahlt seine Spende ein auf das DKMS-Spendenkonto, IBAN: DE17 6539 0120 0374 2000 09, BIC: GENODES1EBI, Stichwort: Axel.