Im ehemaligen Würbacher Rathaus soll Wohnraum entstehen Foto: Archiv Fritsch

Um das Projekt Junges Wohnen ging es in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates. Dieser beschloss die Vergabe des Bauantrages an das Büro sutter3

Das Projekt „Junges Wohnen“ im ehemaligen Rathaus Würzbach nimmt eine weitere entscheidende Hürde.

In seiner jüngsten Sitzung entschied sich Oberreichenbachs Gemeinderat mit zwei Gegenstimmen für die Fortsetzung der Maßnahme durch die Gemeinde und die Erstellung des Bauantrags.

Die aktuellen Ergebnisse des Leader-Projekts

Seit eineinhalb Jahren befasst sich die Gemeinde Oberreichenbach nun schon intensiv mit der künftigen Nutzung des ehemaligen Rathauses in Würzbach. Nach Vorlage der Bewilligung eines Zuschussantrages aus dem Leader-Förderprogramm, Entwicklungsprogramm ländlicher Raum (ELR) , haben Projektentwickler des Planungsbüros sutter3 aus Freiburg im Rahmen dessen das Konzept inzwischen weiterentwickelt und auch eine detaillierte Finanzbetrachtung vorgelegt.

Dem vom Gemeinderat speziell hierzu autorisierten Arbeitskreis wurden letzten Monat nochmals die aktuellen Ergebnisse des Leader-Projekts vorgestellt. Diese nun dem Gemeinderat vorliegende Expertise über mögliche Varianten, Kostenschätzungen und Liquiditätsverläufe durch das Projektbüro sutter3 stießen auf großen Zuspruch bei allen Gemeinderäten und böten für den Rat eine gute Grundlage für weitere Entscheidungen. Die Stimmen für eine Komplettvergabe des Projektes an einen Investor wurden de facto weniger.

Unstimmig ist man sich allerdings hinsichtlich dem Umfang des späteren Mietverwaltungsaufwandes und ob sich dieser für die Kommune effizient rechne oder doch besser für die Mietverwaltung der 6 bis 7 Wohnungen mit einer Gesamtwohnfläche von rund 500 Quadratmetern externe Partner bevorzugt werden sollten. Die gesamte Baukostenschätzung liegt zwischen eineinhalb und zwei Millionen Euro, je nachdem, ob das Dachgeschoss mit ausgebaut wird. Dabei seien bereits mögliche Kostensteigerungen mit eingerechnet. Die wirtschaftlichen Betrachtungen zeigen, dass es empfehlenswert sein könnte, den Mietpreis eher bei 11 Euro pro Quadratmeter anzusiedeln, obgleich auch acht Euro – rein rechnerisch – noch eine mögliche Option darstellen könnten, die Gemeinde eben dann längerfristig finanziell belasten würde.

Das Projekt soll in eigener Regie bleiben

Die Verwaltung empfahl auf dem derzeitigen Kenntnisstand, das Projekt jedenfalls in eigener Regie weiterzuverfolgen und den Bauantrag durch das Projektbüro jetzt zügig erstellen zu lassen.

Wie Bürgermeister Karl-Heinz Kistner betonte, wird die Gemeinde auch unabhängig vom Jungen Wohnen längerfristig mehr Wohnraum benötigen. Die Gemeinde habe bei Bewilligung des Beschlussantrages immer noch die Option, das Gesamtprojekt nicht fortzusetzen. Einziger Nachteil sei dann, dass die Planungskosten für den Bauantrag vermutlich bei einer Investorenlösung nicht mehr refinanziert werden könnten, so der Rathauschef.

Dem Beschlussvorschlag wurde mit zwei Gegenstimmen zugestimmt. Das Büro sutter3 wird mit der Erstellung des Bauantrages inklusive Energieberatung und Entwässerungsantrag zum Angebotspreis von maximal 35 000 beauftragt.