Geübt? Oliver Stumpp (Gebr. Stumpp Bauunternehmung GmbH & Co. KG), Gerald Kramer (Dezernatsleiter Landkreis Rottweil), Axel Rombach (Schulleiter Nell-Breuning Schule Rottweil), Landrat Wolf-Rüdiger Michel, Christian Ruf (Bürgermeister Stadt Rottweil), Julian Vielmo (Vielmo Architekten GmbH), Stefan Steinert (Schulleiter Erich-Hauser-Gewerbeschule Rottweil), und Ronald Kübler (Vielmo Architekten GmbH) scheinen jedenfalls gut zu wissen, wie man sich bei einem Spatenstich in Szene setzt. Foto: Schule

Berufliche Schulen: 12,7-Millionen-Vorhaben wird in Rottweil offiziell auf den Weg gebracht.

Kreis Rottweil - Zu einem Lern- und Bildungszentrum vom Feinsten soll sich bis in eineinhalb Jahren das Rottweiler Berufsschulzentrum gemausert haben. Bis dahin wird heftig gewerkelt für ein Schulgelände, das modernsten Vorstellungen entspricht.

Am Donnerstag war Spatenstich für das 12,7-Millionen-Euro-Vorhaben "Campus Neue Mitte". Der Stuttgarter Architekt Julian Vielmo hat mit seinem Team und etlichen Fachingenieuren lange und intensiv geplant, um das komplexe Bauvorhaben mit Sanierungen, Modernisierungen und einem Neubau in ein Raster zu bringen, das ein stringentes Arbeiten möglich macht. Mit Ronald Kübler hat er sogar einen Architektenkollegen zur Seite, der bereits vor 40 Jahren mithalf, das Rottweiler Berufsschulzentrum in die Welt zu setzen. Regie führen auf der Großbaustelle bei der Umsetzung der Vielmo-Pläne wird der Rottweiler Architekt Markus Löffler.

Von bereits großer Vorfreude auf das Neue sprechen Axel Rombach, geschäftsführender Schulleiter der Beruflichen Schulen im Landkreis und Leiter der Nell-Breuning-Schule, und Stefan Steinert, Chef der Erich-Hauser-Gewerbeschule. Die beiden Schulen machen das Berufsschulzentrum Rottweil aus. Mit der baulichen Offensive sollen die beiden Einrichtungen zur zweiten Heimat für die Schüler werden. 3000 sind an der Oberen Heerstraße "stationiert".

Der zunehmende Ganztagesbetrieb soll künftig vor allem auch programmatisch pfiffig gemanagt werden. Von der Verköstigung bis zu stillen Arbeitsplätzen und Computerraum und umfänglicher Bibliothek reicht das Raumprogramm. Neben dem großzügigen Campus-Innenareal soll ein Neubau mit Cafeteria, Mensa und verglaster Versammlungsstätte für 250 Personen zum besonderen Herzstück des Schulzentrums werden.

Für Landrat Wolf-Rüdiger Michel bot der gestrige Spatenstich auch wieder einmal Gelegenheit, das besondere Engagement des Kreistags für die in der Trägerschaft des Landkreises agierenden drei Beruflichen Schulen im Landkreis mit gut 5100 Schülern hervorzuheben. In Schramberg (1100 Schüler) wurde wenige Tage zuvor eine Schulerneuerung (Kostenkalkulation: 4,7 Millionen Euro) auf den Weg gebracht. Im Berufsschulzentrum Oberndorf/Sulz wird zur Standortstärkung gerade auf einen neuen Bildungsgang für schwächere Schüler gesetzt.

Guten "Rohstoff" gebe es im Kreisgebiet – abgesehen vom Gipsabbau in Deißlingen-Lauffen – fast nur in Form junger Köpfe, sagt der Landrat launig und bricht damit eine Lanze für Rombachs Anspruch, der Konkurrenz immer eine Nasenlänge voraus zu sein. Diese Zielsetzung will der geschäftsführende Schulleiter gewiss auf alle Standorte im Kreis Rottweil bezogen wissen. Dass solche "Rundum"-Bekenntnisse – angesichts der Schuloffensiven in Rottweil und Schramberg – vor allem im nördlichen Kreisgebiet teilweise mit Stirnrunzeln beobachtet werden, ist gelegentlich nicht nur bei Kreistagssitzungen auszumachen.

Auch der Rottweiler Bürgermeister Christian Ruf sah gestern Grund, zu frohlocken. Mit dieser Standortmodernisierung werde dem Profil der Schulstadt Rottweil eine weitere Krone aufgesetzt.