Groß und Klein vergnügen sich beim Rodeln am Ruhestein. Foto: Schwark

Der Winter ist weiterhin im Wartestand. Hauptgeschäft der Liftbetreiber fällt in den Ferien komplett aus.

Kreis Freudenstadt - Der Winter ist weiterhin im Wartestand. Zwar liegt nach einer grünen Weihnacht auf den Höhen wieder eine dünne Schneedecke. Sie lässt jedoch außer Rodeln weiterhin keinen Wintersport zu.

Einen Hoffnungsschimmer für Skifahrer, Skiliftbetreiber und Loipenfans in der Region bietet die mittelfristige Prognose des Deutscher Wetterdiensts (DWD) für die Zeit um den 11. Januar. Ab dann ist eine Talfahrt der Temperaturen zu erwarten.

Doch zumindest bis zum kommenden Wochenende wird sich wahrscheinlich nichts an dem milden Wetter ändern. Schneefall wird erst für Höhenlagen ab 1000 Metern vorhergesagt.

Für die Skiliftbetreiber war der viel zu warme Dezember eine herbe Enttäuschung. "Doch die Hoffnung stirbt zuletzt", sagt Daniel Trayer vom Ruhesteinlift im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. Mit seinem Vater Josef und Schwester Nina betreibt Daniel Trayer den ansonsten gut frequentierten Skilift. Gut startete die Saison 2015/2016 in der letzten Novemberwoche. Bei etwa 30 Zentimeter Schnee und guten Wetterbedingungen lief der Skilift sechseinhalb Tage. Viele Skifahrer packten die Gelegenheit beim Schopf und nutzten intensiv die Möglichkeit zum Flutlichtfahren. Ab Dezember waren die letzten Schneereste verschwunden. "Mit den milden Temperaturen kamen jedoch Wanderer und Fahrradfahrer auf die Höhen zurück", berichtet Daniel Trayer. Über die Weihnachtstage kamen sogar Motorradbiker.

Hauptgeschäft der Liftbetreiber fällt in den Ferien komplett aus

So war auch ohne Schnee an Weihnachten auf den Höhen des Nordschwarzwalds ein gutes Besucheraufkommen zu verzeichnen, wobei mancher Besucher ein Sonnenbad auf der Terrasse der Ruhestein- Schänke genoss. Aber ohne Schnee fiel für die Liftbetreiber das Hauptgeschäft in den Weihnachtsferien komplett aus. "Doch die Saison ist noch nicht verloren", meint Trayer zuversichtlich: "Wenn es noch von Mitte Januar bis Ende Februar Liftbetrieb gibt, kann man noch manches aufholen." Die Saison 2014/15 brachte immerhin 72 Liftbetriebstage. 2010 wurden 105 Betriebstage verzeichnet. Ganze drei Betriebstage gab es im Winter 1990, als bei viel zu milden Temperaturen acht Orkane über Europa fegten.

1500 Skifahrer können die beiden Ruhesteinlifte in der Stunde befördern. Die Trayers haben viele Stammgäste aus ganz Baden-Württemberg, dem Elsass und von weiter her. Ab etwa 15 Zentimeter Schnee wird bei passenden Temperaturen der Hang mit dem Pistenbully präpariert. Mit zwei Schaufelladern wird der Schnee von Parkplätzen abgefahren und auf dem Hang eingearbeitet.

Wenn beide Lifte laufen, sind acht Helfer beschäftigt. Der Tag beginnt für die Liftbetreiber gegen 4 Uhr mit der Pistenpräparation und endet erst um 22 Uhr. Dann wird das Flutlicht abgeschaltet. Die Betreiber der Ruhesteinlifte hoffen, dass der Winter bald seine Visitenkarte abgibt. Ähnliche Gedanken haben sicher auch die weiteren Liftbetreiber an der Schwarzwaldhochstraße, die ebenfalls in den Startlöchern stehen.

Auch die Betreiber von Vereinsliften in mittleren Lagen und der Verein Wintersport Stokinger in Freudenstadt setzen auf ein Comeback des Winters. Der Sportverein Skizunft (SVSZ) Kniebis hofft ebenfalls auf niedrige Temperaturen, damit zumindest technischer Schnee erzeugt werden kann. "Ende November war die Loipe im Nordic Aktiv Zentrum gerade einmal zwei Tage in Betrieb", sagt Vorsitzender Herbert Scholz. Er hofft, dass auch die geplanten sportlichen Veranstaltungen stattfinden können.

Hochbetrieb herrscht in der Eislaufhalle in Baiersbronn. "Über Weihnachten verzeichneten wir einen sehr guten Besuch", sagt Volker Pietrowski, der an diesem Tag mit Dennis Klein Dienst hat. Die Gäste kommen aus allen Altersgruppen – vom Kind bis zum Senior. An Spitzentagen werden bis zu 300 Paar Schlittschuhe ausgeliehen, die in allen Größen verfügbar sind.

An Spitzentagen kommen 600 Besucher in die Eislaufhalle

Auch gibt es Lernhilfen in Form von Pinguinen oder Wichteln für die kleinen Besucher. An Spitzentagen sind rund 600 Besucher in der Eislaufhalle. Viele Stammgäste sind darunter. In den Weihnachts- und Fasnetsferien kann die Eislaufhalle bereits ab 10 Uhr besucht werden. Bis zum 20. März ist die Eislaufhalle geöffnet. Am 8. Januar, 5. Februar, und 4. März steht die Eisdisco an, die viele Jugendliche anzieht. Nach Anmeldung ist auch Eisstockschießen möglich (nicht an Sonntagen und in den Weihnachtsferien). Regelmäßig wird das Eis mit der Eismaschine gepflegt, dann ist eine kleine Pause für die Schlittschuhläufer fällig.