In Dauchingen besteht ein großer Sanierungsstau im Tiefbau. Der überlastete Abwasserkanal im Blumenweg – das Foto zeigt den schlechten Zustand auch der Straße – soll nun doch zeitnah aufdimensioniert werden. Foto: Preuß

In Dauchingen werden derzeit erhebliche Tiefbauarbeiten ausgeführt: Die Wasserleitung mit Niedereschach, die Verlegung der Glasfaserkabel sowie der Bau der Ortsmitte sorgen für zahllose Behinderungen. Der Ausblick verspricht kaum Besserung.

In der Gemeinde bestehen nämlich erhebliche Sanierungsrückstände. Darüber informierte die Verwaltung den Rat in der jüngsten Sitzung. Demnach müssen gleich neun Projekte in den kommenden Jahren angegangen werden. Die Rückstände betreffen die Bereiche Straße, Wasserleitung und Abwasserkanal. In der Klausurtagung nach der Kommunalwahl 2024 soll beraten werden, mit welcher Priorisierung und in welchem Umfang die Maßnahmen angegangen werden. Wegen besonderer Dringlichkeit müsse der Blumenweg aber zeitnah saniert werden.

Vollausbau nicht überall möglich

Bürgermeister Torben Dorn machte deutlich, dass man sich auf keinen Fall in allen Bereichen einen Vollausbau oder eine Generalsanierung wird leisten können – also Kanalausbau mit Aufdimensionierung, Wasserleitungsneubau mit Vergrößerung, sämtliche Hausanschlüsse neu, Unterbau, Tragschicht und Deckschicht neu, Gehweg neu. Weder sei dafür hinreichende Ingenieurleistung auf dem Markt verfügbar noch ausreichende Kapazitäten bei Tiefbaufirmen. Und da die Kosten sehr wahrscheinlich im zweistelligen Millionenbereich zu verorten sind, könnte die Gemeinde das auch gar nicht bezahlen. Nicht zu vergessen: Die Verwaltung verfüge nicht über die Kapazitäten, so viele große Maßnahmen in kurzer Zeit zu überwachen und abzurechnen.

Blumenweg Im Blumenweg besteht eine Überlastung des Abwasserkanals gemäß Generalentwässerungsplan, sodass der Kanal ausgetauscht und aufdimensioniert werden muss. Eine Generalsanierung dürfte indes nicht notwendig sein. Zunächst hatte es geheißen, das Überflutungsproblem könne durch die Anlieger mit dem Einbau einer Rückstauklappe überwunden werden. Das sei nach Auskunft des Ingenieurbüros nun doch nicht richtig, weswegen zeitnah eine Lösung beschlossen werden soll.

Birkenweg Das gilt auch für den südlichen Teil des Birkenwegs. Dieser weist laut Generalentwässerungsplan eine Überlastung für eine einzige Halterung aus, sodass Handlungsbedarf beim Kanal besteht. Der Kanal des Birkenwegs entwässert zusätzlich einen Teil der Vorderen Straße und den kompletten Buchenweg.

Butschhofstraße Für den neuen Rat bleiben nach der Kommunalwahl 2024 noch zahlreiche Aufgaben übrig. In der Butschhofstraße sieht der Generalentwässerungsplan keine Überlastung des Kanals, auch die Kanalbefahrungen ergaben keine Schadensauffälligkeit. Durch den schlechten Zustand der Straße kommt es allerdings immer wieder zu Wasserrohrbrüchen. Da die Butschhofstraße im Sanierungsgebiet liegt, wäre bei einer Generalsanierung eine Förderung möglich, sofern eine städtebauliche Aufwertung erfolgt.

Zimmerstraße Im östlichen Bereich der Zimmerstraße (östlich der Reutestraße) sind sowohl Trag-, als auch Deckschicht sowie Unterbau schadhaft, zudem ist eine Graugussleitung aus dem Jahr 1955 für die Wasserversorgung verlegt. Der Generalentwässerungsplan zeigt hier eine Kanalüberlastung an. Dementsprechend ist eine Generalsanierung notwendig.

Im westlichen Bereich der Zimmerstraße (westlich der Reutestraße) liegen unterschiedliche Überlastungen vor. Der Kanal stammt aus dem Jahr 1972 und hat im gesamten Verlauf ein viel zu geringes Gefälle. Die in ungünstigem Winkel eintreffenden Zuleitungen aus nördlicher Richtung treffen mit stärkerem Gefälle auf den mit sehr niedrigem Gefälle verlegten Kanal, was für die Überlastungen ursächlich oder zumindest begünstigend sein dürfte. Angesichts der ungewöhnlichen Situation unterschiedlicher Überlastungsstufen auf demselben Straßenbereich soll zunächst eine erneute hydraulische Berechnung erfolgen.

Reutestraße Die Reutestraße erfüllt die Funktion einer Sammelerschließungsstraße. Die Trag- und Deckschicht sind beschädigt, wobei der Kanal keine Auffälligkeiten aufweist, sodass keine Generalsanierung notwendig sein dürfte, so die Verwaltung.

Friedhofstraße Der Kanal im westlichen Bereich der Friedhofstraße (westlich des Blumenwegs) entwässert einen Teil der Schwenninger Straße. Eine Überlastung liegt nicht vor. Die Wasserleitung stammt aus dem Jahr 1955, es handelt sich um eine alte Graugussleitung, die ersetzt werden sollte.

Neue Straße Die Neue Straße – nördlicher Teil bis zur Zimmerstraße – entwässert einen Teil der Villinger Straße. Der Kanal weist eine Überlastung aus. Da auch der Zustand der Straße schadhaft ist, ist eine Generalsanierung notwendig.