Die Seifenblasen des Minirock-Sommertraums 2012 sind längst zerplatzt, und wenn’s für Horb schlecht läuft, dann werden solche Motive noch in diesem Jahr zu wehmütigen Erinnerungsfotos – an das letzte Mini-Rock-Festival in Horb. Foto: Hopp

Mini-Rock-Festival: Gelände in benachbarten Gemeinden. Terminkollision mit Zirkus.

Horb - Das Bangen um den Verbleib des Mini-Rock-Festivals in Horb geht weiter. Ein Zirkus-Termin und gute Aussichten auf andere Festival-Gelände sorgen für neuen Druck.

Julius Steiglechner, Vorsitzender des Veranstalters Mini-Rock-Festival Verein sagte auf Anfrage des Schwarzwälder Boten: »Wir haben uns schon im nichtöffentlichen Teil verschiedener Gemeinderäte in der Umgebung vorgestellt. Dabei bekamen wir positive Rückmeldungen und haben zwei alternative Gelände im Blick.« Eigentlich wollen die Mini-Rocker in Horb bleiben. Weil es auf dem Aldinger-Gelände (Heiligenfeld) nicht mehr geht, will der Verein nun wieder zurück auf den Festplatz am Neckar.

Steiglechner in der Mitgliederversammlung: »Unser Ziel ist es natürlich, in unserer Heimat zu bleiben. Wenn der Festplatz in Horb nicht klappt, dann sehen wir derzeit keine andere Option, als das Gemeindegebiet zu verlassen.«

Doch mit einem Festival auf dem Festplatz gibt es jede Menge Probleme.

Das Zirkus-Problem. Jetzt hat das Stadtmarketing den Circus Knie ab Mittwoch, 7. August, auf den Festplatz gesetzt. Das Mini-Rock Festival 2013 soll am Sonntag, 4. August, enden. Steiglechner: »Der Zirkus behindert uns extrem. Der braucht zwei Tage Aufbauzeit. Wir brauchen mindestens drei Tage, bis wir das Meiste vom Festival abgeräumt haben werden.«

Stadtmarketing-Chef Martin Scherer: »Wir können den Festplatz nicht bis zum September freihalten, nur weil das Mini-Rock-Festival stattfindet. Der Zirkus kommt am Mittwoch. Da ist zwar nicht viel Luft, aber man muss klären, welche Flächen für den Zirkus geräumt werden müssen.«

Das Campingplatz-Problem. Die Mini-Rocker brauchen 3500 zahlende Camping-Gäste, damit sich das Festival rechnet. Deshalb versuchen die Veranstalter, mit dem Pächter der Wiesen hinter dem Kleintierzuchtgelände in Kontakt zu treten. Hier sei Platz für gut 2600 Camper. Steiglechner: »Den Pächter direkt haben wir noch nicht erreicht. Über einen Landwirt haben wir nachfragen lassen. Dem hat der Pächter signalisiert, dass er gesprächsbereit ist. Wir hoffen, dass es bald dazu kommt.«

Das Weiden-Problem. Dort, wo jetzt die Weidenstecklinge stehen, soll ein zweiter Campingplatz entstehen. Steiglechner: »Die bereiten uns nur Probleme. Das macht den zweiten Campingplatz sehr unübersichtlich, deshalb würden wir für diesen Bereich mehr Sicherheitskräfte benötigen.« Beim letzten Mini-Rock Festival raubten Diebe die Campingplatzbesucher aus. Scherer hatte sich für den Verbleib der Weiden ausgesprochen. Auch Horbs OB Peter Rosenberger war dafür – »Viele Menschen nutzen das als eine Art Erholungsfläche.«

Hier zeigt sich Steiglechner aber kompromissbereit: »Zur Not könnten wir mit den Weiden leben.«

Jetzt hofft er zunächst auf ein Gespräch mit dem Pächter. Falls das diese Woche nicht zu Stande kommt, wollen die Mini-Rocker nächste Woche die Rathausspitze bitten, sich einzuschalten. Steiglechner: »Ende Januar fällt die Entscheidung, länger können wir nicht warten.«