Schilder sollen rund um Horb auf erhöhte Staugefahr aufmerksam machen. Zudem will die Stadt den Autofahrern ein "Park-Geschenk" in der Kernstadt machen. Foto: Hopp Foto: Hopp

Verwaltung sagt Stau den Kampf an. Kostenloses Parken als Bonbon für Einzelhandel.

Horb - Der Stau-Gau am neuen Einkaufszentrum – jetzt versucht die Stadt Horb frühzeitig gegenzusteuern und Probleme abzufedern.

"Horb, Staueck, weiter so, damit keiner mehr nach Horb einkaufen kommt", schreibt eine Facebook-Nutzerin auf Schwarzwälder Bote Horb über die neue Stau-Problematik in der Kernstadt. Und die ersten Auswirkungen der Reduzierung von drei auf zwei Spuren wird jetzt schon deutlich: Zu Stoßzeiten kommt es zu erheblichen Verzögerungen für diejenigen, die von der Autobahn oder aus Richtung Nordstetten in die Stadt herunter wollen. Wer knapp plant und nur fünf Minuten später einen Termin in der Stadt hat, der schaut vielleicht in die Röhre.

Zu Beschwerden sei es bisher noch nicht gekommen, sagt Oberbürgermeister Peter Rosenberger im Gespräch mit unserer Zeitung. Dennoch ergreift die Stadt jetzt schon Gegenmaßnahmen. "Wir wollen agieren und nicht reagieren", so Rosenberger. Deshalb werde man heute oder morgen Schilder an der Autobahnausfahrt und auch bei der Ausfahrt von Nordstetten aufstellen, die darauf hinweisen werden, dass es in den kommenden Monaten eine erhöhte Staugefahr in der Kernstadt gebe. "Wir werden kommunizieren, dass man gegebenenfalls auf anderem Wege in die Stadt oder auch in andere Ortsteile oder Gemeinden kommt." Dadurch soll beispielsweise der Verkehr teilweise über Mühlen umgelenkt werden und die Belastung verteilt werden. "Ich bitte hiermit auch diejenigen um Verständnis, die nun auch einen Teil des Verkehrs abbekommen, wie zum Beispiel Mühlen", entschuldigt sich der OB schon einmal im Vorfeld. Die Stadt kennt die Proteste aus den Ortsteilen schon gut. So musste man in früheren Zeiten bereits Kritik aus Rexingen einstecken, weil der Ort durch Umleitungen Zusatzverkehr verkraften musste. Bei der Beschilderung werde es sich nicht um eine klassische Umleitung handeln, erklärt das Stadtoberhaupt. Man wolle die Verkehrsteilnehmer nur auf Alternativen hinweisen.

Auch Klagen seitens des Horber Handels will die Stadt schon zuvorkommen. "Wir werden in den Osterferien die freien Parkautomaten ausschalten und die Parkenden darauf hinweisen, dass sie die Parkscheibe verwenden sollen." Die Regelung soll ab Freitag gelten, die Hinweise sollen dann an den Automaten angebracht sein. Parkhäuser sind davon ausgeschlossen. Rosenberger begründet das "Park-Geschenk": "Wir wollen dem Handel damit entgegenkommen. Die Kunden sollen noch einmal einen zusätzlichen Anreiz bekommen, in die Stadt zu fahren, auch wenn sie vielleicht ein bisschen mehr Fahrtzeit als sonst benötigen."

Beschwerden von Horber Händlern an die Stadt habe es noch nicht gegeben, doch die Sorge könne bestehen, dass einige Kunden aufgrund der Stau-Situation die Horber Kernstadt in den kommenden Monaten meiden könnten.

Allerdings sehe er die Stau-Problematik als nicht so massiv an, wie vielleicht von einigen kommuniziert. Nur während der Stoßzeiten sei eine größere Autoschlange zu bemerken. "Und bisher geht der Rückstau nicht weiter als bis zur Einfahrt Nordstetten." Das sei auch in der Vergangenheit nicht total ungewöhnlich gewesen. "Es gab immer Situationen in der Kernstadt, die zu so einem Stau geführt haben."

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