Foto: Hopp

Selbst der Horber Musikverein findet Fans auf dem Festplatz. Qualität soll noch besser werden.

Horb - Damit ist nicht nur Moop Mama gemeint: Die Mini-Rocker mögen echte Blasmusik. Die vom Musikverein Horb. Selbst Horber Musikverein findet auf dem Mini-Rock-Festplatz Fans. Qualität des Events soll noch besser werden.

Das ist kein Witz, wie Mini-Rock Sprecher Benjamin Breitmaier erzählt. Am Samstag ab 8 Uhr spielte der Musikverein Horb vor dem Biergarten am Neckarbad. Weißwurstfrühstück. Mit Klängen, die dem Metal-Fan so erquicklich in den Ohren geklungen haben müssen wie dem Normal-Horber das Geschrammel vom Festplatz. Breitmaier zeigt ein Video: Fans halten an, singen mit. Echt überraschend, das Mini-Rock-Festival in der zwölften Auflage.

Breitmaier: "Ich glaube, wir haben uns wieder ein Stück weiter entwickelt." Beispiel: Diesmal feierte nicht nur "Kein Bock auf Nazis" Premiere auf dem Festivalgelände. Dazu passend: Bands wie ZSK, Swiss & die Anderen und Terrorgruppe. Breitmaier: "Wir haben bewusst diese politischen Bands gebucht, um ein Zeichen für Toleranz zu setzen." Und als ZSK dazu aufrief: "Nazis stoppen bleibt Handarbeit", antworteten die Fans: "Nazis raus."

Überhaupt die Bands. Geteilte Meinung gab es über den Headliner vom Freitag, die Orsons. Während manche Fans durch die vielen unbekannten Lieder zwischendurch abgetörnt wurden, hatten andere volles Vergnügen an der Hip-Hop-Formation. Für Mini-Rock Sprecher Breitmaier "brannte das Gelände". Lustig: Extra für die VIP-Sponsoren gab es am Samstag-Abend einen Sekt-Empfang – und mit "Moop Mama" auf der Bühne die Musik, die auch dem gereifteren Publikum sicherlich gefallen hat.

Das Mini-Rock. Kaum Vorkommnisse. Laute Musik. Und das Format, so Breitmaier, wird auch bei der Neuauflage im nächsten Jahr gleich bleiben. Der Mini-Rock-Sprecher: "Die Zahl der Zuschauer ist durch die Campingkapazitäten begrenzt. Das Problem ist: Wir bekommen auch keine zusätzlichen Plätze mehr. Die Frage ist ohnehin, ob wir überhaupt wachsen wollen."

Denn: Das Mini-Rock hat sich als Festival für die Zielgruppe etabliert, die um die 18 Jahre alt ist. Der Preis von gut 60 Euro inclusive Camping-Ticket beträgt ein Drittel vom Southside Festival mit 176 Euro, so Breitmaier. Der Mini-Rock-Sprecher: "Zwar gibt es jedes Jahr eine kleine Preiserhöhung bei uns, um mögliche Risiken auffangen zu können und um die steigenden Kosten abzufangen. Aber: An der Struktur mit den vielen ehrenamtlichen Helfern werden wir nichts ändern. Denn: Es ist grandios, dass sich einmal im Jahr die Mini-Rock Familie trifft. Die kommen zusammen wegen derselben Werte, der Musik und des Lebensstils."

Diesmal waren insgesamt 400 ehrenamtliche Helfer am Start. Laut Julius Steiglechner vom Mini-Rock Verein "so viel wie nie".

Doch klar – das nächste Mini-Rock soll noch besser werden. Und wie? Breitmaier grinst: "Wir werden die Qualität weiter verbessern. Vielleicht mal ein neues, schönes Licht setzen. Und das Rahmenprogramm noch kreativer machen." Das Weißwurstfrühstück mit dem Horber Musikverein morgens um 8 Uhr am Samstag war da nur der Anfang.

Info: Bilanz der Polizei

Die Polizei zieht im Hinblick auf das Mini-Rock-Festival insgesamt ein positives Fazit – auch hinsichtlich der hohen Besucherzahl und des Alkoholkonsums. Das Polizeirevier Horb war während des gesamten Festivalzeitraums mit eigenem Personal sowie mit Beamten des Polizeipräsidiums Einsatz aus Göppingen im Umfeld des Geländes präsent. Insgesamt mussten die Ordnungshüter wegen 13 Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz, zwei Diebstählen, zwei Körperverletzungsdelikten, in einem Fall wegen des Abbrennens von Pyrotechnik und einer Verkehrsunfallflucht einschreiten und Anzeigen bearbeiten.