Die Viertklässler hatten viel Spaß mit dem Drei-Löwen-Takt Maskottchen. Foto: Hopp

Sechste Auflage zeigt Gefahren und Sicherheitsanweisungen auf. Parallel zu Horber Schienentagen.

Horb - Ein Kind spielt auf den Gleisen, ein Zug kommt angerast – hier bricht der Film ab. So wird den Viertklässlern beim Jugendnahverkehrstag in Horb erklärt, dass die Schienen kein Spielplatz sind und die Gefahren nicht zu unterschätzen sind.

Der Jugendnahverkehrstag findet immer parallel zu den Horber Schienentagen statt, die noch bis Sonntag andauern. Bereits zum sechsten Mal wurden gestern am Bahnhof 236 Viertklässler aus zwölf Klassen der Horber Umgebung in das Fahren mit Bus und Bahn eingeführt. Dabei konnten sie in ganz verschiedene Stationen hineinschnuppern, die von der Stadt, der Bahn, der Bundespolizei und 3-Löwen-Takt angeboten wurden. Anna Hofmann von der Stadt Horb, die für die Organisation zuständig ist, betont die Wichtigkeit des Schientags: "Die Kinder sind auf Bus und Bahn angewiesen, deshalb müssen wir sie darin fit machen."

Eva und Emilia (beide 9) gehen in die Grundschule Bildechingen. Sie erzählen vom eben geschauten Sicherheitsfilm. "Wir dürfen nicht über die Gleise laufen und auch nicht auf die Hochspannungsmasten klettern". All das wurde ihnen im Film anschaulich erklärt, den sie in einem Zugteil anschauten. Dazu wurden Situationen dargestellt, die falsches Verhalten an Bahnhöfen und Gleisen zeigen. Kurz bevor das Unglück geschieht, bricht die Szene ab und den Kindern wird das richtige Verhalten erklärt.

Spielerisches Lernen wird groß geschrieben

Generell wird spielerisches Lernen groß geschrieben. Beim 3-Löwen-Takt-Quiz beantworten die Neun- bis Zehnjährigen, à la "1, 2 oder 3"-Manier Fragen zum Schienennetz in Baden-Württemberg. "Wie lang ist das Schienennetz in Baden-Württemberg?". Drei Antwortmöglichkeiten sind vorgegeben, und die Kinder müssen sich im richtigen Feld positionieren. Die richtige Lösung: Die Gesamtlänge beträgt 3900 Kilometer.

Weiter geht es dann zu den Einsatzfahrzeugen der Bundespolizei. Hier stellt Arne Hettich zusammen mit seinen Kollegen vor, wie ein Polizeiauto so von innen aussieht – wie schaltet man eigentlich die Sirene ein? Außerdem können die Kinder sich Fingerabdrücke abnehmen lassen und die dann mit nach Hause nehmen. Abschließend darf natürlich auch eine Fahrt mit dem Bus und mit der Bahn nicht fehlen. Dabei wird den Viertklässlern, die bald weiterführende Schulen besuchen werden, gezeigt, wie man sich im Bus und in der Bahn richtig verhält.

Gerd Walter, Betriebsleiter vom Busunternehmen Schweizer, demonstriert sogar, wie sich eine Notbremsung im Bus anfühlt und weist die Kinder darauf hin, sich umsichtig zu verhalten und sich immer gut festzuhalten.

Elektronische Fahrpläne sind kein Problem

Die Zugfahrt führt die Grundschüler bis nach Hochdorf, wobei einige auch Platz im Führerstand finden. Passend zu den Fahrten wurde den Kindern auch das richtige Lesen von Fahrplänen beigebracht. Dabei wird zum ersten Mal auch gezeigt, wie das auf einem Tablet funktioniert. Für die meisten war dies keine große Herausforderung. Auf die Frage, ob sie wissen, wie man ein Tablet bediene, antworten die meisten: "So eines haben wir auch daheim".

Lehrerin Luisa Eidel, die mit ihrer Klasse aus Dettingen am Jugendnahverkehrstag teilnimmt und ebenfalls Verkehrsbeauftragte des Landkreises Freudenstadt ist, lobt die Veranstaltung: "Fast jedes Kind, das auf eine weiterführende Schule geht, benutzt öffentliche Verkehrsmittel, deshalb ist es wichtig, dass wir präventiv auf Gefahren vorbereiten." Die kleinen Experten in Sachen Nahverkehr konnten sich, nachdem sie viel gelernt hatten, im Gleis Süd zum Vespern zusammenfinden und sich dort bei den kühlen Temperaturen aufwärmen.