Die Zukunft der Burgschule gilt angesichts der demografischen Entwicklung und der Schulpolitik als ungewiss. Foto: Archiv-Foto: Fritsch

Stadt spart sich vorübergehend 400.000 Euro. Arbeiten beginnen ein Jahr später als geplant.

Haiterbach - Die zweite Hälfte der aktuellen Burgschulsanierung wird um ein Jahr geschoben. Das hat laut Stadtverwaltung zwar nichts mit der Zukunftsfrage der Bildungsstätte zu tun. Dennoch schwingt die Sorge um den Schulstandort immer mit.

Bei der Haushaltseinbringung Ende Dezember fiel die Information quasi in einem Nebensatz: Die Sanierung des Nebengebäudes der Burgschule wird nicht wie geplant im Jahr 2015 fortgesetzt, sondern geschoben. Dabei geht es um Arbeiten von mehr als 400.000 Euro. Rund 335.000 Euro waren im vergangenen Sommer in den ersten Abschnitt investiert worden.

Auf Nachfrage erläutert Bürgermeister Andreas Hölzlberger, dass man das Haushaltsvolumen (4,68 Millionen Euro im Vermögenshaushalt, der die Investitionen enthält) nicht so extrem nach oben habe drücken wollen. "Wir haben überlegt, welche Projekte wir sinnvoll schieben können." Das halte auch die geplante Kreditaufnahme in diesem Jahr niedriger.

Dies habe aber nichts mit der Sorge und der Frage zu tun, ob man die weiterführende Schule in Haiterbach halten könne, sagt Hölzlberger. "Die Sanierung wird man machen müssen, man kann das Gebäude nicht einfach abreißen." Dennoch sei klar, dass Hauptschulen in Kommunen der Größe von Haiterbach massiv gefährdet seien. Momentan ist die Haiterbacher Bildungsstätte mit den mindestens 16 Schülern in der Eingangsklasse gesichert. Im nächsten Jahr könne man sehen, ob man den Standort weitere zwei Jahre sichern könne.

"Klar ist, dass wir uns nicht mit allen Mitteln gegen den Trend stellen können", sagt der Bürgermeister und unterstreicht: "Als Schulträger haben wir nichts versäumt."

Durch Förderunterricht soll Standort attraktiver werden

Im Gemeinderat hatte Bruno Bessey (UBL), Ortsvorsteher von Oberschwandorf, zu diesem Thema angemerkt, dass man darauf achten müsse, dass die Grundschüler aus Oberschwandorf vorzugsweise nach Haiterbach und nicht an andere Standorte wechseln. Diese könne zur Sicherung der Burgschule beitragen. Laut Hölzlberger ließe sich das nur bei der Betrachtung der einzelnen Schüler darlegen. Rein statistisch gebe es anhand der Übergangszahlen keine Anhaltspunkte, dass die Oberschwandorfer Schüler woanders hin abwandern.

Haiterbach selbst profitiere hingegen von Schülern, die aus den Nagolder Teilorten Schietigen und Gündringen zur Burgschule kommen.

Im Oberen Nagoldtal hatten sich die Schulträger im vergangenen Frühjahr getroffen und dazu bekannt, möglichst viele Schulstandorte erhalten zu wollen. Weitere Treffen habe es nicht mehr gegeben, sagt Hölzlberger auf entsprechende Nachfrage. Eine Kooperation mit Ebhausen in Sachen Gemeinschaftsschule hatte die Kuckucksstadt nicht zuletzt aus geografischen und strukturellen Unwägbarkeiten verworfen.

Haiterbach versucht die Attraktivität seines Bildungsstandortes auch durch einen Förderunterricht zu erhöhen. Er soll einen möglichen Übergang von der Haupt- in die Realschule erleichtern. Dafür ist eine 30-Prozent-Stelle zu finanzieren.

Das Bewerbungsverfahren läuft laut Hölzlberger. Spätestens im kommenden Schuljahr wolle man den Förderunterricht anbieten.