Eines wird sich für Ute Hausch am neuen Wirkungsort nicht ändern: Wie bisher in Engstlatt (Bild) wird sie auch in Geislingen vom Rektorat aus einen direkten Blick auf den Pausenhof ihrer Schule haben. Foto: Schnurr

Vorfreude auf neue Aufgaben: Ute Hausch ist ab September Leiterin der Gemeinschaftsschule in Geislingen und Rosenfeld.

Geislingen/Rosenfeld - "Bei jedem Termin spüre ich, dass man sich auf mich freut", sagt Ute Hausch. Die 52-Jährige wird am 14. September offiziell die Leitung Gemeinschaftsschule Kleiner Heuberg (GMS) übernehmen.

Bislang steht ihr Schreibtisch noch im Rektorat der Langwiesenschule in Engstlatt. Seit zwölf Jahren leitet sie diese Einrichtung. Dort hat sie das Bildungshaus mit aufgebaut und ist sicher, dass dieses auch ohne sie weiterlaufen wird. Sie ist überzeugt: "Ich hinterlasse keine Baustelle."

Ein wenig wehmütig sei sie wegen des bevorstehenden Abschieds schon: "Kollegen, Schüler und Eltern wachsen einem ja auch ans Herz." Nach zwölf Jahren sei jetzt aber ein guter Zeitpunkt, noch einmal eine neue Aufgabe anzunehmen: "Es lohnt sich, nochmals was Neues mitzuentwickeln."

Mit ihren bisherigen Kollegen wird sie in den Sommerferien noch den Stundenplan für das kommende Schuljahr erstellen, dann beginnt schon die Arbeit in Geislingen und Rosenfeld. Dass die GMS Kleiner Heuberg eine von nur fünf Einrichtungen ihrer Art im Schulamtsbezirk Albstadt ist, war einer der Gründe, warum Hausch sich als Nachfolgerin von Eberhardt Rauschenberger beworben hat. Schulkonferenz und -verband haben sich für sie entschieden.

Darüber, künftig an einer Gemeinschaftsschule arbeiten zu können, freut sie sich besonders: Dass Heterogenität und Individualität der Schüler darin berücksichtigt werden, begeistert sie aufgrund ihrer beruflichen Erfahrungen. "Wie lerne ich das Kind verstehen?", endet ein Satz des Pädagogen und Schulreformers Alfons Simon, den sie als ihren Leitgedanken sieht.

Kennenzulernen, mit welchem internen Konzept die GMS Kleiner Heuberg die Vorgaben an den neuen Schultypus umsetzt, reize sie. Denn die ersten beiden Jahre der neuen Einrichtung hat sie nur von außen verfolgt. Jetzt werde sie Teil des Teams.

Auf ihre neuen Wirkungsstätte sei sie neugierig und voller Vorfreude, insbesondere auf "neue menschliche Begegnungen". Das betrifft nicht zuletzt das Kollegium, das sie bislang nur teilweise kennt. Dieses ist mit 35 Lehrern gegenüber den acht an der Langwiesenschule deutlich größer. "Darauf freue ich mich und bin nicht ängstlich", betont Hausch.

In Engstlatt hinterlässt sie keine Baustelle – aber an ihrem neuen Dienstort erwartet sie eine: Die Schlossparkschule wird in den kommenden zwei Jahren saniert und erweitert. Auch deshalb will sie nicht alles auf einen Schlag neu machen: "Der große Umbau steht an, da kann man nicht an allen Stellen Unruhe machen."

Als Erstes will sie die neuen Kollegen in Geislingen und Rosenfeld kennenlernen, den Ist-Zustand erfassen – und dann überlegen, welche organisatorischen Strukturen geschaffen werden müssen. Wichtig sei ihr, gemeinsam mit Kollegium, Eltern und Schülern das Bestehende weiterzuentwickeln. Deren Einstellungen müsse sie erstmal hören: "Ich entwickle gerne weiter und habe gerne Menschen um mich, die dabei Mitstreiter sind."

Eine Herausforderung sei, den Werkrealschülern zu ermöglichen, ihre Ausbildung ordentlich zuende zu bringen und parallel den Aufbau der Gemeinschaftsschule an zwei Standorten voranzutreiben. Letzteres sieht sie als besondere Aufgabe für sich und ihren Konrektor Rainer Schwab. Denn wie bei ihrem Vorgänger wird der Dienstsitz in Geislingen sein. Hausch will aber, dass sie und ihr Stellvertreter feste Zeiten haben, zu denen einer von ihnen in Rosenfeld präsent ist.

Beide Schulen hat sie bereits in Augenschein genommen. Sie habe sich von Anfang an vorstellen können, dort zu arbeiten – auch weil beide Standorte im jeweiligen städtischen Leben gut eingebunden seien. Und beide Verwaltungen hätten spürbares Interesse an der Schule: "Da habe ich ein richtig gutes Gefühl."

Die Baustelle Schlossparkschule hat sie bereits kurz nach Erhalt ihrer Bestellung am 26. Februar beschäftigt: Es gab ein erstes Gespräch mit Geislingens Bürgermeister Oliver Schmid und Bauamtsleiter Markus Buck, die ihr die Pläne vorstellten. Da müsse sie sich einarbeiten, sagt Hausch, auch um architektonische Vorgaben und Ausstattungsbedürfnisse der Schule zusammenzubringen. "Es ist eine Riesenaufgabe", sagt sie, "aber ich weiß, worauf ich mich einlasse."