Es könnte sich was tun beim früheren Gasthaus Engel. Foto: Stephan Wegner

Seit Jahren steht das Traditionsgasthaus Engel in der Aichhalder Ortsmitte leer. Zwar konnte die Gemeinde einen Teil erwerben, weitere Teile gehören jedoch 14 Investoren aus Nahost.

Es war eine schöne Idee. Ein renommierter Investor aus Kuwait hat zahlungskräftigen Anlegern im Nahen Osten Einzelappartements in einem Gebäude im Schwarzwald angeboten – im früheren Aichhalder Gasthaus Engel. Doch in der ganzen Kette zwischen Projektentwickler, Verkäufer und Investor gab es ein „schwarzes Schaf“ – und so sitzen jetzt 14 Investoren auf insgesamt 40 Prozent „Engel-Anteil“ an den früheren Fremdenzimmern.

Jeder von diesen hat natürlich ein eigenes Stückchen Anteil daran, je nach Größe des jeweiligen Appartements. Und das macht einen Rückkauf durch die Gemeinde schwierig.

Einen Großteil des Gebäudes konnte Bürgermeister Michael Lehrer bereits bei einer eigens betriebenen Zwangsversteigerung im vergangenen Jahr für die Gemeinde erwerben.

Gaststättenteil erworben

Dies war möglich, weil der damalige Eigentümer des Teilbereichs, die Firma G.F.I. als Gebührenschuldner der Gemeinde Ausstände hatte, die nicht bezahlt worden waren. Rund 60 Prozent macht der erworbene Teil aus – die ehemalige Gaststätte und Nebenräume im Erdgeschoss. Doch so, wie derzeit die Situation ist, kann die Gemeinde mit dem Gebäude selbst noch nichts anfangen.

Auch für einen Jugendtreff, so bestätigt Bürgermeister Michael Lehrer, wäre die Gastwirtschaft nicht möglich gewesen. Denn da es auch gemeinschaftlich genutzte Bereiche wie den Eingang gibt, hätte die Einverständnis der 14 weiteren Eigentümer eingeholt werden müssen – doch beim wem und wie?

Eigentümer in Nahost

Nachdem Lehrers Hoffnung auf einen positiven Verlauf schwer gelitten hatte, da es nicht möglich war, zu den Eigentümern in Nahost Kontakt aufzunehmen, sieht die Situation derzeit nach Lehrers Einschätzung doch wieder etwas besser aus.

Über Briefe der Gemeinde und den Kontakt zu Konsulaten und Botschaften hätte jetzt tatsächlich der Kontakt zu drei der 14 Eigentümern hergestellt werden können, die laut Lehrer versprochen hätten, zu versuchen zu weiteren den Kontakt herzustellen.

Ein Treffen als erstes Ziel

„Ich hoffe, dass wir es schaffen, im Laufe des Jahres irgendwo auf der Welt ein Treffen organisiert zu bekommen“, hofft Aichhaldens Bürgermeister auf einen weiteren Schritt in Richtung Rückkauf des gesamten Gebäudes.

Gastronomie als Ziel

Ziel der Gemeinde sei es, so versichert Lehrer, dass im „Engel“ möglichst bald wieder eine Gastronomie etabliert werden könne. Sollte ihm das gelingen, wäre das ein schöner Erfolg seiner ersten Amtszeit.