Oben der Straubhof, rechts die Hohenberghalle: Diese Dimensionen hätte ein Stadion an der Hohenberghalle. Foto: Stadt Horb

Das Rathaus stellt jetzt fünf mögliche Standorte vor: Querspange, Rundhalle, Bildechingen und Nordstetten. Warum neben Parkplätzen und dem Flächenbedarf drei Standorte auch Mist sein könnten.

Keiner weiß, ob Bosch-Rexroth wirklich erweitert und dafür das Stadion fallen muss. Trotzdem startet das Rathaus jetzt die Suche nach einem neuen Standort. Kurios: Drei könnten Mist sein.

Glauben Sie nicht? Doch. Bei den Standorten Querspange, an der Hohenberg Rundhalle und dem Trainingsplatz Bildechingen hat Stadtplaner Peter Klein mögliche Konfliktpotenziale aufgelistet. Fein gelistet in der Vergleichstabelle unter Emissionen steht hier bei diesen drei Stadion-Alternativen: „Abstand zu Hofstellen wegen Geruch.“ Klartext: Wenn hier die Sportler zu Höchstform auflaufen sollen, könnte es ihnen gewaltig stinken.

Bauern in Alarmstimmung

Genau wie den Landwirten die Stadionpläne. Bei der Querspange sind die Bauern ohnehin schon in Alarmstimmung, weil jede Menge Hektar für die Trasse der Umfahrung Rauher Stich fallen sollen. Hier würden für das Stadion noch mal zehn Hektar Ackerfläche wegfallen.

Und ob der Landwirt an der Hohenberghalle auf acht Hektar für ein dortiges Stadion verzichtet, steht auch in den Sternen. Für Stadtplaner Klein ist hier und bei der Querspange ein „erheblicher Konflikt mit Landwirtschaft“. Genau wie bei der Trainingsanlage Bildechingen. Die liegt Richtung Rauschbart/Mühlen.

Ein Standort, an dem auch FD/FW-Fraktionschefin Margarethe Rebholz so ihre Zweifel hat: „Das liegt schon sehr abgelegen!“ Sie mahnt auch gleich im Gemeinderat, dass man auch einen mögliche Kombibau aus Stadion und Halle berücksichtigen sollte, wie ihn die BiM beantragt hatte.

Ein Kombi-Standort?

OB Rosenberger sagt: „Wir werden zu den Haushaltsberatungen eine Drucksache bringen, wo man den Ersatzneubau für die Stadionsporthallen unterbringen könnte. Sollte das als Kombi-Standort gehen, würden wir das den Planern gleich mit an die Hand geben.“

SPD-Fraktionschef Thomas Mattes meint: „Wir sind für den Standort Hohenberghalle. Dort ist ohnehin schon eine Sportanlage. Das liegt zentral in der Kernstadt, hat Busanschlüsse und Parkplätze. Dennoch sollte man alle Standorte untersuchen.“ Wolf Hoffmann (OGL): „Ich frage mich persönlich: Auf dem Hohenberg ist schon Wohnbebauung um diesen Standort. Ist das lärmtechnisch machbar?“ Stadtplaner Klein hat in seiner ersten Check-Liste hier vermerkt: „Lärmschutzgutachten für Detailaussage und Schutzmaßnahmen erforderlich. Einschränkungen sind zu erwarten.“

Noch ein langer Weg

Es wird wohl noch ein langer Weg, ehe feststeht, wo ein neues Stadion entstehen könnte. Bei der Halle (könnte das Rathaus 16 Mio. Euro kosten) gibt es bisher einen Favoriten: Das ehemalige Leuco-Areal.

Auch der FC Horb wartet auf eine Entscheidung. Er hat vom Regierungspräsidium eine Entschädigung für den Wegfall des Manfred-Volz-Stadions durch die Hochbrücken-Bauarbeiten bekommen und war bisher bereit, Co-Investor der Stadt bei einem neuen Stadion zu werden.

Der Gemeinderat hat beschlossen: Jetzt sollen Fachplaner die fünf Standorte vertieft untersuchen. Bis zu 50.000 Euro sind für diese vertiefte Untersuchung im Haushalt vorgesehen.