Am Flughafen Presse-Shop in Stuttgart hing am Samstagmorgen dieser Zettel aus, um enttäuschten Kunden zu erklären, dass leider keine Charlie-Hebdo-Exemplare angeliefert wurden. Foto: www.7aktuell.de |

Die heißbegehrte neueste Charlie-Hebdo-Ausgabe ist trotz Vorbestellungen nicht in den Presse-Shops in Stuttgart angekommen.
 

Stuttgart - Lange Gesichter, aber keine langen Schlangen - die erste Ausgabe des Satiremagazins „Charlie Hebdo“ nach dem Terroranschlag war am Samstag Mangelware in den Kiosken in Stuttgart. Die Angestellten der Presse-Shops am Flughafen sowie am Hauptbahnhof in Stuttgart haben am frühen Samstagmorgen enttäuschte Kunden trösten müssen. Einige von ihnen hatten sich vormerken lassen für ein Exemplar der neuen, heißbegehrten Charlie-Hebdo-Ausgabe. Doch die angeforderten Exemplare des französischen Satiremagazins sind in beiden Ladengeschäften nie angekommen. "Wir hatten mindestens 200 Vorbestellungen", sagt eine Angestellte des Presse-Shops am Stuttgarter Flughafen.  "Wir haben lediglich eine E-Mail erhalten, in der stand, dass wir keine Exemplare geliefert bekommen. Wegen des knappen Bestands."

Auch eine Zeitschriftenhändlerin im Stuttgarter Hauptbahnhof erzählte: „Wir hätten 500 Exemplare bestellen können, die alle verkauft worden wären“. Ein Kunde meinte, „man kauft nicht nur das Magazin“. Das Heft sei „ein Symbol der Solidarität mit den Opfern“. Ein weiterer wollte für Freunde und Mitarbeiter gleich fünf Exemplare erwerben. Doch die Händlerin winkte ab: „Hier leider kein Charlie“.

Auch in Städten wie Berlin oder Düsseldorf hat es laut Twitter-Usern nur wenige Exemplare gegeben.

Das Interesse an „Charlie Hebdo“ ist nach dem tödlichen Anschlag von Paris vergangene Woche immens gestiegen. Statt mit rund 60.000 Exemplaren wurde das Magazin diesmal in Millionenauflage gedruckt. Die französische Polizei fahndet weiter nach möglichen Unterstützern der drei islamistischen Terroristen. Zuletzt waren im Zusammenhang mit der Terrorwelle weitere zwölf Menschen festgenommen worden. Die Verdächtigen sollen wegen möglicher Verbindungen zu den Attentätern vernommen werden.