Bei der Pressekonferenz des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord auf dem Bad Herrenalber Golfplatz wurde der Fokus auf die Förderung gerichtet.
Im Rahmen einer dezentralen Pressekonferenz präsentierte der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord in diesem Jahr auf dem Golfplatz von Bad Herrenalb seine Vielfalt im Bereich der Artenschutz- und Bildungsprojekte. Es ging dabei um die Naturpark-Förderung, deren Stand der Vorsitzende des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord, Christian Dusch, erläuterte.
Förderung Blühender Naturpark und „Blühende Gemeinden“ stehen beispielhaft für diese Förderung. Im Durchschnitt verfügt der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord jährlich über rund 160 000 Euro in der nationalen und über rund 620 000 Euro in der EU-cofinanzierten Förderung.
Aufgrund fehlender Richtlinien im EU-Bereich können die Naturparke in diesem Jahr allerdings nicht auf ein Fördervolumen von voraussichtlich circa 2,25 Millionen Euro zugreifen – und das trotz der zur Verfügung stehenden EU-Mittel. „Das Problem besteht aufgrund fehlender Personalressourcen“, betonte Dusch, der sich auf den Paragrafen 27 des Bundesnaturschutzgesetzes beruft, in dem Naturparke der nachhaltigen Bildung dienen.
Pilotgemeinde „Bildung für nachhaltige Entwicklung ist in den vergangenen Jahren ein zentrales Thema in den Naturparken geworden“, so Karl-Heinz Dunker, Geschäftsführer des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord. Für ihn war der Termin im Bernbachtal ein schönes Beispiel, wie die Dinge zusammenwirken können. „Wir sind zu Gast auf dem Golfplatz von Bad Herrenalb, der auf Eigeninitiative sehr viele Plätze seines Geländes in Sachen Biodiversität aufwertet. Und wir sind zu Gast in Bad Herrenalb. Die Stadt ist für uns eine Pilotgemeinde, die sich in Sachen ‚Blühender Naturpark‘ rund um das Thema Artenschutz einbringt. Zudem haben wir Kinder der Falkensteinschule vor Ort, die als angehende Naturparkschule von Pädagogen auf den Blühflächen vom Golfplatz unterrichtet werden, um mehr über die nützlichen Bienen und Insekten zu lernen.“ Für Dunker sind die Naturpark-Schulen und Naturpark-Kindergärten ein Erfolgsprojekt, um damit „Bewusstsein für unsere Natur und Kultur zu schaffen“.
Mittlerweile gibt es 20 Naturparkschulen im nördlichen Schwarzwald, die Kinder in Form von „moderner Heimatkunde“ für die Besonderheiten ihrer lokalen und regionalen Umgebung sensibilisieren.
Blühfläche Bad Herrenalb, das sich seit 2017 an dem Artenschutz-Projekt „Blühender Naturpark“ mit Flächen im Kurpark und auf der Schweizer Wiese engagiert, ist zudem ein Pilotprojekt für eine „Blühende Gemeinde“, bei dem Bürger eigenständig Vorhaben zum Thema Biodiversität organisieren. Bereits im Frühjahr wurde in Zusammenarbeit mit dem Golfclub in Bad Herrenalb eine 200 Quadratmeter große Blühfläche auf dem Golfplatz eingesät, die nun als „Lernort in der Natur“ den Schülern der Falkensteinschule Wissenswertes über Wildblumen und Wildbienen vermittelt. Für Bürgermeister Klaus Hoffmann „eine lohnende Kooperation, um bei den Kindern der künftigen Naturparkschule ein größeres Verständnis für die Bedeutung der blütenbesuchenden Insekten zu schaffen, die maßgeblich an der Produktion regionaler Produkte wie Honig und Streuobst beteiligt sind“.
Unterricht Dank Unterstützung von Projektleiterin Lilli Wahli und Pädagogin Manuela Riedling vom Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord ist so ein Unterricht in der Natur möglich. Rund 50 Schüler der Falkensteinschule waren mit Entdeckerwesten ausgestattet, um viele verschiedene Arten von Blüten und Insekten zu entdecken und so im wahrsten Sinne des Wortes „unter die Lupe zu nehmen“, um ihre Heimat besser kennenzulernen.
Die Gesprächspartner der Pressekonferenz waren vor Ort und konnten sich von der Begeisterung der Erstklässler überzeugen. Daher fordert der Vorsitzende des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord das Land auf, die bereitgestellten Fördermittel von Land und EU zeitnah und unbürokratisch zur Verfügung zu stellen, um nicht nur mit einem Notprogramm die allerdringlichsten Vorhaben der Naturparke finanziell zu unterstützen.
Italienische Gäste Dass das Thema Artenschutz begeistert, zeigte auch das große Interesse der italienischen Besucher, die aus dem 1991 in den Abruzzen eröffneten Nationalpark Gran Sasso und Monti della Laga angereist waren, um sich auf dem Golfplatz ein Bild über Artenschutz und Bildungsprojekte zu machen.
Angebot
„Augenblick-Runde“
Ein bedeutsames Angebot des Naturparks ist die Möglichkeit, Projekte in den Bereichen nachhaltiger und naturverträglicher Tourismus und Erhalt des Natur- und Kulturerbes im ländlichen Raum finanziell fördern zu lassen. Die „Augenblick-Runde“ in Bad Herrenalb wurde beispielsweise durch den Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord gefördert.