Rika Stengel ist bei der Stadtverwaltung Meßstetten zuständig für die Baulückeninitiative. Unser Bild zeigt sie vor einem unbebauten Grundstück im Stadtteil Tieringen. Foto: Stadt Meßstetten/Volker Bitzer

Die Meßstetter Stadtverwaltung freut sich über die große Resonanz ihre Baulückeninitiative, mit der sie die Eigentümer unbebauten innerörtlicher Parzellen zum Verkauf animieren möchte – sei es an die Gemeinde, sei es an Bauwillige.

„Innenentwicklung vor Außenentwicklung“ lautet die Devise, die das Bundesumweltamt ausgegeben hat und die sich auch Stadtverwaltung und Gemeinderat im Zuge der Agenda „Meßstetten 2030“ auf die Fahnen geschrieben haben. Öffentlich vorgestellt wurde das Programm in der Januarsitzung des Gemeinderats. Wie sieht die Zwischenbilanz aus? Rika Stengel, die bei der Stadt Meßstetten für die Aktion zuständig ist, gibt Antwort.

Wie viele Eigentümer von Baulücken haben Sie denn angeschrieben?

Insgesamt konnten wir im gesamten Stadtgebiet 194 Baulücken ausmachen. Deren Eigentümer haben wir dann angeschrieben.

Können Sie die organisatorische Vorgehensweise erläutern?

Zunächst einmal galt es genau zu definieren, was die Stadt als Baulücke ansieht. Danach musste jedes einzelne Grundstück im Luftbild betrachtet werden. Dabei taten sich gleich Fragen auf: Gehört diese größere Freifläche zum Haus? Dient sie als Garten? Ist hier eine Bebauung rechtlich überhaupt möglich? Nach diesen und weiteren Aspekte haben wir die insgesamt 259 gelisteten Grundstücke in Meßstetten samt Stadtteilen gefiltert. Anschließend haben wir die Eigentümer und die Adressen ermittelt.

War die Resonanz auf den städtischen Appell gut? Wie bewerten Sie den Rücklauf?

Ich war erstaunt über den großen Rücklauf von rund 88 Prozent. Auch wenn die meisten Eigentümer erst einmal kein Verkaufsinteresse bekundeten, kommt der eine oder andere vielleicht doch ins Nachdenken. Positiv: Seit Jahresbeginn konnten dank der Meßstetter Baulückeninitiative drei private Grundstücke verkauft werden; für zwei weitere laufen die Verhandlungen.

Wie geht es nun weiter mit den Ihnen vorliegenden „Zustimmungen“?

Kaufinteressenten können sich nun bei mir melden; diese erhalten eine Liste der Grundstücke samt Kontaktdaten der Eigentümer, welche natürlich ausdrücklich der Weitergabe der Informationen zugestimmt haben. Manche Eigentümer baten um die Unterstützung der Vermarktung ihres Grundstückes über das Bauplatzportal www.baupilot.com.

Baupilot? Was steckt da konkret dahinter?

Baupilot ist ein Bauplatzportal, auf dem Gemeinden ihre Grundstücke anbieten können. Hier können städtische Bauplätze im Reservierungs- oder Bewerbungsverfahren vermarktet werden. Die Plattform ist ein Hilfsmittel für die Kommunen, und die Interessenten bekommen einen besseren Überblick über die freien Grundstücke. Hier werden nun auch die angebotenen privaten Grundstücke aufgelistet. Die Interessenten können sich dann per E-Mail mit der genauen Objektbezeichnung und ihren Kontaktdaten an mich wenden. Ich sammle die eingegangenen Daten und leite sie an die Eigentümer der Grundstücke weiter.