Grundstücke wie dieses, die voll erschlossen, aber unbebaut sind, gibt es 259 in der Gesamtstadt Meßstetten. Foto: Eyrich

Auf einhellige Zustimmung im Gemeinderat sind Bürgermeister Frank Schroft und sein Team mit ihrer Baulücken-Reaktivierungsinitiative gestoßen.

Meßstetten - Welche weiteren Schritte sollen Stadtverwaltung und Gemeinderat gehen – nun, da die Baulücken in Meßstetten erhoben und die Grundstückseigentümer angeschrieben sind? Das war die Frage, die sich in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats gestellt hat. "Das war nur ein erster Aufschlag", kommentierte Bürgermeister Frank Schroft mit Blick auf sein Schreiben, mit dem er Grundstückseigentümer dafür "sensibilisieren" wollte, wie wichtig es sei, die bereits erschlossenen Grundstücke einer Bebauung zuzuführen, anstatt weiter nach außen zu wachsen, was ohnehin politisch mehr und mehr erschwert wird. Zumal dann, wenn eine Kommune über zahlreiche Baulücken verfügt – in Meßstetten summieren sie sich auf 200 582 Quadratmeter in allen sieben Stadtteilen.

"Auf mehr gehofft, aber weniger erwartet"

Von den 81 Prozent Rücklaufquote auf die Umfrage Schrofts, welche Grundstücksbesitzer verkaufsbereit seien, war CDU-Fraktionschef Ernst Berger "begeistert", wie er sagte. "Ich hatte auf mehr gehofft, aber mit weniger gerechnet." Selbst schon positive Rückmeldungen hat Matthias Schwarz, Fraktionschef der Freien Wählervereinigung, bekommen, berichtete er, und wollte wissen, warum der Anteil an Baulücken in Tieringen so hoch sei. Mit 42 230 Quadratmetern, verteilt auf 57 Grundstücke, liegt er im westlichsten Stadtteil mehr als halb so hoch wie in der viel größeren Kernstadt. "Das liegt an den Eigentumsverhältnissen", antwortete Schroft, der aus Datenschutzgründen nicht mehr verraten durfte. "Da war jemand in der Vergangenheit sehr aktiv was die private Grundstückssicherung angeht."

Rentschler schlägt eine Arbeitsgruppe vor

Oliver Rentschler, Fraktionschef der Bürgerliste, lobte die Verwaltung für ihre Initiative, aber auch die Meßstetter: "Eine Rücklaufquote von 81 Prozent zeugt von einer intakten und an der Entwicklung interessierten Bürgerschaft." Er schlug vor, nun eine Arbeitsgruppe zu gründen, um – etwa im Internet – nach Wegen zu suchen, mit denen andere Kommunen erfolgreich Brachen reaktiviert hätten. "Da finden wir vielleicht Ansätze, auf die einer alleine nicht kommt." Ernst Berger war anderer Meinung: "Wir brauchen keine AG, sondern die geballte Fachkompetenz der Verwaltung", sagte er. Achim Mayer (CDU) plädierte dafür, bis zum nächsten Schritt etwas Zeit verstreichen zu lassen, um die Grundbesitzer nicht zu "verschrecken". Matthias Schwarz stellte zwar die Notwendigkeit einer AG in Frage, stellte aber klar: "Alles, was hilft, sollten wir machen." Berger war einig damit: "Dranbleiben!" forderte er die Verwaltung auf. "Jeder Bauplatz, der bebaut wird, ist ein Gewinn!"