Drei Mitglieder der sogenannten „Heilbronner Mädchenbande“ wurden am Donnerstag vor dem zuständigen Amtsgericht verurteilt. Foto: IMAGO/Pond5 Images/IMAGO/xMehaniqx

Sie waren erst 14 und 15 Jahre alt. Nun wurden drei Mitglieder einer Mädchenbande vor dem Amtsgericht in Heilbronn verurteilt. Unter anderem ging es um schwere Körperverletzung.

Drei Mitglieder einer Mädchenbande sind vor dem Amtsgericht in Heilbronn zu Jugendstrafen verurteilt worden, wie der zuständige Richter am Freitag auf Anfrage unserer Zeitung mitteilte. Medienvertreter waren nicht zugelassen – die Verhandlung fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Die Polizei hatte im Sommer vergangenen Jahres gegen insgesamt gegen 30 Mädchen aus dem Raum Heilbronn wegen gefährlicher Körperverletzung, Sachbeschädigung, Schwarzfahren und Beleidigung ermittelt. Die meisten der Teenager mussten sich nicht vor Gericht verantworten, sie sollen zum Zeitpunkt der Taten noch unter 14 Jahren gewesen sein und gelten juristisch damit als schuldunfähig.

Die Strafen im Detail

Eine der Angeklagten muss auf richterliche Anweisung 60 Arbeitsstunden ableisten, eine andere Angeklagte bekommt zwei Jahre Jugendstrafe auf Bewährung (unter Einbeziehung eines früheren Urteils). Sie verbleibt in einer Jugendhilfeeinrichtung. Die Dritte bekommt eineinhalb Jahre Jugendstrafe auf Vorbewährung – nach sechs Monaten soll entschieden werden, ob die Strafe zur Bewährung ausgesetzt wird. Auch sie soll in einer Jugendhilfeeinrichtung unterkommen. Noch ist das Urteil nicht rechtskräftig.

Die Anzahl von Kindern, die gegenüber der Polizei auffällig wird, ist in den vergangenen Jahren gestiegen, wie der Sicherheitsbericht des Innenministeriums in Baden-Württemberg nahelegt. Im Jahr 2013 wurden noch rund 7700 Taten aus dieser Tätergruppe unter 14 Jahren registriert, im Jahr 2022 waren es bereits mehr als 10 000 Fälle.