Gestern begannen die Baggerarbeiten für die neue Ottenbronner Ortsmitte. Diplomingenieur Marc Zenz (von links), Bürgermeister Clemens Götz, die Betreiberin des Dorfladens Aysel Gutekunst und der stellvertretende Ortsvorsteher Karl-Friedrich Walz machten sich ein Bild vor Ort. Foto: Klormann

Baggerarbeiten für neue Ortsmitte in Ottenbronn haben begonnen. Baugrube soll bis Weihnachten fertig sein.

Althengstett-Ottenbronn - Absätze, Treppen, schmale Gänge – wer das Gebäude der Ottenbronner Ortsverwaltung betritt, weiß sofort: Barrierefreiheit sieht anders aus. Mit dem Beginn der Baggerarbeiten für die neue Ortsmitte, in der künftig auch die Verwaltung ihren Sitz haben wird, ist gestern der erste Grundstein gelegt worden, um dies zu ändern.

Bekanntermaßen war das Projekt monatelang heiß umkämpft gewesen. Vor allem im Hinblick auf die äußere Gestaltung der beiden Gebäude, die durch ein Treppenhaus verbunden sein werden (wir berichteten).

Dass dabei schließlich eine Einigung erzielt und nun endlich mit den Arbeiten begonnen wurde, freut vor allem auch Althengstetts Bügermeister Clemens Götz außerordentlich. Denn wer derzeit zum Beispiel mit einem Kinderwagen in die Ortsverwaltung will, sieht sich unter anderem angesichts der Stufen massiven Problemen gegenüber. Für Rollstuhlfahrer werden diese sogar zum nahezu unüberwindlichen Hindernis. "Das entspricht nun wirklich nicht den heutigen Vorstellungen von Bürgerfreundlichkeit und Inklusion", meinte Götz.

Im neuen Gebäude wird dies ganz anders sein. Büroräume und Bürgersaal liegen hier im Erdgeschoss. Und auch die acht Eigentumswohnungen, die in den beiden Gebäuden Platz finden werden, zeichnen sich künftig durch barrierefreie Zugänge aus.

Doch dies ist nicht der einzige Vorteil, den sich die Verantwortlichen von der neue Ortsmitte erhoffen. Denn die Verlegung des Dorfladens von Aysel Gutekunst ins Erdgeschoss des zweiten Hauses bringt durch eine größere Verkaufsfläche eine Verbesserung der Ottenbronner Nahversorgung mit sich. "Für uns ist es wichtig, das vor allem ältere Menschen im Ort einkaufen können", unterstrich der stellvertretende Ortsvorsteher Karl-Friedrich Walz. Schließlich habe nicht jeder ein Auto oder einen Führerschein.

Nicht zuletzt trage der Komplex auch dazu bei, die Ortsmitte zu betonen. Wirtshaus, Laden, Kirche und Bürgerzentrum, alles sei dann zentral beieinander, wie Götz betonte. "Bis jetzt wirkt die Ortsmitte eher wie ein Gebiss mit fehlendem Zahn", kommentierte er scherzhaft die momentane bauliche Situation.

Bis Weihnachten soll nun die Baugrube fertig ausgehoben werden. "Wie es dann konkret weitergeht, ist eine Frage des Wetters", meinte Diplomingenieur Marc Zenz von der Investorfirma FWD Hausbau, die das Projekt zusammen mit der Gemeinde Althengstett trägt. Der Rohbau soll aber in jedem Fall bis zu Beginn des Sommers 2014 stehen. Wenn alles planmäßig verläuft, können die Bauarbeiten bis zum Frühjahr 2015 abgeschlossen werden.