Semere Yebio war Kandidat bei der Sat1-Fernsehshow "Let the Music play". Foto: Yebio

Ausgrechnet in seiner Königsdisziplin unterlief Kandidat Semere Yebio ein Leichtsinnsfehler: Ein Wortdreher kostete den 31-jährige Albstädter am Ende den Einzug ins Finale der Sat1-Fernsehshow "Let the music play".

Albstadt - Während der Corona-Quarantäne war es passiert: Semere Yebio hatte eine Leidenschaft für die Sat1-Fernsehshow "Let the Music play" entwickelt, deren Kandidaten bekannte Songs oder Interpreten verschiedenster Genres erraten sowie Fragen im Zusammenhang mit Musikstücken oder Bands beantworten müssen. hat. Online "suchteten" seine Freundin und er alle Folgen der Quizshow, und natürlich rätselte er engagiert, schlug sich gut und hatte viele Antworten – auf dem Sofa!

Und im Studio? Semere Yebios Freundin war überzeugt von ihrem Musik-Ratefuchs und redete ihm zu: Ob er sich nicht bewerben wolle? Der junge Mann meldete sich bei Sat1, erhielt prompt eine Einladung zum Casting in Köln, bei dem sein Musikwissen abgefragt wurde, und kurz darauf die Zusage: Er war einer von drei Kandidaten in einer Sendung mit Moderator Amiaz Habtu. Der begrüßte den Albstädter bei der Kandidatenvorstellung auf Eritreisch – Beide haben ihre Wurzeln in dem ostafrikanischen Land.

Einzug ins Halbfinale

In der ersten Runde spielt die Studioband einen Song instrumental an. Der Kandidat, der zuerst auf den roten Buzzer am Pult vor sich drückt und richtig rät, erhält die Punkte. In der nächsten Runde müssen berühmte Plattencover identifiziert und kuriose Fragen zu Musikern beantwortet werden. Yebio holte einige Punkte, die ihm den Einzug ins Halbfinale sicherten. Eine Kandidatin schied aus – da waren’s nur noch zwei.

Im Halbfinale war sich der 31-jährige Shopmanager zunächst seiner Sache sicher; das Finale und 10 000 Euro schienen zum Greifen nah. Im Spiel "Songpoker" musste ein Song, zu dem vorab ein Tipp gegeben worden war, an möglichst wenigen Tönen identifiziert werden. Yebio pokerte hoch; schließlich wurde ein Song des Genres R’n’B gesucht, und das war seine Königsdisziplin. Sechs Töne genügten Yebio, um "My Love is your Love" von Whitney Houston zu erkennen – doch dann wurde ihm ein Wortdreher zum Verhängnis: Seine Antwort lautete "Your Love is my Love", und das stimmte halt nur fast. "Let the Music play" ist gnadenlos: Der Titel muss exakt stimmen; sonst ist Schluss.

Ärger über Wortdreher

Danach war die Enttäuschung groß; Yebio konnte sie während der restlichen Sendung nicht verbergen. Sie wirkt noch im Gepräch mit dem Schwarzwälder Boiten nach. "Schließlich kenne ich den Song auswendig. Auf der Rückfahrt war ich schon sehr traurig." Dennoch war die Teilnahme an der Show eine tolle Erfahrung für ihn. "Es ist der Wahnsinn, wie viel Arbeit hinter so einer Aufzeichnung steckt", sagt er. War er aufgeregt? Schon – obwohl man es ihm bei der Ausstrahlung nicht angemerkt hat. "Zuhause auf dem Sofa fällt das Raten leichter – im Studio steht man dann plötzlich auf der Leitung."

Gespräch über Knochenmarkspende

Glücklich ist der 31-Jährige darüber, dass er in der Show auf eine Herzenssache aufmerksam machen wollte. Im vergangenen Jahr hat er mit einer Knochenmarkspende einem Mädchen, das an Leukämie erkrankt ist, geholfen – jetzt nutzte er die Gelegenheit, vor einem großen Fernsehpublikum für die Registrierung in der Deutschen Knochenmarkspenderdatei zu werben. Wäre er bereit, seiner Fernsehpremiere einen weiteren Auftritt folgen zu lassen? Warum nicht? "Wenn sich mal wieder etwas ergibt, was mir Spaß macht, dann mache ich gern wieder mit."