Schwerstarbeit ist es für Cordula Rist, bis ihr Sohn Andreas seine Gehhilfe benutzen kann. Foto: Eyrich Foto: Schwarzwälder-Bote

Schwerst mehrfach behinderte Andreas Rist und seine Mutter hoffen auf Unterstützung.

Albstadt-Ebingen - Glücklich und unglücklich zugleich ist Cordula Rist: Ihr schwerstbehinderter Sohn Andreas macht kleine Fortschritte. Doch seine Betreuung erfordert von der Mutter mehr Aufmerksamkeit und Kraft denn je.

Andreas wächst, ist lebhaft und aufgeweckt. Was für seine Mutter Cordula Rist eigentlich ein Grund zur Freude wäre, bringt gleichzeitig Probleme mit sich: Der zwölfjährige, schwerst und mehrfach behinderte Junge ist inzwischen 1,67 Meter groß und rund 60 Kilo schwer. Derzeit arbeitet die Firma Gießler an einem neuen Rollstuhl mit Tischplatte, der seinen körperlichen Anforderungen entspricht, damit er sich mehr aufrichtet, und die Mutter muss stets auf der Hut sein, damit ihr Sohn nicht im Übermut seinen Kopf gegen Möbel schlägt.

Entscheidungen zu treffen, das versucht ihm eine Logopädin gerade mit Hilfe von Memory-Karten beizubringen, denn Andreas soll lernen, einen speziellen Tischcomputer bedienen zu können: mit extra großen Symbol-Tasten. Das Sanitätshaus Gießler sucht derzeit nach einem solchen Kommunikationsgerät – nicht einfach, wenn so spezielle Anforderungen bestehen.

Wenn Andreas dann Hunger hat, Durst oder sonstige Wünsche, dann soll er eine Auswahl-Taste drücken, um sich verständlich zu machen.

Um das Drücken zu trainieren, hat seine Mutter ihm ein Spielzeug mit Drück-Knopf gekauft, doch den benutzt Andreas am liebsten, um den dazugehörigen Ball durch die Luft zu katapultieren, und seine Mutter hält er damit nicht nur auf Trab – am Abend ist Cordula Rist meist völlig geschafft, vor allem wenn Ferien sind und sie ihr Kind den ganzen Tag zuhause hat.

Dankbar für Spenden

4775 Euro haben die Leser des Schwarzwälder Boten im vergangenen Jahr gesammelt, damit seine Mutter die dringend notwendige Hilfe bei der Betreuung finanzieren kann – die einzige Entlastung für Cordula Rist und die einzige Möglichkeit, um zu vermeiden, dass sie Andreas in ein Pflegeheim geben muss. Zumal es kein Heim gebe, in dem Andreas rund um die Uhr so betreut und gepflegt werden könnte wie zuhause.

Deshalb ist die Mutter besonders dankbar für die Unterstützung durch unsere Leser. Die Spenden, die auf dem Konto der evangelischen Gesamtkirchengemeinde für Andreas zusammengekommen sind, haben es ihm auch ermöglicht, an Ferienfreizeiten teilzunehmen.

Doch die Angebote sind teuer und das Geld fast aufgebraucht, zumal Cordula Rist selbst – wen wundert es? – mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hat und mehrfach selbst in die Klinik musste.

Deshalb hofft die Mutter, dass sie auch in diesem Jahr wieder Unterstützung bekommt, damit Andreas auch weiterhin in den Ferien an Freizeitaktivitäten – Eins-zu-Eins-Betreuung der Lebenshilfe kostet pro Stunde schon rund zehn Euro – teilnehmen und unter anderen Kindern sein kann, lernte er doch durch Nachahmen am meisten.

"Oft denke ich, es geht nicht mehr", sagt Cordula Rist. Doch die alleinerziehende Mutter, die wegen ihres Sohnes nicht mehr berufstätig sein kann und auf Hartz IV angewiesen ist, will sich am liebsten immer selbst um ihren Sohn kümmern: "In einem Heim zu sein – das wäre Horror für mein Kind. Welche Mutter würde ihrem Kind das antun?", fragt sie und weiß: Ihr würde es das Herz brechen.

Weitere Informationen:

Wer Andreas Rist helfen will, kann unter dem Stichwort "Andreas" an die evangelische Kirchengemeinde Ebingen spenden: Volksbank Ebingen, BLZ: 653 901 20, Konto-Nummer: 10 613 005.