Zahlreiche Gäste waren zur Einweihung des neuen Feuerwehrhauses in Pfalzgrafenweiler gekommen. Foto: Sabine Stadler

Vor rund 200 Feuerwehrkameraden, Ehrengästen aus Politik sowie Hilfs- und Rettungsorganisationen eröffnete Bürgermeister Dieter Bischoff beim Festakt das Festwochenende zum 150-jährigen Jubiläum der Feuerwehr Pfalzgrafenweiler.

Die Einweihung des neuen Feuerwehrhauses wurde in Kombination mit dem Kreisaktionstag „Feuerwehr in Bewegung“ am Samstag und dem Kreisfeuerwehrtag am Sonntag gefeiert.

Bürgermeister Bischoff äußerte seinen Stolz auf die Feuerwehr Pfalzgrafenweiler mit ihren vielfältigen Hilfeleistungen zur Gefahrenabwehr. Er dankte der Wehr als wichtiger Partner der Gemeinde in Sicherheitsfragen, bezeichnete sie als „schlagkräftige Task-Force“ mit 150 Aktiven, 30 Alterskameraden sowie 85 Kindern und Jugendlichen. Der Bürgermeister betonte die Wichtigkeit der Feuerwehrausrüstung samt Feuerwehrhaus für die Aufgabenerfüllung der Wehr und sprach ihr große Wertschätzung aus. Insofern sei der Neubau unumgänglich gewesen.

Sein Dank bei der feierlichen Übergabe des neuen Feuerwehrgebäudes, das bereits Ende 2020 bezogen wurde, galt Kommandant Hartmut Kalmbach und seinem Team, dem Gemeinderat, dem Regierungspräsidium für den Investitionszuschuss und Kreisbrandmeister Frank Jahraus.

Grüße von Landrat Klaus Michael Rückert

Jahraus überbrachte Grüße von Landrat Klaus Michael Rückert, den Feuerwehren sowie aller Hilfs- und Rettungsorganisationen aus dem Landkreis Freudenstadt. An Gesamtkommandant Kalmbach gerichtet sagte Jahraus: „Du darfst mit Stolz sagen ,das ist schon ein bisschen mein Feuerwehrhaus.’ Nicht jeder Feuerwehrkommandant baut in seiner Amtszeit ein neues Feuerwehrhaus.“

Mike Zinser (von rechts) ehrte Bürgermeister Dieter Bischoff und Feuerwehrkommandant Hartmut Kalmbach. Foto: Sabine Stadler

Er bezeichnete die dezente nächtliche Beleuchtung der Fahrzeughalle als wahren „Eyecatcher“ im Gewerbegebiet mit abstrakten künstlerischen Bauteilen in Form der roten Wand, die es zu meiden gelte, um „nicht den Zorn des Feuerwehrkommandanten auf sich zu ziehen“.

Diese Anspielung auf das Herzblut, das Kalmbach nicht nur in diese eine Wand des Gebäudes gesteckt hat, sorgte für kräftigen Applaus. Landtagsabgeordnete Katrin Schindele (CDU) sieht im neuen Feuerwehrhaus die Bedürfnisse und Anforderungen der Wehr für die kommenden Jahrzehnte berücksichtigt.

Investition in Schutz und Sicherheit

Für Kommandant Kalmbach ist die Einweihung des Feuerwehrhauses ein Meilenstein, dem harte Arbeit vorausging, um das Ziel zu erreichen und wofür er allen Beteiligten dankte. Das neue Feuerwehrhaus ist für Kalmbach ein Symbol des Zusammenhalts aller Feuerwehren in Pfalzgrafenweiler sowie den Gemeinde- und Ortschaftsräten. Dabei ist für ihn die Einweihung nicht als Ende der Bemühungen zu sehen, sondern vielmehr ein Schritt nach vorne, mit dem in Schutz und Sicherheit investiert wurde.

Architekt Karl-Helmut Röttgen gab einen Überblick zum Bauablauf des Gebäudes auf dem 4711 Quadratmeter großen Grundstück beim Bauhof, das lange für die Feuerwehr reserviert war. Neben sechs Stellplätzen für Feuerwehrfahrzeuge umfasst es eine Nutzfläche von 1300 Quadratmetern mit getrennter Zu- und Abfahrt für Einsatzfahrzeuge und Rettungskräfte. Baubeginn war im April 2019, das Richtfest wurde im September desselben Jahres gefeiert und ein Jahr später während des Lockdowns fand der Umzug von der Ortsmitte an den neuen Standort statt, mit dem, so seine Worte, ein „komplexes Zusammenspiel gelungen ist“.

Gesamtkommandant Hartmut Kalmbach und Bürgermeister Dieter Bischoff geehrt

Ehrungen
Im Rahmen des 150-jährigen Jubiläums der Feuerwehr Pfalzgrafenweiler wurden Gesamtkommandant Hartmut Kalmbach und Bürgermeister Dieter Bischoff durch den Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes Freudenstadt, Mike Zinser, für ihre herausragenden Dienste geehrt. Das neue Feuerwehrhaus in Pfalzgrafenweiler, so Zinser, sei eng mit der Person Hartmut Kalmbach verbunden, der seit April 2010 die Doppelfunktion des Feuerwehrkommandanten in Pfalzgrafenweiler und des Gesamtkommandanten innehat. In seiner bisherigen Amtszeit wurde der Neubau des Gebäudes geplant und konzeptioniert, ein Feuerwehr-Bedarfsplan erstellt, sechs Fahrzeuge für die Wehr beschafft, aber auch Großeinsätze unter seiner Führung bewältigt. Das Niveau der Ausrüstung wurde weiterentwickelt und ergänzt, betonte Zinser. Im Namen des deutschen Feuerwehrverbandes zeichnete Zinser Kalmbach mit dem Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber aus. Kalmbach bedankte sich für den enormen Rückhalt durch seine Ehefrau, aber auch bei seinem „Bomben-Team“ mit Steffen Kaiser und allen Kameraden sowie deren Familien. Seitens der Gemeinde Pfalzgrafenweiler überreichte ihm Bürgermeister Bischoff einen Präsentkorb, mit dem er den Feuerwehrkommandanten auf eine „Bierreise mit Nervenfutter“ schickte. Kalmbach bezeichnete sich selbst aufgrund der in seiner Amtszeit getätigten Ausgaben als „teuersten Feuerwehrkommandanten der Gemeinde“. Bischoff sah all diese Investitionen als notwendig für die örtliche Feuerwehr und damit die Sicherheit von Pfalzgrafenweiler. Anschließend wurde der Bürgermeister mit einer sehr seltenen Ehrung gewürdigt, die laut Zinser höchstens einmal pro Jahr verliehen werde. Für sein persönliches Engagement, das stets offene Ohr für die Feuerwehr und für den Einsatz als pragmatischer Konfliktvermittler verlieh Zinser Bischoff die Ehrenmedaille in Gold des Landesfeuerwehrverbandes Baden-Württemberg für besonders herausragende Dienste. Der von dieser Ehrung völlig überraschte Bürgermeister bedankte sich für die gute Zusammenarbeit der Feuerwehr mit der Kommune und betonte den stets guten Konsens bei Feuerwehrangelegenheiten im Gemeinderat.