Lässig und gut frisiert, wie man sie kennt: Die Motorradfreunde haben ihre besten Stücke aus der Garage geholt. Foto: Ade

Mit einem dreitägigen Fest haben die Feierlichkeiten zum Jubiläum 1250 Jahre Schopfloch am Wochenende ihren Höhepunkt erreicht.

Schopfloch - Bei Kaiserwetter und hochsommerlichen Temperaturen zogen am Sonntag beim großen Festumzug unter dem Motto "Schopfloch früher und heute" rund 60 Gruppen und mehr als 1000 Teilnehmer durch den Ort.

Die Gesamtorganisation des Umzugs lag in den Händen von Jan Blötscher. Vom Homag-Parkplatz aus führte die 1,2 Kilometer lange Umzugsstrecke über die Horber Straße und die Gartenstraße Richtung Rathaus, von dort über ein Stück der Kirchsteige zur Hauptstraße und wieder hinauf Richtung Dornstetter Straße zum Ziel, dem Festgelände an der Hörschweiler Straße. An der Hauptstraße stand Wolfgang Franz am Mikrofon und informierte zum Umzugsgeschehen.

Fassanstich noch ohne Bürgermeister

Das Festwochenende zum Jubiläum mit seinem vielfältigen Angebot lockte das gesamte Wochenende über Besucher aus nah und fern nach Schopfloch. An allen drei Tagen bewirtete der örtliche Sportverein im Festzelt und auf dem Festplatz auf dem ehemaligen Seeger-Areal, abends gab es auch Barbetrieb. Los ging es am Freitag mit dem Fassanstich und einer Überraschung: Das Coronavirus hatte zur Unzeit nun auch Bürgermeister Klaas Klaassen erwischt. So nahm sein Stellvertreter, Gemeinderat Matthias Zeller, den Hammer in die Hand und schlug den Hahn unter Mithilfe des stellvertretenden Sportvereinsvorsitzenden Thomas Benner und Hartmut Haller von Alpirsbacher Klosterbräu gekonnt ein.

"Ich weiß, Sie warten alle auf jemand anderen, aber da Herr Klaassen erkrankt ist, habe ich die ehrenvolle Aufgabe, Sie begrüßen zu dürfen und das Fest zu eröffnen", wandte sich Zeller an die Gäste und informierte, dass Klaassen hoffe, an den Folgetagen dabei sein zu können – was dann auch so war. Zusammen mit Gemeinderäten, Vereinsvorsitzenden und Gästen stieß Zeller mit dem Bier des ersten Fässchens auf ein gelungenes Fest an.

Heinrich del Core begeistert

Abends begeisterte Heinrich del Core das Publikum mit seinem aktuellen Programm "Glück g’habt". Auf Schwäbisch nahm der Kabarettist in seinen roten Lackschuhen mit auf eine Reise durch den Alltag und hatte viele komische Geschichten im Gepäck. Im Anschluss bot die Band Ambience, deren Mitglieder aus Nagold und Horb kommen, auch für den Rest des Abends beste Unterhaltung.

Am Samstagnachmittag gab es im Festzelt ein attraktives Familienprogramm mit einheimischen Gruppen und Vereinen. Die Powergirls des Sportvereins zeigten zum Auftakt einen Tanz, den sie unter Anleitung von Heike Vogt, Ute Kugler, Inken Worm und Tasja Haug extra für das Jubiläum eingeübt hatten. Danach kamen Kinder in der Spielstraße auf ihre Kosten. Die Gemeinschaftsschule Schopfloch/Waldachtal, der Sportverein Schopfloch und die Liebenzeller Gemeinschaft hatten sich gemeinsam eine Reihe von Stationen ausgedacht.

Corona: "Schwobabrasser" müssen absagen

Für den Abend waren eigentlich die "Schwobabrasser" und DJ Dieter Jürgens angekündigt. Bürgermeister Klaas Klaassen – zum zweiten Festtag wieder genesen – musste nun eine weitere Corona-Infektion bekanntgeben: die eines Mitglieds der "Schwobabrasser", die deshalb ihren Auftritt absagen mussten. Aber DJ Dieter Jürgens aus Ötigheim bei Rastatt ließ sich nicht lumpen und sorgte nun eben im Alleingang mit vielen Schlagern für Hochstimmung im Zelt. Weizenstand, Weinlaube und Bar hatten geöffnet. Und Bürgermeister Klaas Klaassen war froh, dabei sein zu können: "Für mich wäre es der Super-Gau gewesen, wenn ich hätte nicht teilnehmen können."

Gäste aus Polen feiern mit

Der Sonntag begann mit einem Festgottesdienst mit Pfarrer Günther Blatz im Festzelt. Mit dabei war auch Landrat Klaus Michael Rückert mit einer Abordnung aus dem polnischen Partnerkreis, die derzeit zum 20-jährigen Bestehen der Partnerschaft im Kreis weilt und auch am Umzug teilnahm. Nach dem Gottesdienst unterhielt der Gesangverein Harmonie Tumlingen, Hörschweiler, Cresbach zum Frühschoppen. Um die Mittagszeit bot die Feldküche Klosterreichenbach Biergulasch mit Spätzle und Salat. Ebenfalls bewirtet wurde im Aufstellungsbereich der Umzugsteilnehmer am Homag-Parkplatz und später auch am Marktplatz. Auf dem Festgelände klang die dreitägige Feier aus.