Ardian Krasniqi (links) wäre von Attila Orsos gerne ein wenig mehr gefordert worden – doch der Ungar wirkte alles andere als austrainiert. Foto: Rohde

Zweiter Auftritt, zweiter Sieg, zweiter Knockout: Ardian Krasniqi machte am Freitag Abend in Ferizaj kurzen Prozess: Den Ungar Attila Orsos schickte er bereits nach 18 Sekunden auf die Bretter.

Unterfordert

Von Schweiß keine Spur. Schmerzen: Fehlanzeige. Der 25-jährige Halbschwergewichtler war in seinem zweiten Kampf haushoch überlegen und komplett unterfordert. "Ich freue mich natürlich, dass ich gewonnen habe. Mein Ziel war, vorzeitig als Sieger aus dem Ring zu gehen. Ich hätte den Fans gerne mehr gezeigt, aber so ist es im Boxen, dass es manchmal ganz schnell geht", zeigte der Gewinner auf.

Knockout programmiert

Sein 35-jähriger Herausforderer wirkte optisch eindeutig untrainiert, als hätte er deutlich mehr Gewicht. Gegen einen durchtrainierten, akribisch vorbereiteten Rottweiler war ein Knockout fast programmiert. Dabei sucht Krasniqi eher die stärkeren Herausforderungen auf dem Weg nach oben in der Rangliste.

Rechte an den Kopf

Orsos setzte sich nach dem ersten Gong zunächst in die Ringmitte, Krasniqi schaute sich dies einige Sekunden an, und als er bemerkte, dass der Gegner behäbig und langsam auf dem Beinen und im Oberkörper wirkt, startete er den ersten Angriff. Die Linke bereitete vor, die Rechte zog durch und krachte direkt an den Kopf des Ungarn, der zu Boden ging und aus dem Kniestand nicht mehr nach oben kam, als er vom Ringrichter angezählt wurde. Die mehreren Tausend Fans in der Halle hatten sich die ein oder andere Runde mehr erhofft. Von vier vollen Durchgängen war ohnehin niemand ausgegangen.

Sparring anstrengender

18 Sekunden dauerte der Auftritt diesmal – noch kürzer als vor zwei Monaten bei seiner Premiere. Krasniqi dürfte in den letzten Wochen im Training und Sparring öfters deutlich intensiver gefordert gewesen sein. "Einige Male bin ich dort an die Leistungsgrenze gegangen und war bei der Sommerhitze wirklich am Ende."

Der Onkel schmunzelt

Auf dem Weg nach weiter oben und eines Tages einem internationalen Titelkampf ist es eben so, dass oftmals schwächere Gegner den Weg pflastern. Onkel Luan Krasniqi, der ebenfalls in den Kosovo gereist war, um seinen Neffen zu unterstützen, musste nach dem Kurzauftritt schmunzeln, lobte Ardian allerdings: "Er ist eben gut vorbereitet, motiviert und selbstbewusst und hat seine Aufgabe bestmöglichst gelöst."