Wallaby Finn traut sich mit seiner Mitbewohnerin ins Freie. Foto: Pflumm

Das Bangen hat ein Ende. Wallaby-Känguru „Finn“ ist zurück in der Schömberger Waldschenke. Seit Juni wurde es vermisst. Wir haben dem Ausreißer einen Besuch abgestattet.

Schüchtern und zaghaft hüpft „Finn“ aus seiner Hütte. Aber erst, als Besitzer Marco Koch ihn höflich darum bittet. Schließlich ist das Wallaby-Känguru erst seit einer Woche zurück in seinem Zuhause.

Mithilfe von Suchhunden und Haferflocken konnte es eingefangen werden. Offenbar hatte es rund um Schörzingen den Sommer genossen.

Die Wallabys können aus der Ferne bewundert werden. Foto: Pflumm

„Es geht ihm gut, ein Besuch beim Tierarzt war nicht nötig“, berichtet uns Waldschenke-Inhaber Koch erleichtert. „Die größte Sorge war, dass Finn überfahren werden könnte“, erklärt er weiter. Die Ungewissheit und die zeitaufwendige Suche sei sehr belastend für ihn und seine Familie gewesen.

Robuste Pflanzenfresser

Vor allem Rinden, Knospen und Gräser stehen auf dem Speiseplan der Wallabys. Davon sei in der hiesigen Gegend genug zu finden, selbst in den Wintermonaten. Der Vegetarier konnte sich während seines Abenteuers also gut selbst versorgen. Auch eisige Temperaturen können die robusten Australier aushalten. Ein Unterstand genüge.

Während uns der Gastronom über die kulinarischen Vorlieben der kleinen Kängurus aufklärt, tut sich was in Finns Hütte. Ein Wallaby-Weibchen hüpft heraus und gesellt sich zu dem Heimkehrer. Vier Tiere sind es inzwischen. Und sie scheinen sich gut zu vertragen. „Es sind scheue Gesellen, daher haben wir das Gehege außerhalb der Streichelzone angelegt“, so Marco Koch weiter.

Waldschenke-Inhaber Marco Koch geht behutsam mit den scheuen Tieren um. Foto: Pflumm

Darüber ärgern sich einige Kinder, die extra gekommen sind, um das rund 80 Zentimeter große Känguru zu besuchen. „Wir waren ganz oft im Wald spazieren, um Finn zu finden“, jammert ein vierjähriges Mädchen. Etwas enttäuscht stapft es zum Futterautomaten und lässt eine Portion raus. Denn die Ziegen, Emus und Lamas freuen sich über Streicheleinheiten und ein paar Leckerlis.

Die Ziegen zeigen keine Scheu. Foto: Pflumm

„Die Esel und Pferde dürfen die Körnle nicht essen“, wirft ein kleiner Besucher ein. „Sonst werden sie krank“. Stimmt. Auch der Streichelzoo-Chef bittet in diesem Zusammenhang ausdrücklich darum, nur das Spezialfutter aus dem Automaten für die Tiere zu nehmen.

Kein Kuscheltier

Ein paar kurze Blicke aus der Ferne konnten die Kinder doch noch auf die Wallabys erhaschen. Schnell sind sich alle einig, dass dies ein super Haustier für sie wäre.

Marco Koch lenkt ein: „Man benötigt einen Sachkundenachweis für das Halten dieser Exoten. Da gibt es strenge Auflagen“. Außerdem würden die kleinen Australier keinen Kuschelfaktor bieten.

Finn und seinen Artgenossen wird nun erst mal etwas Ruhe gegönnt. Schließlich sind sie noch nicht allzu lange waschechte Schömberger. Nach der Eingewöhnung können sie hoffentlich häufiger bestaunt werden. Ein neuer Zaun aus Eisen sorgt nun für mehr Sicherheit.

Für die kleinen „Waldschenke“-Gäste hat Familie Koch übrigens ein paar Neuerungen in Planung. Welche das sind, darf allerdings noch nicht verraten werden.