Die Klasse 1b der Zellerschule führte ihren Gästen voller Begeisterung vor , was sie in nur fünf Wochen durch die in Kooperation mit der Musikschule durchgeführte Ward-Methode gelernt haben. Foto: Christian Pöndl

An der Zellerschule kommen die Kinder von der ersten Klasse an in den Genuss eines durchgängigen musikalischen Konzepts. Teil davon ist eine Methode, die in Amerika ihren Ursprung hat.

Seit dem Schuljahr 2021/22 wird in Kooperation mit der Städtischen Musikschule Nagold die sogenannte Ward-Methode in den ersten und zweiten Klassen der Zellerschule angeboten. Bei der Ward-Methode handelt es sich um eine Grundmusikalisierung in Grundschulklassen, genauer um das Einführen in das Singen mit Hilfe einer Singmethode, die von Justine Bayard Ward (1879-1975) für amerikanische katholische Grundschulen entwickelt wurde.

Justine Ward hatte dabei das Ziel vor Augen, allen Kindern eine grundlegende musikalische Bildung zu vermitteln. Das Ziel ist, Kindern einen kostenfreien Zugang zum eigenständigen Musizieren zu ermöglichen. Dabei wird nicht nur eine kleine Gruppe von begabten Schülern gefördert, sondern die gesamte Klasse.

Durch den WARD-Unterricht werden die Kinder an die Musik herangeführt und haben damit auch gute Voraussetzungen, etwa um in den Grundschulchor der Zellerschule einzusteigen oder in die Bläserklasse in Klasse 3 und 4. Die Zellerschule bietet somit ein durchgängiges musikalisches Konzept für die Klassen 1 bis 4 an mit einer möglichen Fortsetzung in Klasse 5.

Zwei mal 20 Minuten pro Woche

Die Lehrkräfte der Musikschule, die die Ward-Methode unterrichten – Bettina Gajewski und Atsuko Pfundstein – kommen für jede Klasse jeweils zwei mal 20 Minuten pro Woche in den regulären Schulunterricht um mit den Kindern musikalisch zu arbeiten. Quasi eine Singpause.

Von der Wirksamkeit der Methode konnten sich nun Katrin Zauner, Geschäftsführerin der Stiftung Jugendförderung der Sparkasse Pforzheim Calw, Frank Esslinger, stellvertretender Marktdirektor der Filialdirektion Nagold der Sparkasse Pforzheim Calw, Tobias Haußmann vom Landratsamt Calw und Tanja Duffner, Vorsitzende des Fördervereins der Zellerschule, überzeugen. Sie wurden vom Schulleiter der Zellerschule, Ulrich Schubert eingeladen, zusammen mit dem Schulleiter der Städtischen Musikschule Nagold, Christian Pöndl, der das Projekt initiiert hatte, eine Ward-Einheit zu besuchen und sich danach über das Erlebte auszutauschen.

Zu Gast waren die Besucher in der Klasse 1b der Zellerschule, die erst seit wenigen Wochen mit der Sing-Methode arbeiten. In den Moment, als Bettina Gajewski, die Ward-Lehrkraft der Musikschule, den Raum betrat, waren die Kinder sofort aufmerksam und man konnte die Vorfreude auf die folgende Singeinheit spüren.

Kostenloses Projekt auf Spenden angewiesen

„Es war für alle Beteiligten beeindruckend, wie konzentriert und diszipliniert die Erstklässler nach nur fünf Wochen Unterricht mitgearbeitet haben. Die Kooperation mit der Städtischen Musikschule ist eine absolute Bereicherung im Schulalltag der Zellerschule!“, zeigte sich der Schulleiter, Ulrich Schubert, begeistert.

Weil das Projekt für alle Kinder kostenlos sein soll, sind die Zellerschule und die Musikschule auf Geldgeber angewiesen, die mit ihrer Spende dazu beitragen, dass die Kinder auch weiterhin diese für sie so wichtige Förderung erhalten können. Das Projekt konnte im Schuljahr 2021/22 nur mithilfe der großzügigen Unterstützung durch den Verein „ObenAuf“ und durch die Urschel-Stiftung, die sich erheblich an der Anschubfinanzierung beteiligt haben, an den Start gebracht werden. Im Schuljahr 2022/23 hat der Förderverein der Zellerschule zur Finanzierung beigetragen und im laufenden Schuljahr 2023/24 unterstützt die Stiftung Jugendförderung der Sparkasse Pforzheim Calw das Projekt.